Alex Cross Amazon Prime Video Streamen online
© Keri Anderson/Amazon Prime Video

Alex Cross – Staffel 1

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„Alex Cross – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 14. November 2024 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Als der Aktivist Emir Goodspeed tot in seinem Auto gefunden wird, sieht alles zunächst nach einer Überdosis aus. Doch einiges erscheint seltsam. Warum hat er sich kurz vorher den Kopf kahl geschoren? Vor allem aber der Fund von Schweinefleisch im Magen des Toten gibt Rätsel auf, da er als Muslim solches abgelehnt hat. Detective Alex Cross (Aldis Hodge) fasst daher schnell die Vermutung, dass es sich um einen Mord handelt. Aber wer könnte diese bizarre Tat nur begangen haben? Und aus welchem Grund? Während Cross und sein bester Freund Detective John Sampson (Isaiah Mustafa) die Ermittlungen aufnehmen, hat der Killer Ed Ramsey (Ryan Eggold) längst sein nächstes Opfer auserkoren. Denn der verfolgt mit seinen Aktionen einen größeren Plan und bereitet den Höhepunkt vor …

Neuauflage der Bestsellerromane

Mit seinen Romanen rund um den Polizisten Alex Cross hat James Patterson enorme Erfolge eingefahren. Mehrere Dutzend sind inzwischen erschienen, viele davon waren Bestseller, bis heute wird die Reihe fortgesetzt. Die Filmadaptionen waren jedoch weniger imposant. So lief … denn zum Küssen sind sie da 1997 eher mittelprächtig. Im Netz der Spinne war vier Jahre später zwar durchaus ein Kassenerfolg. In den Kritiken kamen die beiden Versionen mit Morgan Freeman in der Hauptrolle aber gar nicht gut an. Das gilt auch für Alex Cross, bei dem 2012 Tyler Perry den scharfsinnigen Detective spielte. Im Gegensatz zu den ersten beiden Werken ging der Reboot-Versuch aber völlig unter, hierzulande kam der Thriller nicht einmal mehr in die Kinos. Nun gibt es den nächsten Ansatz, die bekannten Vorlagen zu nutzen – dieses Mal als Serie für Amazon Prime Video.

Dieses Mal ist es Aldis Hodge (Black Adam), der die beliebte Romanfigur verkörpert. Teilweise ist das sehenswert, wenn er ganz süffisant auftritt und Verbrecher vorführt. Die meiste Zeit über läuft der US-Amerikaner aber nur mit aufgerissenem Mund oder verkniffenem Gesichtsausdruck durch die Gegend. Damit hinterlässt er keinen besonders großen Eindruck, die dramatischen Momente, wenn sich Cross etwa dem Verlust seiner Frau widmet, sind auch nicht Ausdruck höchster Schauspielkunst. Etwas besser sieht es bei einigen weiteren aus dem Ensemble aus. Vor allem Ryan Eggold (The Blacklist) macht Spaß als selbstverliebter Killer, der nicht einfach nur morden will, sondern sich als Künstler sieht. Das ist nicht originell, bei Serienmördergeschichten findet man das ständig. Es wird aber mit so viel Spielfreude vorgetragen, dass es unterhaltsam ist.

Idiotisch mit mangelnder Balance

Zudem scheint Eggold einer der wenigen zu sein, die verstanden haben, wie unsinnig die ganze Geschichte ist. Schon das Motiv des Mörders wird nie ganz plausibel, so oft es auch wiederholt wird. Später werden irgendwelche idiotischen Wendungen aus dem Hut gezogen. Hinzu kommt das willkürliche Verhalten der Figuren, da interessiert sich wirklich niemand dafür, warum wer etwas tut. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, sind die Ermittlungen in Alex Cross oft nicht nachzuvollziehen. Da kommt es immer wieder zu Geistesblitzen, Lösungen fallen plötzlich vom Himmel, nur weil irgendjemand irgendwann in einem Nebensatz mal etwas gesagt hat. Das ist teilweise so lächerlich, dass die Frage aufkommt, ob die Serie ernstgemeint ist oder ob es sich um eine gut gemachte Parodie handelt.

Damit einher geht es ein anderes Problem: die lausige Balance. Während manche Punkte im Eilverfahren und sehr holprig abgearbeitet werden, werden andere in die Länge gezogen. Da hätte man problemlos einiges herausstreichen können und diese Zeit den sprunghaften Szenen geben können, wenn etwa Figuren aus dem Nichts auftauchen. Das ist alles sehr ärgerlich, weil Alex Cross zwischendurch durchaus spannend ist. Schön ist beispielsweise, dass das designierte nächste Opfer durchaus wehrhaft ist und damit Ramsey in die Quere kommt. Ein bisschen mitfiebern ist da also schon angesagt. Insgesamt ist die Thrillerserie aber nichts, was man sich unbedingt anschauen müsste, da gibt es in dem Segment doch deutlich Besseres. Da ist also noch viel Luft nach oben, wenn die Arbeit an der bereits angekündigten zweiten Staffel beginnt.

Credits

OT: „Cross“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Nzingha Stewart, Craig Siebels, Stacey Muhammad, Director X, Carl Seaton
Drehbuch: Ben Watkins, Aiyana White, Ron McCants, Sam Ernst, Blaize Ali-Watkins, Jim Dunn, Gary Lundy, Ali Salerno
Idee: Ben Watkins
Vorlage: James Patterson
Musik: Ali Shaheed Muhammad, Adrian Younge
Kamera: Brendan Steacy, Jeremy Benning, Maya Bankovic
Besetzung: Aldis Hodge, Isaiah Mustafa, Juanita Jennings, Alona Tal, Samantha Walkes, Caleb Elijah, Melody Hurd, Jennifer Wigmore, Eloise Mumford, Ryan Eggold

Bilder

Trailer

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Alex Cross – Staffel 1
fazit
Basierend auf den gleichnamigen Bestsellern folgt „Alex Cross“ dem beliebten Polizisten, während dieser Jagd auf einen brutalen Serienmörder macht. Die Thrillerserie hat enorme Probleme mit der Balance, ist streckenweise auch unfassbarer Unsinn, wenn inhaltlich vieles nicht funktioniert. Streckenweise ist sie dennoch unterhaltsam, auch weil Ryan Eggold sichtlich Spaß mit seiner Rolle des Killers hat.
Leserwertung13 Bewertungen
3.9
5
von 10