Rapunzel und die Rückkehr der Falken TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Rapunzel und die Rückkehr der Falken

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„Rapunzel und die Rückkehr der Falken“ // Deutschland-Start: 24. Dezember 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Die Zauberin Eleonor (Andrea Sawatzki) lebt zurückgezogen im Wald. Die Nähe zu Menschen meidet sie, sie zieht die Natur vor. Doch dann steht irgendwann ein Paar vor ihnen, das so arm ist, dass es sich nicht um das eigene Kind kümmern kann. Eleonor lässt sich darauf ein und nimmt das namenlose Neugeborene bei sich auf, um es wie eine eigene Tochter großzuziehen. Jahre später ist Rapunzel (Anna Wittowsky) zu einem aufgeweckten Mädchen herangewachsen, dem es an nichts mangelt. Da wird die Zauberin von Königin Freya (Christina Große) an den Hof gerufen, um den Prinzen Sigismund (Leo Alonso-Kallscheuer) bei dem Thronfolge-Ritual zu unterstützen. Dabei kommt es jedoch zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen der Zauberin und der Königin, welche für alle Beteiligten Folgen haben wird …

Neuinterpretation des bekannten Märchens

Sie gehören fest zum Weihnachtsprogramm des ZDF dazu: die Märchenperlen. Seit 2005 schon wird die Reihe produziert, die sich bekannter Märchen annimmt und diese neu erzählt. Mit einer Ausnahme wurden die Filme immer in der Weihnachtszeit ausgestrahlt, ein Großteil sogar an Heiligabend selbst. So gab es 2021 Zwerg Nase zu sehen. Ein Jahr drauf war Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel an der Reihe. Der überwiegende Teil dieser Filme basiert auf Märchen der Gebrüder Grimm. So auch dieses Jahr, in Rapunzel und die Rückkehr der Falken stand, wie der Titel bereits verrät, Rapunzel Pate, die in erster Linie wegen ihrer langen Haare bekannt ist, anhand derer andere Menschen in den Turm klettern konnten, in dem sie eingesperrt ist.

Wer bei dem Titel stutzig wird und sich fragt, was genau ein Falke mit der Sache zu tun haben soll: Man hält sich bei den Märchenperlen nicht strikt an die bekannte Vorlage. Man nimmt zwar immer Motive, Figuren und Situationen aus diesen, interpretiert diese aber um oder schafft neue Handlungsstränge, die es im Original nicht gab. So eben auch bei Rapunzel und die Rückkehr der Falken, dem inzwischen 21. Teil des Dauerbrenners. Der Falke ist dabei nur eine von mehreren Neuerungen. Beispielsweise änderte Drehbuchautor Max Honert, der schon mehrfach für die Reihe tätig war, den Anfang ab. Wo bei dem Märchen die Zauberin noch das Kind als Wiedergutmachung einfordert und damit eher eine Antagonistenrolle einnimmt, wird ihr in der Neuauflage das Kind von einem völlig verarmten Paar aufgezwungen. Da steht also eine gute Tat am Anfang.

Die Suche nach Selbstverwirklichung

Das ist insofern relevant, weil ein großer Teil des Films in erster Linie von dem Verhältnis zwischen den beiden Frauenfiguren handelt. Es ist ein familiäres Verhältnis, das von Zuneigung geprägt ist. Wenn Rapunzel später im Turm handelt, dann nicht, um sie einzusperren. Eleonor versucht sie vor der Außenwelt beschützen, die in Gestalt der Königin Böses will. Auf den Prinzen wollte man in Rapunzel und die Rückkehr der Falken dennoch nicht verzichten, wohl auch, um für ein bisschen Romantik zu sorgen. Ob es das gebraucht hätte, darüber kann man sich jedoch streiten. Zumal das mit dem Verlieben ziemlich flott geht. Wo sich Regisseur Christoph Heimer noch viel Zeit lässt, um die Beziehung zwischen Zauberin und Adoptivtochter aufzubauen, wird die romantische Liebe erzwungen.

Andererseits ist die Sache mit dem Prinzen insofern ganz nett, weil es bei seinem Handlungsstrang auch um Erwartungen geht. Wenn die Königin ihn zum nächsten König machen will, der aber eigentlich lieber ganz was anderes machen würde, dann spricht auch das der jüngeren Zielgruppe aus dem Herzen. Die beiden jugendlichen Ausgaben der Hauptfiguren, gespielt von Anna-Lena Schwing und Luke Matt Röntgen, sind jeweils Gefangene. Sie müssen sich das Glück erst noch erkämpfen. Das ist eigentlich ganz schön. Rapunzel und die Rückkehr der Falken hat zudem eine versöhnliche Note, wie man sie gerade zu Weihnachten ganz gern hat. Auch wenn diese Fassung nur noch bedingt mit dem zugrundeliegenden Märchen zu tun hat, ist das ein netter und in mehrfacher Hinsicht zeitgemäßer Beitrag der beliebten Reihe.

Credits

OT: „Rapunzel und die Rückkehr der Falken“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Christoph Heimer
Drehbuch: Max Honert
Musik: Stefan Maria Schneider
Kamera: Felix Striegel, Daniel Vagenknecht
Besetzung: Andrea Sawatzki, Christina Große, Anna-Lena Schwing, Luke Matt Röntgen, Tom Böttcher, Denis Schmidt, Anna Wittowsky, Leo Alonso-Kallscheuer, Ludwig Samuel Ott

Bilder

Trailer



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Rapunzel und die Rückkehr der Falken
fazit
„Rapunzel und die Rückkehr der Falken“ nimmt das bekannte Märchen und interpretiert es wie diverse andere Teile der Reihe um. So legt die Neuauflage einen größeren Schwerpunkt auf die Beziehung zwischen der Zauberin und der Protagonistin, hinzu kommt das Thema der Selbstbestimmung.
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