Vertical Limit - In größter Gefahr TV Fernsehen ZDFneo DVD kaufen Streamen online Mediathek
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Vertical Limit – In größter Gefahr

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„Vertical Limit – In größter Gefahr“ // Deutschland-Start: 25. Januar 2001 (Kino) // 8. Oktober 2002 (DVD)

Inhalt / Kritik

Bei Familie Garrett liegt das Klettern im Blut, sie alle gehen mit Leidenschaft dieser Tätigkeit nach. Doch dann kommt es einiges Tages zu einem Unglück: Royce Garrett (Stuart Wilson) opfert sich selbst, um das Leben seiner Kinder Peter (Chris O’Donnell) und Annie (Robin Tunney) zu retten. Drei Jahre später sind die Geschwister getrennte Wege gegangen. Während Annie, die ihrem Bruder die Schuld an dem Tod ihres Vaters gibt, eine bekannte Bergsteigerin geworden ist, hat sich Peter vom Klettern verabschiedet. Dennoch werden sie sich in den Bergen wiederbegegnen. So hat sich Annie bereiterklärt, den Milliardär Elliot Vaughn (Bill Paxton) für eine PR-Aktion auf die Spitze des K2 zu bringen – trotz aller Warnungen. Kurze Zeit später kommt es zu einem Unglück, Annie und einige der anderen stürzen in eine Gletscherspalte. Nun liegt es an Peter, gemeinsam mit dem Bergsteiger-Experten Montgomery Wick (Scott Glenn) und anderen, die Verunglückten vor dem sicheren Tod zu bewahren …

Der Berg als Überlebenskampf

Wenn es darum geht, in Filme Spannung erzeugen zu wollen, ist kaum ein Setting so dankbar wie das der Berge. Abgelegene Gegenden, Kilometer von der nächsten Hilfe entfernt, dazu oft eisige Temperaturen und das Fehlen natürlicher Nahrung: Da braucht es nicht viel, damit der Mensch in Lebensgefahr gerät. Der Ort ist einfach nicht dafür gemacht, dass wir uns dort aufhalten. Und so gibt es dann auch zahlreiche Titel, bei denen ein Ausflug in die Berge zu einem Überlebenskampf wird. Beispielsweise erschienen in den letzten Monaten Summit Fever und Beyond the Summit, die von einem solchen Szenario erzählten. Neu ist die Idee dabei natürlich nicht. Schon mehr als zwei Jahrzehnte zuvor erzählte Vertical Limit – In größter Gefahr von einem solchen Zwischenfall und war damit nicht unerfolgreich. Bei einem Budget von 75 Millionen US-Dollar spielte er rund 215 Millionen wieder ein.

Das gelang auch ohne einen ganz großen Star. Am ehesten war noch Chris O’Donnell als Aushängeschild verkaufbar, mit Titeln wie Der Duft der Frauen (1992) und Batman Forever (1995) war er bekannt geworden. Ein richtiger Publikumsmagnet war er aber wohl kaum, inzwischen ist der Schauspieler auch völlig in der Versenkung verschwunden. Der eigentliche Star ist in Vertical Limit ohnehin der Berg. So gibt es in dem rund zwei Stunden langen Film nur wenige Szenen, die nicht auf einem solchen spielen. Dabei wird von Anfang an die Gefährlichkeit betont, wenn die Geschichte mit dem Tod des Vaters beginnt. Auch später wird kein Zweifel daran gelassen. Wo andere Bergfilme zumindest zeitweise die Faszination betonen, die der Ausflug auf das Dach der Welt auslösen kann, da wird hier früh der Sinn solcher Expeditionen in Frage gestellt.

Völlig absurd, aber irgendwie unterhaltsam

Überhaupt gibt es leise Kritik an menschlichem Verhalten, sei es auf den skrupellosen Milliardär bezogen oder auch die groteske Rivalität zwischen Indien und Pakistan. Wirklich lang hält sich der Film aber nicht mit solchen Punkten auf. Im Mittelpunkt soll die Unterhaltung stehen, nicht der Inhalt. Zu dem Zweck häuft Regisseur Martin Campbell, der mit GoldenEye und Casino Royale gleich zweimal James Bond zum Comeback verhalf, eine Reihe von Actionszenen an. Die sind in Vertical Limit durchaus eindrucksvoll inszeniert, dabei aber völlig überzogen. Tatsächlich wird der Film mit der Zeit so absurd, dass nicht viel fehlen würde, um daraus einen Slapstick-Cartoon zu machen. Von den an den Haaren herbeigezogenen Wendungen ganz zu schweigen.

Bei den Figuren darf man ohnehin nichts erwarten. Während Vaughn als Karikatur auf skrupellose Reiche durchgehen würde, der im Zweifel über Leichen geht, sind die Guten völlig nichtssagend. Peter und Annie werden ausschließlich durch ihren Schicksalsschlag definiert. Bei den anderen Leuten der zwei Expeditionen gibt es nicht einmal das. Da auch die Musik dermaßen übertrieben ist und jegliche Illusion raubt, man könnte gerade wirklich in den Bergen sein, ist Vertical Limit nicht für ein Publikum geeignet, das bei menschlichen Abenteuern wirklich mitzittern will. Mit dem Bewusstsein, dass das hier ein sinnloser Bombast-Thriller ist, kann man sich aber schon die Zeit vertreiben.

Credits

OT: „Vertical Limit“
Land: USA
Jahr: 2000
Regie: Martin Campbell
Drehbuch: Robert King, Terry Hayes
Musik: James Newton Howard
Kamera: David Tattersall
Besetzung: Chris O’Donnell, Bill Paxton, Robin Tunney, Scott Glenn, Izabella Scorupco, Temuera Morrison

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
BAFTA 2001 Beste Spezialeffekte Kent Houston, Tricia Henry Ashford, Neil Corbould, John Paul Docherty, Dion Hatch Nominiert

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Vertical Limit – In größter Gefahr
fazit
„Vertical Limit – In größter Gefahr“ folgt zwei Geschwistern auf den K2, wo es zu einem gefährlichen Zwischenfall mit anschließender Rettungsaktion kommt. Dabei wird ordentlich etwas geboten, ständig passiert etwas. Das Ganze ist nur völlig überzogen, während die Figuren komplett nichtssagend sind. Die aufdringliche Dauermusik raubt die letzte Illusion, tatsächlich in den Bergen zu sein.
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