Erzgebirgskrimi - Die Tränen der Mütter TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Hardy Spitz

Erzgebirgskrimi: Die Tränen der Mütter

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„Erzgebirgskrimi: Die Tränen der Mütter“ // Deutschland-Start: 27. Januar 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als Timo Barthel ermordet im Wald aufgefunden wird. Wer könnte den jungen Betreiber eines abgelegenen Klubs im Erzgebirge nur getötet haben? und weshalb? Kommissar Robert Winkler (Kai Scheve) und seine Kollegin Karina Szabo (Lara Mandoki) gehen der Sache nach und befragen dabei zunächst Tanja Rossner (Maria Simon). Schließlich war es die Einsiedlerin, die von anderen das Holzweibel genannt wird, die den Toten gefunden hat. So sagt sie zumindest. Als die beiden etwas tiefer in der Geschichte nachbohren, erfahren sie, dass in dem besagten Klub eifrig Drogen konsumiert wurden. Unklar ist jedoch, ob Barthel davon wusste und ob es einen Zusammenhang gibt zwischen den Geschäften und dem Mord. Denn es bleibt nicht bei dieser einen Spur, offensichtlich hatte das Opfer noch andere Geheimnisse, die ein neues Licht auf die Geschichte werfen …

Krimi ohne Kontroversen

Eine Zeit lang sah es so aus, als würde Erzgebirgskrimi eines der Aushängeschilder unter den ZDF-Krimireihen werden. Nicht nur, dass die Einschaltquoten sehr gut waren, eine Weile zwischen sieben und acht Millionen pro Folge lagen. Der Sender sorgte zudem für kräftig Nachschub, allein 2022 gingen drei neue Filme an den Start. Seither gingen die Quoten bergab, auch die Produktivität ist rapide gesunken. 2023 reichte es gerade mal für einen weiteren Teil. Und der wurde auch noch sehr kontrovers aufgenommen. So erzählte Familienband von Rassismus in einem ostdeutschen Dorf, was aus naheliegenden Gründen für Ärger sorgte. Nun kommt mit Die Tränen der Mütter Nachschub und soll wieder für gute Stimmung sorgen.

Auf politische Themen wird dieses Mal völlig verzichtet. Da ist nichts, wo das Publikum anecken könnte. Es wird zwar zumindest ein wenig gesellschaftlich, wenn Erzgebirgskrimi: Die Tränen der Mütter von Drogen spricht, die selbst in abgelegenen Gegenden ein Problem werden können. Doch dass Hersteller bzw. Verkäufer von Drogen die Bösen sind, darauf werden sich wohl die meisten einigen können. Streit wird es da kaum geben. Drehbuchautor Leo P. Ard, der an den meisten Teilen der Reihe beteiligt war, meidet Kontroversen. Er vermeidet aber auch, dass es irgendwo mal ein bisschen mehr in die Tiefe geht. Das gilt dann auch für die Außenseiterin, die in den Fall hineingezogen und von allen nur misstrauisch beäugt wird. Grundsätzlich hätte man daraus eine Geschichte machen können, die sich mit dem Umgang mit Andersartigen beschäftigt. Wollte aber niemand.

Mehr Tragik, wenig Spannung

Dafür gewinnt der Film mit der Zeit an Tragik. Je tiefer das Polizeiduo und Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) in der Sache graben, umso trauriger werden die Geschichten, die sie finden. Das Thema des Verlusts dominiert einen Fall, der zumindest an manchen Stellen mehr zu Herzen geht als andere aus diesem Bereich. Worauf Erzgebirgskrimi: Die Tränen der Mütter jedoch völlig verzichtet, ist der lokale Aspekt. Wo es bei früheren Filmen immer irgendwelche folkloristischen Elemente gab, wird diesmal darauf verzichtet. Ein bisschen schade ist das schon. Zwar war die Umsetzung oft eher mäßig, mehr forciert als inspiriert. Der neunte Teil der Reihe ist durch den Verzicht aber auch beliebig geworden, da ist weder bei der Geschichte noch den Figuren etwas dabei, das den Krimi von anderen unterscheiden würde. Das zarte Techtelmechtel der Hauptfiguren bringt da nicht viel.

Wer gar nicht den Anspruch hat, dass ein Film so etwas wie eine Persönlichkeit hat, fährt hiermit aber nicht schlecht. So kommen mit der Zeit mehrere Geheimnisse ans Tageslicht, bei denen man viel grübeln kann, inwieweit sie die Begründung für den Mord sein könnten. Das passt dann alles, ist aber weder inhaltlich noch inszenatorisch ambitioniert. Richtig spannend ist Erzgebirgskrimi: Die Tränen der Mütter nur selten, erst zum Ende hin sind da Szenen, die prägnanter sind. Ob es einen solchen Film unbedingt braucht, darüber kann man sich angesichts des exzessiv bedienten Segments des Fernsehkrimis streiten. Das ist aber auch der einzige Streitpunkt bei dem grundsoliden Genrevertreter.

Credits

OT: „Erzgebirgskrimi: Die Tränen der Mütter“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Constanze Knoche
Drehbuch: Leo P. Ard
Musik: Martina Eisenreich
Kamera: Andreas Bergmann
Besetzung: Kai Scheve, Lara Mandoki, Teresa Weißbach, Andreas Schmidt-Schaller, Masha Tokareva, Maria Simon, Winnie Böwe, Thomas Scharff, Alessandro Schuster

Bilder

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Erzgebirgskrimi: Die Tränen der Mütter
fazit
Nachdem der letzte Teil noch für reichliche Kontroversen sorgte, ist „Erzgebirgskrimi: Die Tränen der Mütter“ ein inhaltlich wie inszenatorisch völlig ambitionsloser Fernsehkrimi. Grundsätzlich funktioniert das. Abgesehen von der stärker tragischen Komponente des Falls um einen ermordeten jungen Mann bleibt aber wenig in Erinnerung.
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