Apocalypse Clown
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Apocalypse Clown

„Apocalypse Clown“ // Deutschland-Start: 29. Februar 2024 (DVD)

Inhalt / Kritik

Bobo (David Earl) mag zwar als Clown arbeiten. Zum Lachen ist ihm jedoch weniger zumute. Schon länger hat er keine Freude mehr an dem Job. Auch privat läuft es nicht besonders: Sein One-Night-Stand mit der Journalistin Jennifer (Amy De Bhrún) führte zu nichts. Sie will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Umso größer ist ihr Ärger, als sie ihn doch wiedersehen muss. Schließlich ist der legendäre Clown Du Coq gestorben, und sie sind alle zusammengekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Weniger ehrenvoll ist, wie ein Streit auf der Beerdigung eskaliert. Das Ende vom Lied: Bobo, Pepe (Fionn Foley), Funzo (Natalie Palamides) und der Große Alfonso (Ivan Kaye) landen im Gefängnis, wo sie die Nacht verbringen müssen. Als sie am nächsten Morgen zu sich kommen, ist die Situation ausgesprochen seltsam. Nicht nur, dass die Tür ihrer Zelle offensteht. Es ist auch weit und breit kein Mensch mehr zu sehen. Also bleibt ihnen nicht anderes übrig, als gemeinsam mit der tiefgefrorenen Leiche ihres Meisters weiterzuziehen und das Rätsel zu lösen …

Kuriose Clown-Komödie

Eigentlich sollen einen Clowns ja zum Lachen bringen. Sie können aber bekanntlich auch irgendwie unheimlich sein mit ihrer grotesken Aufmachung und lauten Art. Nicht ohne Grund werden immer mal wieder Filme veröffentlicht, die von irgendwelchen Killerclowns erzählen. Das berühmteste Beispiel ist sicherlich die Stephen King Adaption Es, die 2017 einen neuen Rekord aufstellte. Aber auch Art the Clown erfreut sich größerer Beliebtheit, sein Auftritt in Terrifier 2 wurde zu einem unerwarteten Kassenschlager. Zumindest anfangs könnte man meinen, dass Apocalypse Clown diese Tradition fortsetzt. Nicht nur, dass die diversen Clowns hier so scheußlich aussehen, dass sie kaum zur Bespaßung von Kindern geeignet sind. Man liest hier und da auch, dass es sich hierbei um eine Horrorkomödie handelt.

Das darf man aber getrost ignorieren. Auch das mit dem Science-Fiction passt nicht so ganz, selbst wenn es hier um den Untergang der Welt geht und eine „wissenschaftliche“ Erklärung geboten wird. Vielmehr handelt es sich bei der irisch-britischen Produktion um eine reine Komödie. Wenn überhaupt, darf man bei Apocalypse Clown noch ein Roadmovie hinzufügen, wenn unsere wenig heldenhafte Truppe durchs Land zieht. Das tut sie stilecht in einem knallgelben Auto, das per Hand aufgezogen wird. Ist ein bisschen mühsam, in einer Welt, in der nichts Elektrisches mehr funktioniert, aber noch die beste Möglichkeit voranzukommen. Wer schon an der Stelle etwas irritiert ist wegen der kuriosen Einfälle, sei versichert: Da kommt noch viel mehr.

Anarchisch und sympathisch

Eine nennenswerte Geschichte hat Regisseur und Co-Autor George Kane dabei nicht zu erzählen. Vielmehr erinnert das hier ein wenig an Die Ritter der Kokosnuss, wo die Reise ein bloßer Anlass war, um an ständig neuen Schauplätzen größtmöglichen Quatsch zu erzählen. Mit dem Unterschied eben, dass hier statt noblen Rittern abgehalfterte Clowns umherlaufen. Klar, die Qualität kann es nicht einmal ansatzweise mit dem Kultfilm von Monty Python aufnehmen. Da gibt es zu viele Witze in Apocalypse Clown, die am Ziel vorbeischießen. Der Einfallsreichtum ist auch nicht so groß, wie es die humoristische Wundertüte der früher so beliebten Truppe war. Aber es ist doch oft genug etwas dabei, dass man es zumindest einmal versuchen kann.

Dabei ist es nicht allein die Absurdität des Szenarios, die einen Blick rechtfertigt. Das Ensemble ist zudem mit großer Energie und Spielfreude dabei, da hält sich niemand zurück. Zudem hat die Komödie etwas Anarchisches, wenn hier einfach wild herumgeblödelt wird. Da wird gemacht und getan, ohne nennenswerten Plan, alles ist möglich – bis auf Sinnhaftigkeit vielleicht. Das Ergebnis wird sicher nicht allen gefallen. Manche werden nur verwundert sein, andere genervt oder gelangweilt. Und doch ist Apocalypse Clown eine sympathische Komödie, weil sie mit ihrem Eigensinn in Erinnerung bleibt, einer Lust am Herumspinnen, wie man sie nur selten zu sehen bekommt.

Credits

OT: „Apocalypse Clown“
Land: Irland, UK
Jahr: 2023
Regie: George Kane
Drehbuch: George Kane, Demian Fox, Shane O’Brien, James Walmsley
Musik: Stephen McKeon
Kamera: David Grennan
Besetzung: David Earl, Natalie Palamides, Fionn Foley, Ivan Kaye, Amy De Bhrún

Bilder

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Apocalypse Clown
fazit
„Apocalypse Clown“ klingt nach irgendwelchem Horrortrash, ist aber vielmehr eine eigensinnige Komödie um abgehalfterte Clowns, die durch ein Endzeitszenario fahren. Sinn ergibt das keinen. Es ist auch nicht so, dass jeder Witz sitzt. Und doch ist dieser Anarcho-Trip so bewusst bescheuert, dass er jede Menge Sympathiepunkte sammelt.
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