Erzgebirgskrimi Wintermord Vorschau TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Eckhard Jansen

Erzgebirgskrimi: Wintermord

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„Erzgebirgskrimi: Wintermord“ // Deutschland-Start: 1. März 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Es waren große Pläne, mit denen Franz Kofler (Leo Reisinger) da angereist kam: Als Lobbyist sollte er die Menschen vom Bau einer Skischaukel überzeugen. Dabei sind die in der Frage tief gespalten. Während etwa Hotelier Henri Schütz (Harald Windisch) das Projekt befürwortet und sich davon eine Stärkung des Tourismus erhofft, ist Friedrich Lieberwirth (Herbert Olschok), dessen Wald dafür gebraucht würde, ebenso dagegen wie die Aktivistengruppe, die aus Umweltgründen den Ausbau des Skigebiets ablehnt. Doch noch bevor es dazu kommen kann, wird Kofler tot aufgefunden. Hauptkommissar Robert Winkler (Kai Scheve) und seine Kollegin Karina Szabo (Lara Mandoki) treffen bei den Ermittlungen unter anderem auf Lieberwirths zweite Frau Colette (Nora Waldstätten) sowie Eric Weber (Hannes Wegener), der eine kriminelle Vergangenheit hat – und früher mit der Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) liiert war …

Ökonomie vs. Ökologie

Der Erzgebirgskrimi hat auf jeden Fall seine Fans gefunden. Nachdem es zwischenzeitlich bei den Einschaltquoten nach unten ging, sind diese inzwischen wieder ziemlich konstant. Meistens schalten sechs bis sieben Millionen Menschen ein, wenn in idyllischen Landschaften brutale Verbrechen aufgeklärt werden. Und so sorgt das ZDF beständig für Nachschub. Letztes Jahr gab es Die Tränen der Mütter, wo der Mord an einem jungen Klubbesitzer aufgeklärt werden musste. Später erfolgte die Folge mit dem selbsterklärenden Titel Mord auf dem Jakobsweg. Auch Wintermord verrät bereits einiges vorab. Wobei der Winter nicht allein den Zeitpunkt des Verbrechens beschreibt, sondern auch das Setting vorgibt, wenn der Mord in einem Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau eines Wintersportgebiets steckt.

Damit wird beiläufig wieder ein gesellschaftliches Thema ausgepackt. Die Grunddiskussion des Films kennt man aus dem wahren Leben, kennt man auch von anderen Werken, wenn es um einen Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie geht. Wie viel darf ich opfern für die Wirtschaft? Wann ist die Grenze dessen erreicht, was noch vertretbar ist? An manchen Stellen wird in Erzgebirgskrimi: Wintermord auch tatsächlich darüber diskutiert. Mit der Zeit rückt das aber immer mehr in den Hintergrund. Wichtiger ist Regisseur und Co-Autor Tim Trageser, den man sowohl für Krimis wie auch Familienfilme wie Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft kennt, dann doch eher die Suche nach kriminologischen Antworten. Das funktioniert, auch wenn die zündenden Einfälle fehlen, das alles ein bisschen austauschbar ist.

Nicht sehr einfallsreich

Zum Teil wird versucht, das durch Drama auszugleichen. Wenn Kommissar Winkler den Hotel-Angestellten Eric Weber für schuldig hält, ist das sicher mit Blick auf die Vorstrafen nicht aus der Luft gegriffen. Gleichzeitig ist klar, dass dies Winklers Gefühlen gegenüber der Försterin zusammenhängt – der Mann war schließlich ihr Ex. Persönliche Verwicklungen sind in deutschen Krimis oft ein kleines Ärgernis. Bei Erzgebirgskrimi: Wintermord ist es nicht ganz so schlimm. Unbedingt gebraucht hätte es das aber auch nicht, da die daraus resultierenden Konflikte eher nerven, als dass sie zur Unterhaltung beitragen würden. Auch wenn es prinzipiell zu befürworten ist, wenn die Figuren mehr sein dürfen als Wahrheitssuchende, in der konkreten Ausarbeitung ist das wenig interessant, der Film wäre nicht unbedingt ärmer ohne.

Insgesamt muss man diesen nicht unbedingt gesehen haben. Die verschneiten Landschaften machen natürlich schon einiges her, für Stimmung sorgt das. Man kann auch dem Ensemble, dem diesmal einige prominentere Gaststars angehören, auch nicht wirklich einen Vorwurf machen. Zu rätseln gibt es ohnehin. Und doch hinterlässt Erzgebirgskrimi: Wintermord einfach keinen bleibenden Eindruck. Der Krimi, der etwas unpassend auf dem Kinder- und Jugendfestival Schlingel Premiere feierte, ist ein mittelmäßiger Genrebeitrag, der nichts verkehrt macht, dabei aber völlig frei ist von nennenswerten Einfällen. Lokalkolorit sollte man auch nicht unbedingt erwarten, da hat man in anderen Teilen schon mehr versucht.

Credits

OT: „Erzgebirgskrimi: Wintermord“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Tim Trageser
Drehbuch: Tim Trageser, Rainer Jahreis
Musik: Andreas Weidinger
Kamera: Eckhard Jansen
Besetzung: Kai Scheve, Lara Mandoki, Teresa Weißbach, Thomas Thieme, Masha Tokareva, Torsten Ranft, Harald Windisch, Hannes Wegener, Nora Waldstätten, Herbert Olschok, Leo Reisinger

Bilder

Filmfeste

Schlingel 2024

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Erzgebirgskrimi: Wintermord
fazit
„Erzgebirgskrimi: Wintermord“ handelt von einem ermordeten Lobbyisten für eine Skischaukel, verbunden mit dem üblichen Streit zwischen Ökonomie und Ökologie. Das funktioniert, lässt aber eigene Einfälle vermissen, baut dafür unnötig Drama ein. Mehr als Mittelmaß ist der Krimi daher nicht.
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