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The Beanie Bubble

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„The Beanie Bubble“ // Deutschland-Start: 28. Juli 2023 (Apple TV+)

Inhalt / Kritik

Ty Warner (Zach Galifianakis) hat zwar keine Kinder. Aber er weiß, was Kinder wollen: mit Kunststoffgranulat gefüllte Kuscheltiere! Unterstützt wird er bei seiner neuartigen Geschäftsidee von seiner Nachbarin Robbie (Elizabeth Banks), die das nötige Know-how mitbringt, um aus seinem Traum ein fertiges Produkt zu machen. 1993 ist es endlich so weit und die Beanie Babies kommen auf den Markt – wo sie anfangs ignoriert werden. Doch nach einiger Zeit werden die Tiere populär, im ganzen Land sind sie auf einmal gefragt. Daran hat auch Maya (Geraldine Viswanathan) ihren Anteil, die früh das Potenzial des Internets erkennt. Und auch privat läuft es bei Ty gut. So ist er glücklich mit Sheila (Sarah Snook) liiert, auch das Verhältnis zu ihren beiden Kindern, deren Ideen Ty gern aufnimmt, könnte nicht besser sein. Aber das Glück des exzentrischen Unternehmers ist nicht von Dauer …

Die Geschichte einer Kuscheltier-Blase

Dieses Jahr hat es eine ganze Reihe von Filmen gegeben, die sich mit Unternehmen oder auch dem Erfolg einzelner Produkte befassten. So durften wir in Tetris die unglaubliche Geschichte erfahren, wie das in Russland entwickelte Klötzchenspiel seinen Weg zu den Gameboys fand und damit in die Hände von Millionen von Menschen. Air – Der große Wurf wiederum nahm sich der Kooperation zwischen Basketballstar Michael Jordan und dem Sportschuhhersteller Nike an. Mit dem Apple TV+ Film The Beanie Bubble kommt nun ein weiterer solcher Unternehmensfilm heraus. Doch dieser geht in eine etwas andere Richtung, inhaltlich wie inszenatorisch. Teils ist das interessant, teils irritierend. Da ist schon einiges, woran sich die Geister scheiden werden.

Der inhaltliche Unterschied wird bereits im Titel vorweggenommen. Während die beiden obigen Wirtschaftskollegen klassische Erfolgsgeschichten erzählten rund um populäre Produkte, die Geschichte geschrieben haben, da sind die Beanie Babies ein sehr begrenztes Phänomen geblieben. Zum einen beschränkte sich der Wahn dann doch eher auf die USA, hierzulande waren die Kuscheltiere nur eines unter vielen. Vor allem aber war der Erfolg zeitlich begrenzt: In den 1990er Jahren gab es einen beeindruckenden Run auf die Spielzeuge, der aber ebenso plötzlich wieder vorbei war. The Beanie Bubble erinnert daran, wie die titelgebende Blase platzte. Aus Stofftieren, die zu begehrten Sammlerobjekten wurden, gar richtige Wertanlagen waren, wurden wieder Ladenhüter. Stärker noch als Tamagotchis waren die Beanies eine kurzzeitige Modeerscheinung.

Sprunghaft und oberflächlich

Warum der Wahn so schnell wieder vorbei war, wird dabei gar nicht wirklich erklärt. Überhaupt hat man bei Kristin Gore, die hier das Drehbuch schrieb und gemeinsam mit Damian Kulash Regie führte, gar nicht so viel Inhalt hatte, um damit einen ganzen Film zu füllen. Zwar erfahren wir, dass Ty egozentrisch und selbstsüchtig ist, weshalb alle drei weiblichen Hauptfiguren irgendwann genug von ihm haben. Das war es aber auch schon. Vielleicht ist das der Grund für die seltsame Erzählstruktur. So wird die Geschichte zwar schon chronologisch erzählt, springt dabei aber alle paar Minuten in der Zeit umher. Solche Sprünge können zwar schon funktionieren, wenn sie interessante Bezüge herstellen oder Grundlagen bzw. Erklärungen liefern für eine spätere Entwicklung. Bei The Beanie Bubble fehlt das. Der Film sollte wohl möglichst dynamisch wirken und in Verbindung mit viel Humor für Unterhaltung sorgen. Aber diese Tricks nutzen sich schnell ab.

Das ist schade, weil der Film sehr stark besetzt wurde. Ob Zach Galifianakis als chronisch unsicherer Exzentriker und Egozentriker oder Sarah Snook, deren Figur nach Stabilität sucht, dabei aber mit einem großen Chaos zu kämpfen hat, das ist alles sehr gut gespielt. Und es gibt auch genügend Momente, in denen man tatsächlich seinen Spaß hat. Wenn Ty beispielsweise seine kruden Vorstellungen zu verkaufen versucht und dabei völlig weltfremd ist. Man merkt aber schon, dass Gore und Kulash bislang keine Spielfilmerfahren haben. Während Erstere hiermit ihr Regiedebüt abgibt, hat Letzterer bislang nur Musikvideos gedreht – was auch den exzessiven Einsatz lizensierter Lieder erklären könnte. Dann und wann ist das schon unterhaltsam. Man hat aber im Anschluss nicht unbedingt das Gefühl, sehr viel schlauer daraus geworden zu sein.

Credits

OT: „The Beanie Bubble“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Kristin Gore, Damian Kulash
Drehbuch: Kristin Gore
Vorlage: Zac Bissonnette
Musik: Damian Kulash, Nathan Barr
Kamera: Steven Meizler
Besetzung: Zach Galifianakis, Elizabeth Banks, Sarah Snook, Geraldine Viswanathan

Bilder

Trailer

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The Beanie Bubble
fazit
„The Beanie Bubble“ erinnert an die Kuscheltiere, die in den 1990ern in den USA eine Modeerscheinung und Wertanlage waren, bis die Popularität schlagartig wieder abnahm. Das ist sehr gut besetzt und zwischendurch auch unterhaltsam, wenn es um den damit verbundenen Wahnsinn geht. So richtig viel zu sagen hat der Film aber nicht, die ständigen Zeitsprünge irritieren mehr, als dass sie etwas bringen würden.
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