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© 1974/Studiocanal/Roissy Films/Nicolas Lebovici

Der lange Blonde mit den roten Haaren

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„Der lange Blonde mit den roten Haaren“ // Deutschland-Start: 12. Dezember 1974 (Kino) // 11. Dezember 2009 (DVD(

Inhalt / Kritik

So richtig aufregend ist das Leben von Pierre Durois (Pierre Richard) eigentlich nicht, der als Mathematiklehrer in einem Mädchengymnasium arbeitet. Er hat eine kleine Affäre mit seiner Kollegin Danielle (Danou Minazzoli). Aber das war es auch schon an Aufregung. Das ändert sich, als er sich bereit erklärt, für seinen Freund Patrick (Henri Guybet), der als Fotograf für ein Boulevardblatt tätig ist, einen Artikel zu schreiben. Dummerweise kommen auf diese Weise eine Mappe mit brisanten Nacktfotos der Schauspiel-Diva Jackie Logan (Jane Birkin), eine Wahlkampfrede für seinen Vater Dr. Hubert Durois (Claude Piéplu), der als Bürgermeister kandidiert, und Klassenarbeiten durcheinander, die er korrigieren soll. Und je mehr Pierre versucht, dieses Chaos wieder zu beheben, umso größer wird dieses …

Ein Chaos nach dem üblichen Muster

Ein französischer Blödelkomiker? Da dürften die meisten an Louis de Funès denken, der in den 1960ern mit Filmen wie Der Gendarm von Saint Tropez und Fantomas zum internationalen Star wurde. In den 1970ern sah es jedoch eine Weile so aus, als könne ihm Pierre Richard den Rang ablaufen. Nach dem riesigen Erfolg der Agentenparodie Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (1972) erschienen eine Reihe weiterer Komödien, in denen er einen tollpatschigen Chaoten spielte. Manche dieser Filme waren tatsächliche Fortsetzungen des Kassenschlagers. Bei anderen wollte man lediglich von der großen Popularität profitieren. Vor allem hierzulande war man sehr dreist, da wurde Filmen völlig idiotische Titel gegeben, die nichts mehr mit dem Original zu tun hatten, um das Publikum anzulocken. So auch bei Der lange Blonde mit den roten Haaren, das 1974 kurz vor dem tatsächlichen zweiten Teil anlief.

Inhaltlich hat der Film nichts mit dem Durchbruch Richards zu tun. Der Humor geht aber in eine ähnliche Richtung: Da ist schon sehr viel Slapstick dabei, wenn der Protagonist von einem Missgeschick ins nächste stolpert. Wobei nicht alles tatsächlich seine Schuld ist. Das Unglück nimmt im Der lange Blonde mit den roten Haaren mit einem Streich seinen Anfang, als Schülerinnen Mappen miteinander vertauschen, ohne zu ahnen, was sie damit anrichten werden. Er versucht dann noch, das Chaos irgendwie aufzuhalten. Aber wie das in solchen Komödien nun einmal ist: Wenn erst einmal etwas schief geht, kommt ein Mist nach dem anderen. Da ist dann viel Pech dabei, wenn sich unser Held wider Willen einfach zur falschen Zeit am falschen Ort befindet.

Willkürliche Klamauk-Parade

Wie viel Spaß man an dem Film hat, hängt dann letztendlich vor allem davon ab, wie viel man für einen derartigen Humor übrighat. Regisseur und Drehbuchautor Claude Zidi setzt auf Klamauk und eine sich steigernde Absurdität. Größere Ambitionen zeigt er dabei keine. Im Gegensatz zu Die Bestechlichen, bei dem er die Korruption bei der französischen Polizei aufs Korn nimmt, gibt es bei Der lange Blonde mit den roten Haaren praktisch keine gesellschaftliche Komponente. Allenfalls die Seitenhiebe auf die Klatschpresse gehen als solche durch. Und auch das Filmgeschäft wird ein wenig verspottet. Wobei sich Zidi zu keiner wirklichen Aussage hinreißen lässt. Er zieht es vor, einen Filmdreh völlig eskalieren zu lassen. Das hat dann mit der Geschichte um den Tausch nicht wirklich etwas zu tun, ist aber ganz amüsant.

Das ist dann auch etwas das Problem des Films: Da werden mehr oder weniger wahllos irgendwelche Sketche aneinandergereiht, ohne dass daraus ein roter Faden würde. Natürlich muss einen das nicht stören, viele Komödien verfahren nach diesem Prinzip. Hier ist wird es aber besonders willkürlich – und manchmal etwas anstrengend. Insgesamt ist Der lange Blonde mit den roten Haaren aber schon eine recht nette Komödie. Richard hatte schon das Talent, einen mit unglücklichen Situationen zu unterhalten, die zuweilen auch schon mal ins Wahnwitzige gehen. Mit anderthalb Stunden ist sie auch angenehm kurz gehalten, sodass es zu keinen nennenswerten Längen kommt, obwohl es bei den Gags sicherlich hätte origineller zugehen dürfen.

Credits

OT: „La Moutarde me monte au nez“
Land: Frankreich
Jahr: 1974
Regie: Claude Zidi
Drehbuch: Claude Zidi
Musik: Vladimir Cosma
Kamera: Henri Decaë
Besetzung: Pierre Richard, Jane Birkin, Claude Piéplu, Danou Minazzoli, Julien Guiomar, Henri Guybet

Bilder

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Der lange Blonde mit den roten Haaren
fazit
„Der lange Blonde mit den roten Haaren“ ist eine dieser typischen Blödelkomödien, in denen Pierre Richard einen tollpatschigen Chaoten spielt. Der Film ist ganz nett, auch wenn er etwas willkürlich zusammengestellt wirkt. Die Geschichte um vertauschte Mappen, die absurde Folgen nach sich ziehen, ist nur ein Mittel zum Zweck für viel Klamauk.
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