Jurassic Park NES
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Jurassic Park (NES)

Jurassic Park Classic Games Collection
„Jurassic Park Classic Games Collection“ // Deutschland-Start: 21. November 2023

Inhalt / Kritik

Als Steven Spielbergs Jurassic Park 1993 ins Kino kam, schwappte gleichzeitig eine riesige Welle an Merchandise-Artikeln in die Spielwarenabteilungen und Kinderzimmer. Selbstverständlich musste auch eine Videospielumsetzung des Films her (und es blieb letztendlich nicht nur bei einer einzigen). Dank der kürzlich erschienenen Jurassic Park: Classic Games Collection lassen sich nun sieben der zwischen 1993 und 1995 erschienenen Videospieladaptionen des ersten Jurassic Park-Films auf modernen Konsolen wieder erleben.

Aus der Vogelperspektive auf Dinojagd

Nintendos erste Heimkonsole, das Nintendo Entertainment System (NES), befand sich 1993 schon deutlich am Ende ihres Lebenszyklus. Die Nachfolgekonsole war bereits erschienen, doch das weit verbreitete NES bekam sein eigenes Jurassic Park-Spiel spendiert. In diesem steuert der Spieler den Dino-Wissenschaftler Alan Grant (was allerdings nur am großen Hut der Spielfigur zu erkennen ist) und muss ihn aus der Vogelperspektive durch den titelgebenden Dinosaurierpark lenken. Bewaffnet mit einer großen Wumme, die riesige Kugeln verschießt (was ganz einfach den damals recht simplen technischen Möglichkeiten der Konsole geschuldet war) startet man an dem Punkt in die Handlung, an dem die Dinosaurier „den Park unter ihre Kontrolle gebracht“ haben, wie es einem ein kurzes Textintro verrät. Handlungsmäßig orientiert sich das Spiel jedenfalls nur sehr lose am Film und es kommen auch kaum weitere menschliche Figuren vor.

Aus der Vogelperspektive weicht man Dinosauriern aus, sammelt Items und muss zum Vorankommen im Spiel bestimmte Aufgaben erledigen, die mal mehr, mal weniger klar vorgegeben sind. Die Aktionsknöpfe sind mit springen und schießen belegt, wobei man vor allem letzteres reichlich tun muss, um sich die fiesen Fleischfresser vom Hals zu halten. Glücklicherweise hinterlassen die nach ihrem Ableben stets etwas Munition; zusätzliche Munition lässt sich in den Levels ebenfalls finden. Will man das Spiel auf klassische Weise ohne die in der neuen Collection hinzugefügte Rückspulfunktion spielen, dann muss man seine Schüsse gezielt und wohldosiert einsetzen. Frust ist dabei leider vorprogrammiert, da die immer wieder etwas hakelige Steuerung es einem nicht immer leicht macht, auch wirklich in die beabsichtigte Richtung zu schießen. Glücklicherweise findet man nach einer Weile stärkere Munition, sodass einem vier verschieden starke Schüsse zur Verfügung stehen, zwischen denen jederzeit gewechselt werden kann.

Überlebenskampf im Trial-and-Error-Verfahren

Das Spiel bietet sechs Levels, die man im Action-Adventure-Stil durchforstet. Man kann sich also frei in ihnen bewegen und nur verschlossene Türen hindern einen bisweilen am Weiterkommen. Um diese zu öffnen, muss man etwa Computerterminals aktivieren (an einer Stelle leider gleich acht verschiedene – und das in einer bestimmten, nicht nachvollziehbaren Reihenfolge!) oder häufig alle in einem Bereich verstreuten Dinosauriereier einsammeln. Die Spieldesigner haben sich sichtlich Mühe gegeben, die Level unterschiedlich zu gestalten. So fährt man im zweiten Level etwa auf einem kleinen Boot einen Fluss entlang, während man später an den Docks der Isla Nublar unterwegs ist. Grafisch haut einen die Darstellung heute natürlich nicht mehr vom Hocker, 1993 konnte Jurassic Park als spätes NES-Spiel aber sicherlich optisch begeistern. Akustisch verwundert wiederum, dass die von John Williams für den Film komponierten Melodien im Spiel an keiner Stelle vorkommen.

Wenig Begeisterung wird wohl schon 1993 der Schwierigkeitsgrad des Spiels hervorgerufen haben, der einem heute noch viel härter vorkommt als vor 30 Jahren. Zur unpräzisen Steuerung und der Munitionsknappheit kommen noch die in den einzelnen Levels verstreuten Itemboxen hinzu. Diese enthalten entweder zusätzliche Lebensenergie – oder aber sie explodieren einfach und ziehen einem Energie ab! Das ist schlicht und einfach unfair, aber neben dem generell hohen Schwierigkeitsgrad der Missionen ein weiteres Beispiel dafür, dass man Spiele damals eben immer und immer wieder von vorne begann und so lange übte, bis man sie auswendig konnte. Kennt man die Level und stellt sich geschickt an, kann man das Spiel jedenfalls in kürzester Zeit durchspielen.

Leichter gemacht

Weiterhin ergibt sich der Schwierigkeitsgrad eher aus der Masse an Gegnern als aus deren Intelligenz. Leider kommen im Spiel nur sehr wenige unterschiedliche Arten von Dinosauriern vor, gegen die man sich immer wieder aufs Neue zur Wehr setzen muss. Der Tyrannosaurus Rex darf aber natürlich nicht fehlen und wird zweimal als Bossgegner eingesetzt, was im Rahmen der damaligen grafischen Möglichkeiten dann doch ziemlich episch aussieht.

Die neue Classic Games Collection bietet neben ein paar optischen Einstellmöglichkeiten (Rahmen, Filter) vor allem die willkommenen Möglichkeiten, das Spiel jederzeit zu speichern oder zurückzuspulen. So lassen sich knifflige Stellen mehrmals probieren. Außerdem ist für jedes Level eine äußerst nützliche Karte enthalten.

Credits

OT: „Jurassic Park”
Land: USA
Jahr: 1993
Musik: Jon Dunn
Publisher: Ocean Software
Entwickler: Ocean of America
Plattformen: NES (Original), Nintendo Switch, PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S (Jurassic Park Classic Games Collection)

Video

Jurassic Park Special

Als Jurassic Park 1993 in die Kinos kam, war dies der Auftakt zu einem gigantischen Franchise, das jahrzehntelang für Blockbuster-Filme, Videospiele und mehr gut war. In unserem Special blicken wir auf den Hit und dessen Nachfolger zurück.

Jurassic Park: 30 Jahre Dino-Action [Special]



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Jurassic Park (NES)
fazit
Man muss wahrscheinlich ein großer Fan der Franchise sein, um das Spiel auch heute noch komplett durchzuspielen. Als Filmumsetzung aus den Neunzigern ist Jurassic Park allerdings gar nicht schlecht und kann vor allem mit seinen abwechslungsreichen Levels und seiner liebevollen optischen Gestaltung punkten.
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