Joyride Spritztour
© 20th Century Fox

Joyride – Spritztour

Joyride Spritztour
„Joyride – Spritztour“ // Deutschland-Start: 27. Dezember 2001 (Kino) // 27. Februar 2003 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war es ja ein Grund zum Feiern, als Fuller Thomas (Steve Zahn) aus dem Gefängnis entlassen wird. Sein entfremdeter Bruder Lewis (Paul Walker) ist jedoch nicht ganz so begeistert darüber, ihn auf dem Weg zu seinem Schwarm Venna Wilcox (Leelee Sobieski) mitnehmen zu müssen. Dabei ist die Laune zunächst noch gut, sie albern auf der gemeinsamen Fahrt herum. Das ändert sich , als sie einem Trucker Fahrer einen Streich spielen und ihm weismachen, eine junge Frau würde in einem Motelzimmer auf ihn warten. Was als harmloser Spaß gedacht war, endet in einem Blutbad. Und das ist erst der Anfang, denn der psychopathische Fahrer sucht noch immer die Frau und hat dabei bald auch die beiden Brüder im Visier …

Der Tod liegt auf der Straße

Straßen, die durch das Hinterland der USA führen, sind gefährliche Pflaster. Zumindest gibt es auffallend viele Filme, bei denen die Hauptfiguren gefährliche bis tödliche Begegnungen zu erleiden haben. Da ist etwa der Klassiker Duell, bei dem der Protagonist von einem mysteriösen Truck verfolgt wird. Auch Hitcher, der Highway Killer genießt einen gewissen Kultstatus, damals ging es um einen brutalen Anhalter. Sehr sehenswert ist zudem Nocturnal Animals, bei dem eine Familie auf dem Highway von einer Gruppe Männer bedrängt werden. Nicht ganz so gelungen ist Joyride – Spritztour, bei dem ebenfalls eine Fahrt unangenehme Folgen nach sich zieht, wenn zwei Brüder den Zorn eines Truckerfahrers auf sich ziehen.

Ein Punkt, der den Film dabei von vielen anderen unterscheidet, die mit ähnlichen Situationen arbeiten: Wo die meisten Figuren einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren, da beschwören Fuller und Lewis das Unglück selbst herauf durch ihren geschmacklosen Witz. Das macht die Sache mit dem Mitfiebern etwas schwieriger, da die zwei nicht einmal einsehen, wie mies diese Aktion war. Hinzu kommt, dass Fuller dermaßen nervtötend ist, dass nicht genau klar ist, warum man ihm die Daumen drücken sollte. Leider beschränkt sich Joyride – Spritztour aber nicht darauf, dass der Trucker die beiden Spaßvögel zu bestrafen versucht. Stattdessen werden auch Unschuldige hineingezogen, was nicht nur wenig nachzuvollziehen ist. Es macht die Geschichte zudem weniger interessant, da das Handeln des Antagonisten dadurch beliebig wird und der Bestrafungsgedanke weniger zur Geltung kommt.

Unsinnig, aber spannend

Aber von dem Inhalt sollte man so oder so nicht viel erwarten. Selbst wenn man das grundsätzliche Szenario akzeptiert, dass jemand wegen eines schlechten Scherzes über Leichen geht, funktioniert da vieles nicht. Joyride – Spritztour wird mit der Zeit völlig absurd. So ist der Trucker nicht nur auf einmal überall, sieht alles, weiß alles. Er baut zudem irgendwelche tödliche Fallen, beschmiert Schilder, an den die Protagonisten natürlich vorbeikommen, weil sie ausgerechnet diese Straße nehmen, er präpariert noch andere Sachen, als würde er den ganzen Tag über nichts anderes tun. Nachdenken sollte man bei dem Film deshalb nicht, der Thriller versucht nicht einmal, eine halbwegs realistische Geschichte zu erzählen. Um hier auf seine Kosten zu kommen, heißt es also mal wieder, das Gehirn frühzeitig abzuschalten.

Wer dazu in der Lage ist und Lust hat auf einen derartigen Genrevertreter, kann hiermit Spaß haben. So unsinnig die Bedrohung durch den Trucker ist, so spannend ist es doch, wenn die zwei Jungs nirgends mehr sicher sind und überall der Killer zuschlagen kann. Einige Verfolgungsjagden und auch das Finale sorgen für Nervenkitzel. Insgesamt ist Joyride – Spritztour daher durchaus kurzweilig. Schauspielerisch passt das auch. Insofern ist es schon verständlich, wenn der Thriller sein Publikum gefunden hat uns es sogar zwei Direct-to-Video-Fortsetzungen gab, wenngleich diese die Geschichte nicht wirklich fortgeführt haben und mit einer ganz anderen Besetzung arbeiteten.

Credits

OT: „Joy Ride“
Land: USA
Jahr: 2001
Regie: John Dahl
Drehbuch: Clay Tarver, J. J. Abrams
Musik: Marco Beltrami
Kamera: Jeffrey Jur
Besetzung: Steve Zahn, Paul Walker, Leelee Sobieski

Trailer

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Joyride – Spritztour
fazit
In „Joyride – Spritztour“ spielen zwei Brüder einen üblen Scherz mit einem Trucker, ohne zu ahnen, was sie damit anrichten werden. Der Thriller verlangt, das Gehirn frühzeitig auszuschalten, damit man nicht über die vielen unsinnigen Szenen stolpert. Wer das kann, findet hier einen spannenden Genrevertreter, selbst wenn der eine Protagonist nervtötend ist und der Bestrafungsgedanke ad absurdum geführt wird.
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