
Frida Kahlo wächst mit ihrer Familie in Mexiko-Stadt auf. Ganz einfach ist ihre Kindheit nicht. Da ist die strenge Mutter, die sie und die Geschwister sehr konservativ erzieht, wogegen sich Frida immer mal wieder auflehnt. Vor allem aber die Kinderlähmung, an der das Mädchen erkrankt, setzt ihr zu. Das zwingt sie zu einem langen Krankenlager und hat zur Folge, dass eines ihrer Beine weniger entwickelt ist als das andere. Zwar versucht sich Frida davon nicht entmutigen zu lassen. Doch immer wieder hat sie deswegen im Alltag zu kämpfen, wird auch von Mitschülern verspottet. Dafür hat sie eine große Fantasie, lässt immer wieder ihre Gedanken schweifen und findet sich in einer fremden Welt wieder. Dabei trifft sie eine imaginäre Freundin. Aber auch der Tod ist hinter ihr her …
Aus der Kindheit einer ikonischen Malerin
An Filmen und Serien, die berühmten Künstlern und Künstlerinnen gewidmet sind, mangelt es nicht gerade. Jedes Jahr kommen reihenweise neuer Titel auf den Markt, die sich eine Einzelperson, manchmal auch eine Gruppe heraussuchen. Das kann mal in dokumentarischer Form geschehen, aber auch fiktionalisierte Versionen sind keine Seltenheit – zuletzt etwa liefen im Kino Better Man – Die Robbie Williams Story, Maria über Maria Callas oder Like A Complete Unknown, das Bob Dylan ein Denkmal gesetzt hat. Mit Hola Frida! wurde ein weiterer Film produziert, der einem großen künstlerischen Talent gewidmet ist. Im Mittelpunkt der französisch-kanadischen Coproduktion steht die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die zu den Ikonen Südamerikas gilt und deren farbenfrohen, surrealen Bilder daheim als nationales Kulturgut angesehen werden.
Dass die Künstlerin einen Film verdient, steht außer Frage. Dennoch werden sich so manche fragen: Braucht es das wirklich? Schließlich gab es bereits 2002 das Drama Frida mit Salma Hayek in der Hauptrolle, nominiert für sechs Oscars, darunter als beste Hauptdarstellerin. Dagegen muss man erst einmal bestehen können. Hola Frida! tut dies, indem gleich in zweifacher Hinsicht ein anderer Weg eingeschlagen wird. Zum einen beschränkt er sich auf die Kindheit bzw. die Jugendjahre der Malerin. Dass sie später eine anerkannte Künstlerin sein wird, wird zwar schon gesagt. Ansätze für ihre Kunstfertigkeit werden gezeigt. Wichtiger war es dem Regieduo Karine Vézina und André Kadi jedoch zu zeigen, wie die Anfangsjahre waren. Schließlich waren die ebenso schwierig wie prägend, wenn die Fantasie zu einer ständigen Begleiterin eines Mädchens wurde, das aufgrund ihrer Krankheit die Welt nicht so erkunden konnte, wie es das wollte.
Farbenfroher Ausflug in die Fantasie
Der andere Unterschied ist, dass die Geschichte als Animationsfilm umgesetzt wurde. Im biografischen Bereich ist das eher selten, aus verschiedenen Gründen. Im Fall von Hola Frida! ist die Entscheidung aber gut und naheliegend. Vergleichbar zu Piece by Piece, welches das Leben von Pharrell Williams als Lego-Komödie umgesetzt hat, wird auch hier das Medium genutzt, um das abzubilden, was keine Entsprechung in der Realität hat. Das betrifft besondere die Visionen der jungen Kahlo, wenn sie mit einer imaginären Freundin herumstreift oder von dem Tod bedroht ist, der sie ihr Leben lang verfolgen wird. Durch den Wechsel ins Fantastische veranschaulicht der Film, was im Kopf des Mädchens vor sich geht, auf eine Weise, wie es eine reguläre Live-Action-Version nie gekonnt hätte.
Die Optik des Beitrags vom Anima Festival 2025 gefällt dann auch durch den Mix aus bunten Farben und märchenhaften Elementen. Technisch ist das eher einfach, was aber nicht negativ auffällt. Für die jüngere Zielgruppe reicht das allemal aus. Diese darf dabei einerseits Spaß haben mit diesen besagten vorgestellten Ausflügen sowie einer Protagonistin, die sich gegen die Bevormundung stemmt. Das kann auch inspirierend sein, wenn Hola Frida! dazu ermuntert, sich selbst zu verwirklichen und immer das Beste aus der eigenen Situation zu machen. Wie so oft in Kinderfilmen sehen wir einen jungen, außergewöhnlichen Menschen, der seinen Weg durch die Welt sucht und sich nicht davon abhalten lässt. Das hat schon eine Vorbildfunktion, wobei der Film lieber die Bilder sprechen lässt.
OT: „Hola Frida!“
Land: Kanada, Frankreich
Jahr: 2024
Regie: Karine Vézina, André Kadi
Drehbuch: Sophie Faucher, Anne Bryan, André Kadi
Musik: Laetitia Pansanel-Garric, Olivia Ruiz
Anima Festival 2025
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)