Die Stille am Ende der Nacht TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Sandra Hoever

Die Stille am Ende der Nacht

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„Die Stille am Ende der Nacht“ // Deutschland-Start: 10. Februar 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Seit einigen Jahren schon ist Liane Sievers (Kim Riedle) im Gefängnis, verurteilt für Totschlag. Tatsächlich hatten sich damals einige Indizien gefunden. Ein schlüssiges Tatmotiv, warum sie ihren Chef Nicolai Schweitzer (Julian Weigend) hätte ermorden sollen, konnte aber nie jemand vorlegen. Aus dem Grund kämpfen nicht nur ihr Ehemann Jasper (Franz Hartwig) und die drei Kinder Viola (Emilia Packard), Anton (Lionel Hesse) und Emma (Ida Lotz) gegen das Unrecht an. Auch Johannes Fischer (Henry Hübchen) ist nach wie vor von der Unschuld der Frau überzeugt, zerstritt sich deshalb mit den Kollegen und Kolleginnen von der Polizei. Inzwischen genießt er seine Pensionierung, als sich noch einmal Konstanze Satorius (Victoria Trauttmansdorff) bei ihm meldet, neue Spuren einen aufgetaucht. Das lässt sich der frühere Kommissar nicht zweimal sagen und beginnt mit Ermittlungen …

Romanadaption mit viel Drama

Es gibt im ZDF diverse Krimireihen, die so oft fortgesetzt werden, dass man sich wie in einer Dauerschleife gefangen fühlt – etwa Wilsberg oder Ein starkes Team. Andere sind hingegen so selten, dass die meisten komplett vergessen werden, dass es überhaupt eine Reihe gibt. Dazu zählen die Geschichten rund um Johannes Fischer. So ermittelte er 2019 erstmals in Tage des letzten Schnees, 2022 folgte mit Das Licht in einem dunklen Haus ein zweiter Film. Nun gibt es nach jahrelanger Wartezeit mit Die Stille am Ende der Nacht noch einen dritten Teil. Es wird gemunkelt, dass es der letzte sein könnte. Dabei ist eigentlich genügend Stoff für weitere Filme vorhanden, schließlich hat Jan Costin Wagner eine ganze Reihe von Roman rund um den finnischen Kommissar Kimmo Joentaa geschrieben, der als Vorlage für Fischer dient.

Dass die deutsche Version ein Auslaufmodell ist, sieht man schon daran, dass er hier seinen Job bereits an den Nagel gehängt hat. Klar, das muss nichts heißen, bei Der Kommissar und der See, eine weitere ZDF-Krimireihe, ermittelt ebenfalls ein pensionierter Polizist. Die Atmosphäre ist hier aber so melancholisch, die Geschichte so sehr mit der Vergangenheit beschäftigt, dass sich das schon nach einem Abschied anfühlt. Wobei Melancholie natürlich grundsätzlich zu der Reihe gehört, vermutlich das Erbe der in Finnland angesiedelten Vorlage. Tatsächlich ist der Dramaanteil immer sehr hoch. Beim ersten Film ging es maßgeblich um ein Paar, das an dem Verlust des Kindes zu zerbrechen droht. Beim zweiten Film wird mit der Zeit erst die traurige Hintergrundgeschichte klar. Da wundert es nicht, wenn bei Die Stille am Ende der Nacht ebenfalls Tragik ganz groß geschrieben wird.

Nur teilweise überzeugend

Hier ist es die Familie, die durch die Verurteilung der Mutter in den Abgrund stürzt. Das hat durchaus emotionale Szenen zur Folge, wenn der Mann mit dem Alltag überfordert ist und die Kinder völlig verstört sind. Teilweise ist das auch gut gespielt. Wenig überzeugend ist leider Kim Riedle, die hier immer so wirkt, als wäre sie gerade in anderen Sphären unterwegs. Während das Mitgefühl für die Familienangehörigen groß ist, fällt das ausgerechnet bei der zentralen Figur schwierig. Die Stille am Ende der Nacht wirkt da doch eher künstlich. Auch beim Finale, wenn es noch einmal besonders emotional werden soll und wir von den Hintergründen erfahren, überzeugt das nicht so wirklich. Da waren die Vorgänger doch besser.

Als Krimi ist der Film aber ohnehin wieder zu vernachlässigen. Schon die ersten beiden Teile warn in der Hinsicht weniger interessant. Die Stille am Ende der Nacht wird sogar richtig langweilig. Wer dieses Genre anschaut, um zu rätseln und mitzufiebern, der ist hier verkehrt. Zwar kommt es zum Schluss dann doch anders, als die meisten erwarten werden. Allein dafür lohnt sich das Einschalten aber nicht. Letzten Endes ist das hier ein atmosphärisches Krimidrama um traurige und kaputte Menschen, die irgendwie am Leben verzweifeln, ohne dass es dabei unbedingt laut würde. Ein Publikum, das dieses Faible fürs Melancholische teilt, kann sich hierin verlieren. Der Rest wird eher nicht bedient.

Credits

OT: „Die Stille am Ende der Nacht“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Lars-Gunnar Lotz
Drehbuch: Nils-Morten Osburg
Vorlage: Jan Costin Wagner
Musik: Matthias Weber, Vera Marie Weber
Kamera: Julia Daschner
Besetzung: Henry Hübchen, Victoria Trauttmansdorff, Kim Riedle, Franz Hartwig, Lucas Reiber, Julian Weigend, Barbara Prakopenka, Ingrit Dohse, Emilia Packard, Lionel Hesse, Ida Lotz

Bilder

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Die Stille am Ende der Nacht
fazit
In „Die Stille am Ende der Nacht“ rollt ein früherer Kommissar einen alten Fall noch einmal auf. Wie schon bei den ersten beiden Filmen ist das mehr Drama als Krimi. Spannend ist das Ergebnis nicht, emotional nur zum Teil. Während die Geschichte um die Familie einer verurteilten Frau zu Herzen geht, lässt einen ausgerechnet die Frau selbst ziemlich kalt.
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