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© ZDF/Jürgen Olczyk

München Mord: Die indische Methode

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„München Mord: Die indische Methode“ // Deutschland-Start: 14. Dezember 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Kim Reisinger (Lilly-Marie Vogler) ermordet in ihrer Schule aufgefunden wird, ist das schon ein wenig heikel. Schließlich handelt es sich bei der besagten Schule um ein Elite-Internat, bei dem der Nachwuchs der Reichen und Mächtigen zu Hause ist. Zu diesem zählt auch Caro Bilfinger (Isabel Dornheim), die Tochter des Staatssekretärs. Da braucht es schon eine Menge Fingerspitzengefühl. Es dauert dann auch nicht lange, bis sich Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier), Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen) und Ludwig Schaller (Alexander Held) sich in die Nesseln setzen, da dummerweise Caro immer wieder Streit mit der aus einfachen Verhältnissen stammenden Jugendlichen hatte und auch sonst Konfrontationen nicht abgeneigt ist. Oder könnte der in einem Rollstuhl sitzende Sportlehrer Dr. Roth (Christian Erdmann), mit der die Tote angeblich eine Affäre hatte, etwas damit zu tun haben?

Klassischer Krimi ohne Anspruch

Seit 2014 wird inzwischen München Mord ausgestrahlt, jedes Jahr kommen zwei neue Filme hinzu. Das Publikum ist dabei treu ergeben, im Schnitt schauen derzeit 6,5 Millionen Menschen zu, wenn das eingespielte Trio auf Mörderjagd geht. Dabei kommt es mitunter schon zu Schwankungen inhaltlicher Art. Bei dem letzten Auftritt in A saisonale G’schicht war beispielsweise von dem Humor, für die die ZDF-Krimireihe eigentlich bekannt ist, kaum etwas zu sehen. Stattdessen ging es betont tragisch zu, angefangen bei einem Tod, bei dem unklar ist, ob es sich um einen Selbstmord handelt. Zumindest in der Hinsicht herrscht bei Die indische Methode Klarheit. Schließlich wurde die Jugendliche erwürgt, was einen Selbstmord eher ausschließt. Aber wer hat sie dann auf dem Gewissen?

Der 19. Film der Reihe klappert auf der Suche nach Antworten die verschiedensten Leute ab, die mal mehr mal weniger plausible Motive hatten. Ein klassischer Whodunit eben, bei dem es darum geht, unter den diversen Verdächtigen die richtige Person herauszupicken. Zwischenzeitlich scheint man bei München Mord: Die indische Methode den Anspruch zu haben, noch ein bisschen gesellschaftlich relevanter zu werden. Das Setting des Elite-Internats provoziert geradezu Kommentare über Klassenunterschiede und Ungerechtigkeiten, umso mehr, da die Tote eine der wenigen ist, die tatsächlich aufgrund von Leistung am Internat gelandet ist, nicht wegen goldener Löffel. Marcus Mittermeier, der von Anfang an als Hauptdarsteller dabei ist und hier sein erstes Drehbuch für die Reihe vorlegt, hat dann doch nicht so wirklich Interesse daran, das zu vertiefen.

Beliebiges Ende

Humor wird von ihm auch eher sparsam eingesetzt. So traurig wie beim letzten Mal wird es zwar nicht. Viel zu lachen gibt es aber auch nicht. Erst zum Ende hin wird es recht kurios, wenn München Mord: Die indische Methode seinem Titel gerecht wird und Ludwig sich an einer gleichermaßen traditionellen wie unorthodoxen Methode versucht, Klarheit in den Fall zu bekommen. Das hat dann zwar nicht wirklich etwas mit der Geschichte zu tun, wirkt seltsam in den Film hineingestopft. Aber es ist amüsant. Von den anderen Auseinandersetzungen, die mehr oder weniger im Halbschlaf stattfinden, lässt sich das weniger behaupten. Tatsächlich ist die Mördersuche zwischendurch immer mal wieder langweilig, auch wenn auf irritierende Weise gestritten wird.

Leider ist der Film aber auch als Krimi wenig befriedigend. So gibt es zum Schluss die obligatorische Auflösung, wer es wirklich getan hat. Und wie so oft versuchte man, sich dafür etwas ganz Überraschendes auszudenken, damit möglichst wenige darauf kommen. Die Kunst dabei ist es, eine Lösung zu haben, die dennoch plausibel ist. München Mord: Die indische Methode scheitert daran, da wird dem Publikum wieder etwas sehr Beliebiges vor die Füße geworfen. Wer gerne selbst grübelt, wird so wie so oft in deutschen Krimis veralbert. Das muss einen nicht stören, sonst würden nicht weiterhin Millionen Leute einschalten. Dennoch wäre es nett, zwischendurch auch mal ein Beispiel zu haben, bei dem so ein Mord auch tatsächlich durchdacht ist.

Credits

OT: „München Mord: Die indische Methode“
Land: Norwegen
Jahr: 2024
Regie: Matthias Kiefersauer
Drehbuch: Marcus Mittermeier
Musik: Stephan Massimo
Kamera: Nathalie Wiedemann
Besetzung: Bernadette Heerwagen, Marcus Mittermeier, Alexander Held, Isabel Dornheim, Christoph Süß, Nadja Sabersky, Pippa Fee Rupperti, Lilly-Marie Vogler, Christian Erdmann

Bilder

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München Mord: Die indische Methode
fazit
„München Mord: Die indische Methode“ lässt das eingespielte Polizeitrio in einem Elite-Internat ermitteln, wo eine Jugendliche aus einfachen Verhältnissen ermordet wurde. Viel Humor gibt es dabei nicht, der Krimi überzeugt auch nicht wirklich. Die gesellschaftlichen Aspekte werden ebenfalls kaum verfolgt.
Leserwertung60 Bewertungen
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