Maxxxine
© Starmaker Studios LLC

MaXXXine

Maxxxine
„MaXXXine“ // Deutschland-Start: 4. Juli 2024 (Kino) // 19. September 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Einige Jahre ist es nun schon her, dass der geplante Dreh eines Sexfilms zu einem blutigen Massaker wurde. Maxine Minx (Mia Goth), die einzige Überlebende des Vorfalls, hat sich davon aber nicht beeindrucken lassen. Sie blieb trotzdem dem Porno treu und brachte es dabei zu größerem Ruhm. Nun steht der nächste Schritt an, sie will es in Hollywood zu etwas bringen. Der Dreh eines Horrorfilms von Regisseurin Elizabeth Bender (Elizabeth Debicki) soll ihr den Weg dorthin ebnen. Doch dann tauchen auf einmal überall Leichen auf. Während die Detectives Williams (Michelle Monaghan) und Torres (Bobby Cannavale) der Sache nachgehen, taucht auch noch der Privatdetektiv John Labat (Kevin Bacon) auf, der mehr über Maxines Vorgeschichte zu wissen scheint …

Dritter Teil der gefeierten Horror-Reihe

Es war ein mehr als willkommenes Comeback, welches Ti West da feierte. Der ursprünglich durch Horrorfilme bekannt gewordene Regisseur schien zwischenzeitlich das Interesse an dem Genre verloren zu haben. Doch dann meldete er sich mit einem Doppelschlag zurück, neun Jahre nach seinem letzten Beitrag. Erst erzählte er in X von einem Pornodreh, der in einem Blutbad endete. Nach dem 70er-Jahre-Slasher ging es in dem erstaunlich tragischen Pearl um die Vorgeschichte der Antagonistin, die 1918 davon träumt, als Tänzerin groß herauszukommen. Nun folgt mit MaXXXine der dritte Teil der Reihe. Diesmal nimmt uns der US-amerikanische Regisseur mit in die 1980er und schildert, wie es mit der Protagonistin des ersten Teils weitergegangen ist.

Klingt etwas kompliziert, ist es aber nicht wirklich. Zwar sollte man nach Möglichkeit X schon gesehen haben, um hier folgen zu können, da der dritte Teil immer wieder auf den Auftakt verweist, Themen wie Figuren wieder auftauchen. Das meiste in MaXXXine funktioniert aber auch ohne Vorkenntnisse. Genauer erzählt West zwei Hauptgeschichten. Bei der einen geht es darum, wie ein junger Pornostar den Wechsel nach Hollywood plant und dabei selbst in einem Horrorfilm mitspielt. Die andere betrifft den Serienkiller, der umherstreift. Der Film verweist dabei auf den in den 1980ern unter dem Namen Night Stalker bekannt gewordenen Mörder, der unter anderem in der True Crime Doku Night Stalker: Auf der Jagd nach einem Serienmörder behandelt wird. Wie schon Pearl ist der neue Film dadurch sowohl Figurenporträt wie auch Genrebeitrag, wenn sich mit der Zeit immer mehr Leichen aufhäufen.

Licht und Schatten

Prinzipiell funktioniert das erneut gut. So ist Mia Goth wie immer eine Erscheinung, die mühelos Szenen an sich reißt. Die Protagonistin ist dabei sicherlich keine Sympathieträgerin, dabei aber so faszinierend, dass dies keinen Unterschied macht. Die Inszenierung der Stadt und der Morde macht ebenfalls Laune, verbeugt sich tief vor der Giallo-Historie. Überhaupt ist die Trilogie über weite Strecken eine Hommage an die Geschichte des Horrorgenres, zeigt dieses in verschiedenen Facetten. MaXXXine ist dabei erneut mit Humor verbunden, ohne dabei jedoch zu einer Gagparade zu verkommen. Da sind beispielsweise die Auftritte von Kevin Bacon, der als schmieriger Privatdetektiv für einige komische Szenen gut ist. Ernster sind die Kommentare über Frauen in der Filmbranche und wie diese ausgenutzt werden. An Stoff mangelt es also nicht.

Und doch stellt der dritte Teil einen Rückschritt dar. So verzettelt sich West, der erneut das Drehbuch geschrieben hat, in zu vielen Themen und Verweisen, worunter dann die Geschichte zu leiden hat. Irgendwann ist dann gar nicht mehr klar, was der Film überhaupt erzählen will, wenn er zu einem Sammelsurium verkommt. Enttäuschend ist dabei vor allem das Ende. Zwar greift West auch hier eine Vorgeschichte wieder auf und bringt diese zu einem Abschluss. Nur ist das so uninteressant, dass der Film insgesamt unbefriedigend bleibt. Da hilft dann auch die Gewalt nicht mehr. Gut ist MaXXXine natürlich immer noch, an der Umsetzung kann man nur wenig meckern, was den Film zu einer Bereicherung im Horrorgenre macht. Die hohen Erwartungen werden aber nur zum Teil erfüllt.

Credits

OT: „MaXXXine“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Ti West
Drehbuch: Ti West
Musik: Tyler Bates
Kamera: Eliot Rockett
Besetzung: Mia Goth, Elizabeth Debicki, Moses Sumney, Michelle Monaghan, Bobby Cannavale, Kevin Bacon

Bilder

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MaXXXine
fazit
„MaXXXine“ folgt einer Pornoschauspielerin, die ins Horrorfach wechseln will. Das ist wie immer sehenswert für eine dominierende Mia Goth und die Inszenierung eines 80er-Jahre Hollywoods. Und doch enttäuscht der Film etwas, da die vielen Themen nicht wirklich zusammenfinden und das Ende unbefriedigend ist.
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