Silber und das Buch der Träume Amazon Prime Video Streamen online Film
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Silber und das Buch der Träume

Silber und das Buch der Träume Amazon Prime Video Streamen online Film
„Silber und das Buch der Träume“ // Deutschland-Start: 8. Dezember 2023 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Liv (Jana McKinnon) ist es leid, immer wieder mit ihrer Mutter Ann (Nicolette Krebitz) und ihrer kleinen Schwester Mia (Riva Krymalowsi) umzuziehen, wenn Erstere mal wieder einen neuen Freund hat. Wozu die Mühe, wenn die Beziehungen sowieso nicht lange halten? Dieses Mal hat es das Trio nach London verschlagen, wo sich die 17-Jährige zunächst schwer damit tut, Anschluss zu finden. Das ändert sich jedoch, als sie feststellt, dass Grayson (Théo Augier Bonaventure), der in der neuen Familienkonstellation so etwas wie ihr Stiefbruder ist, und seine drei Freunde Henry (Rhys Mannion), Arthur (Chaneil Kular) und Jasper (Efeosa Afolabi) ein Geheimnis haben. Sie sind nicht nur beim Träumen wach und wissen daher, dass sie träumen. Sie können sogar die Träume anderer betreten. Liv könnte die Auserwählte sein, von der in einem Buch die Rede ist. Diese lässt sich auf das Spiel ein, welches bald jedoch anders verläuft, als sie sich das erträumt hatten …

Fantasy aus Deutschland

Fantasy-Abenteuer sind nun wirklich kein Genre, das man mit deutschen Filmen und Serien in Verbindung bringt. Allein schon aus Budget-Gründen ist das hierzulande eine Seltenheit. Es findet sich einfach kaum jemand, der bereit wäre, die nötigen Summen springen zu lassen. Bei Amazon Prime Video scheint man dies ändern zu wollen. So startete vor rund einem halben Jahr die Serie Hohlbeins – Der Greif nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Hohlbein. Nun bringt der Streamingdienst eine weitere hiesige Produktion auf den Markt. Und auch bei Silber und das Buch der Träume handelt es sich um eine Adaption. Genauer wurde eine Roman-Trilogie von Kerstin Gier verwendet, die zwischen 2013 und 2015 erschienen ist und seinerzeit sehr erfolgreich war.

Wer die andere erfolgreiche Trilogie der deutschen Autorin kennt – die als Rubinrot, Saphirblau und Smaragdgrün verfilmte Edelstein-Trilogie –, ahnt schon, in welche Richtung das geht. So richtet sich der Film nur zum Teil an Fantasy-Fans. Vielmehr wird das fantastische Szenario mit typischen Coming-of-Age-Themen verbunden. Unter anderem geht es in Silber und das Buch der Träume darum, einen Platz für sich in der Welt zu finden. Da geht es um Ängste und Sehnsüchte, um Unsicherheiten auch. Und natürlich die Liebe, wenn sich die Protagonistin in einen der anderen Traumwandler verliebt. Wenn ein Mädchen auf mehrere Jungs trifft, wäre es ein Wunder gewesen, hätte Gier darauf verzichtet. Zumal die Autorin unter dem Pseudonym Jule Brand reihenweise Frauenromane geschrieben hat, die sich um Liebe drehen. Das gehört für sie einfach dazu.

Nicht wirklich fantasievoll

Die auf starke Frauenfiguren spezialisierte Regisseurin und Co-Autorin Helena Hufnagel (Einmal bitte alles, Generation Beziehungsunfähig) ist für ein solches Projekt grundsätzlich eine gute Wahl. Allerdings hat der Film ein Problem: Er ist so sehr auf Liv fokussiert, dass für die anderen nur wenig Raum bleibt. Zwar sind die Jungs für die Handlung schon wichtig, bleiben dabei aber austauschbar. Von den anderen Figuren ganz zu schweigen. Lediglich Arthurs Ex-Freundin Annabel (Josephine Blazier) hat noch markante Auftritte. Für eine wirkliche Charakterisierung reicht es aber nicht. Leider scheint halten sich sowohl Fantasie wie auch Tiefgang allgemein sehr in Grenzen. Anstatt diese Traumwanderungen zu nutzen, um tatsächlich mal tief in die Psyche einzusteigen, bleibt es hier an der Oberfläche.

Hin und wieder sieht die nicht schlecht aus. Zwar wird hier nie das Spektakel eines Inception erreicht. Die surrealen Welten, wie wir sie in Paprika und Vanishing Waves hatten, wo ebenfalls im Bewusstsein anderer gesucht wird, darf man eh nicht erwarten. Dafür ist die deutsche Produktion zu alltäglich und brav. Eine Tür im Nirgendwo ist da schon das höchste der Gefühle. Dennoch ist die Optik vorzeigbar, da sind schon immer mal wieder schöne Bilder dabei. Wem das reicht oder auf der Suche nach einem Fantasy-Jugendfilm ist, macht mit Silber und das Buch der Träume nicht wirklich etwas verkehrt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Film hiesigen Fantasy-Abenteuern einen wirklichen Schub verleiht, ist aber eher gering. Dafür ist das hier auch einfach nicht interessant genug.

Credits

OT: „Silber und das Buch der Träume“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Helena Hufnagel
Drehbuch: Sina Flammang, Helena Hufnagel, Christian Ditter
Vorlage: Kerstin Gier
Musik: Sara Barone
Kamera: Andreas Berger
Besetzung: Jana McKinnon, Riva Krymalowski, Rhys Mannion, Chaneil Kular, Efeosa Afolabi, Théo Augier Bonaventure, Josephine Blazier, Nicolette Krebitz

Bilder

Trailer

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Silber und das Buch der Träume
fazit
„Silber und das Buch der Träume“ sieht für ein deutsches Fantasy-Abenteuer gar nicht schlecht aus. Inhaltlich ist die Roman-Adaption jedoch wenig interessant. So macht die Geschichte zu wenig aus den Traumwanderungen, die Figuren sind überwiegend austauschbar. Schade ist zudem, wie gewöhnlich die Traumwelten sind.
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