How Not to Summon a Demon Lord
© Yukiya Murasaki, KODANSHA/How NOT to Summon a Demon Lord Production Committee

How Not to Summon a Demon Lord

„How Not to Summon a Demon Lord“ // Deutschland-Start: 5. Juli 2018 (Crunchyroll) // 21. Oktober 2021 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Wenn Takuma Sakamoto in seinem Lieblingsrollenspiel Cross Reverie unterwegs ist, dann ist er ganz in seinem Element. Dort kann er sein, wer er will, tun, worauf auch immer er gerade Lust hat. Mit der realen Welt hat er es hingegen nicht so. Wenn es nach ihm ginge, er bräuchte diese gar nicht. Zumindest dachte er das bis zu dem Tag, an dem er von der Elfe Shera L. Greenwood und dem Katzenmädchen Rem Galleu in eine Welt beschworen wird, die seiner sehr ähnelt – und das in der Gestalt seines Avatars Demon Lord Diablo. Eigentlich wollten die beiden ihn versklaven. Doch daraus wird nichts, er reflektiert diesen Zauber, woraufhin die zwei plötzlich seine Sklavinnen sind. Eigentlich könnte das ganz praktisch sein. Dennoch hat er mit der Situation zu kämpfen, da er wenig Erfahrungen mit Frauen hat und sich grundsätzlich nicht wohl fühlt beim Umgang mit anderen …

Klischees und Sex

Im Anime-Bereich ist es mittlerweile quasi unmöglich an den Geschichten vorbeizukommen, in denen es die Hauptfigur in eine fremde Welt verschlägt. Diese sogenannten Isekai-Abenteuer werden wie am Fließband produziert. Besonders hoch im Kurs stehen dabei solche, bei denen jemand stirbt und dann in einem Fantasy-Setting weiterlebt. Ob nun Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt, Reincarnated as a Sword oder My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game?, die Liste wird länger und länger. Im Fall von How Not to Summon a Demon Lord geht zwar kein Tod für den Protagonisten voran, der Wandel in die fremde Welt ist nicht mit einer Wiedergeburt verbunden. Am Prinzip ändert das jedoch wenig, auch hier geht es darum, dass sich ein normaler Mensch auf einmal in einer Ausnahmesituation wiederfindet.

Wobei es nicht lange dauert, bis klar wird, womit man sich von der Konkurrenz unterscheiden will: Sex. So spart die Adaption einer Light-Novel-Reihe von Yukiya Murasaki und Takahiro Tsurusaki nicht an lüsternen Szenen. Immer mal wieder findet sich der Protagonist nackt zwischen Frauen wieder. Regelmäßig darf er an Brüsten kneten, die zum Teil größer sind als der Kopf. Ganz besonders dreist wird es später, wenn ein magisches Ritual kaum versteckte sexuelle Symbolik verwendet. How Not to Summon a Demon Lord ist da schon ziemlich plump und scheint sich an pubertierende Teenager zu richten. Dass das Ganze in Verbindung mit Humor gebracht wird, macht die peinliche Degradierung von Frauen nicht besser. Dafür sind die Witze einfach zu langweilig und einfallslos, sind frei von jeglicher Persönlichkeit. Im Grunde werden nur die üblichen altbackenen „Gags“ aufgewärmt, die man in all diesen Ecchi-Shows findet. Dass der Protagonist völlig überfordert ist, ist ein weiteres Klischee.

Langweilig und hässlich

Dabei versucht man schon, abseits der verklemmten Fummelwitze etwas zu erzählen. Nur ist leider auch da nichts dabei, was es auch nur im Entferntesten rechtfertigen würde, hier einmal einzuschalten. Die Versuche, auf den letzten Metern der zwölf Folgen umfassenden ersten Staffel noch richtig ernste Stoffe einzubauen, misslingen. Das passt einfach nicht zusammen, zumal dafür dann auch mal wieder mit dem Inzest-Motiv gearbeitet wird, das aus unerklärlichen Gründen in vielen Animes eine Anziehungskraft zu haben scheint. Wer ein Fantasyabenteuer sehen möchte, das sich tatsächlich mit ernsten Themen und Figuren auseinandersetzt, ist mit Frieren: Nach dem Ende der Reise besser beraten. How Not to Summon a Demon Lord will in erster Linie Spaß haben.

Das scheint bei nicht wenigen zu funktionieren, sowohl Light Novel wie auch die Manga-Adaptionen bringen es auf mehr als ein Dutzend Bände, ein Ende ist nicht abgesehen. Verstehen muss man das aber nicht. Die Serie schwankt zwischen mies und mittelmäßig, zwischen austauschbar und ärgerlich. Es ist nicht einmal so, dass How Not to Summon a Demon Lord visuell viel bieten würde. Nur selten zeigt das Animationsstudio Ajia-do Animation Works (Seven Days War, Spirit of Wonder) mal Ansätze, sich tatsächlich bei der Umsetzung Mühe geben zu wollen. Nicht nur, dass die Hintergründe kaum erwähnenswert sind, Spezialeffekte Mangelware. Die überwiegend hässlichen bis langweiligen Designs machen die Sache auch nicht besser.

Credits

OT: „Isekai Maō to Shōkan Shōjo no Dorei Majutsu“
Land: Japan
Jahr: 2018
Regie: Yūta Murano
Drehbuch: Kazuyuki Fudeyasu
Vorlage: Yukiya Murasaki, Takahiro Tsurusaki
Musik: Yuusuke Katou
Animation: Ajia-do Animation Works

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How Not to Summon a Demon Lord
fazit
In „How Not to Summon a Demon Lord“ wird ein sozial unsicherer Gamer in eine Fantasywelt beschwört, wo er bald zwei Sklavinnen hat. Die Adaption einer Light Novel langweilt mit altbackenen, abwechslungsarmen Witzen, einer schwachen Geschichte und zudem hässlichen Designs. Da hilft der Sex auch nichts mehr.
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