The Jester – He Will Terrify Ya
© Plaion Pictures

The Jester – He Will Terrify Ya

„The Jester – He Will Terrify Ya“ // Deutschland-Start: 29. Februar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Begeisterung von Emma (Lelia Symington) hält sich in Grenzen, als ihr Vater John (Matt Servitto) bei ihr anruft. Schließlich hatte der sie und ihre Mutter verlassen, als sie noch ein kleines Kind war, was sie ihm bis heute nicht verziehen hat. Und so wimmelt sie ihn ab, will nichts mit ihm zu tun haben, ohne zu ahnen, dass dies ihre letzte Chance sein wird, noch einmal mit ihm zu sprechen. Kurze Zeit später wird er tot aufgefunden, erhängt. Was sie ebenfalls nicht ahnt: Der vermeintliche Selbstmord ist keiner. Vielmehr ist er das Opfer vom Jester (Michael Sheffield) geworden. Das reicht ihm jedoch nicht. Vielmehr taucht er im Anschluss auch im Leben von Emma und ihrer Halbschwester Jocelyn (Delaney White) auf, die sich bei der Beerdigung das erste Mal sehen. Es wird nicht das letzte Mal sein, denn der Jester treibt ein teuflisches Spiel …

Vorsicht vor dem Killer-Clown!

Ein bisschen komisch ist es ja schon, dass am selben Tag gleich zwei Filme bei uns veröffentlicht werden, in denen Clowns die Hauptrolle spielen. So kämpft sich in Apocalypse Clown eine Gruppe von Clown-Außenseitern durch ein kurioses Endzeitszenario. Ebenfalls grotesk geht es zum Teil in The Jester – He Will Terrify Ya zu. Das Genre ist in den beiden Fällen jedoch sehr unterschiedlich. Während der erste Film eine Komödie war, wenngleich eine sehr eigenwillige, da haben wir es hier mit einem klassischen Horrortitel zu tun. Schon bei seinem ersten Auftritt zeigt er seine mörderischen Absichten, wenn die Titelfigur den Vater auf magische Weise zu einem Selbstmörder macht. Wer hätte gedacht, dass Krawatten solche Kräfte haben?

Die Kombination aus Clown und Horror ist natürlich keine sonderlich originelle, da hat es im Laufe der letzten Jahre eine ganze Reihe von Beispielen gegeben. Es ist dabei das bekannteste, setzte in dem Genre neue kommerzielle Bestmarken. Terrifier 2 spielte da ein paar Ligen drunter, zeigte aber, wie lukrativ ein solcher Film sein kann. Es braucht da kein besonders hohes Budget, um die Zielgruppe zu erfreuen. Bei The Jester – He Will Terrify Ya handelt es sich ebenfalls um eine eher preisgünstige Produktion. Und noch etwas hat sie mit dem Überraschungshit rund um Art the Clown gemeinsam: Dieser und Jester begannen ihre Karrieren in Kurzfilmen, bevor sie zu Langfilmen wechselten. Letzterer war in drei solcher Kurzfilme zu sehen, gedreht zwischen 2016 und 2019.

Auf der Suche nach Tiefgang

Die Wurzeln sind auch hier noch klar zu sehen. The Jester – He Will Terrify Ya hat nach wie vor eine episodische Erzählstruktur. So kommt es im Lauf des Films zu einer Reihe von Auftritten des Killerclowns, die aber inhaltlich nur sehr dürftig miteinander verbunden sind. Für sich genommen sind die einzelnen Morde zwar schon irgendwie nett, zumindest wenn man auf solche blutig-bizarren Gewalttaten steht. Es ist nur alles sehr willkürlich. Man findet hier kein wirkliches Konzept, weder für die Morde noch die Methoden. Auch die Motivation oder die Wahl der Opfer wird nicht klar. Natürlich dürfen Fantasygestalten außerhalb einer Logik agieren, müssen in dem Sinn nicht erklärt werden. Wenn aber bis zum Schluss nicht einmal ersichtlich ist, was dieser Clown eigentlich sein soll, wird es etwas unbefriedigend.

Zum Ende hin versucht Regisseur und Drehbuchautor Colin Krawchuk dabei schon, auch eine richtige Geschichte aus dem mörderischen Sammelsurium zu machen. Da geht es dann um Schuld und alte Traumata, die aufgearbeitet werden müssen. So etwas kann schon funktionieren, genügend Beispiele aus dem Arthouse-Horror-Segment haben das belegt. Dafür fehlt Krawchuk, der hiermit seinen ersten Langfilm überhaupt vorlegt, aber das notwendige Feingefühl. The Jester – He Will Terrify Ya bleibt da wirr, tut so, als würde da etwas ganz Profundes mitgeteilt, obwohl das nicht mehr als Stichworte sind. An manchen Stellen schimmert dann zwar schon Potenzial durch. Draus gemacht wurde aber zu wenig, da gibt es spannendere Clowngeschichten.

Credits

OT: „The Jester“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Colin Krawchuk
Drehbuch: Colin Krawchuk
Musik: Rafal Gosciminski
Kamera: Joe Davidson
Besetzung: Michael Sheffield, Lelia Symington, Delaney White, Ken Arnold

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The Jester – He Will Terrify Ya
fazit
Nach drei Kurzfilmen gibt der Killerclown in „The Jester – He Will Terrify Ya“ sein Langfilmdebüt. Dabei merkt man, dass eine wirkliche Idee fehlte, wie die einzelnen Todesszenen miteinander verbunden werden können. Auch der spätere Versuch, die Geschichte tiefgründiger zu machen, scheitert, das bleibt willkürlich. Potenzial gab es, genutzt wurde es kaum.
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