Weil du mir gehörst TV Fernsehen arte Streaming online DVD Mediathek
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Weil du mir gehörst

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„Weil du mir gehörst“ // Deutschland-Start: 12. Februar 2020 (Das Erste) // 26. Februar 2021 (DVD)

Inhalt / Kritik

Die Ehe von Tom (Felix Klare) und Julia (Julia Koschitz) mag gescheitert sein. Als sie sich trennten, waren sie sich aber einig, für die gemeinsame Tochter Anni (Lisa Marie Trense) da zu sein und ihr zuliebe die Differenzen beilegen zu wollen. Doch während Tom gut mit der neuen Situation klarkommt und längst vergeben ist, hadert Julia mit allem. Und so beginnt sie, unterstützt von ihren Eltern Heidi (Teresa Harder) und Horst (Lutz Blochberger), zunehmend einen Keil zwischen Vater und Tochter zu treiben. Ihr Ziel: Sie will nicht nur das alleinige Sorgenrecht, sondern auch einen kompletten Kontaktabbruch. Tom ist fest entschlossen, sich das nicht gefallen zu lassen, verzweifelt aber an den Manipulationen seiner Ex …

Die miesen Tricks einer manipulativen Mutter

Wenn zwei Menschen sich voneinander trennen, kann es im Anschluss immer hässlich werden. Vor allem wenn Kinder im Spiel sind und diese in den Krieg hineingezogen werden. Da geht es dann nicht nur um verletzte Gefühle und den Schmerz, der mit einem Neuanfang einhergeht. Da geht es auch um Rache, geht es darum, die andere Person richtig zu bestrafen. Und was könnte da schlimmer sein, als die Kinder zu entziehen? In Filmen wird das immer mal wieder thematisiert, sei es beim Klassiker Kramer gegen Kramer oder auch bei Marriage Story, die jeweils von hässlichen Auseinandersetzungen handeln. Beim deutschen TV-Drama Weil du mir gehörst geht das prinzipiell in eine ähnliche Richtung, ist aber auf seine Weise noch einmal perfider.

So finden die obigen Kämpfe direkt statt, mit lauten Auseinandersetzungen und Gerichtsverhandlungen. Beides kommt hier zwar vor, steht aber nicht im Mittelpunkt. Stattdessen wird erzählt, wie Julia auf ebenso einfallsreiche wie abscheuliche Weise die Trennung zwischen Vater und Tochter forciert. Da wird gelogen ohne Ende, ein Kontakt verhindert und die Schuld dafür dem Vater gegeben, der sich gar nicht verteidigen kann. Denn der wurde in Abwesenheit angeklagt und verurteilt. Besonders heftig wird es, als die Rabenmutter einfach umzieht und Tom die neue Adresse nicht hinterlässt und auch Nummern austauscht, damit ein telefonischer Kontakt nicht mehr möglich ist. Bei Weil du mir gehörst ist man sich wirklich für keine Schändlichkeit zu fein, die miesesten Tricks werden ausgepackt.

Schockierend ohne viel Subtilität

Das Ergebnis ist jedoch zwiespältig. Auf der einen Seite hinterlässt der Film ohne Zweifel Eindruck. So darf man als Zuschauer bzw. Zuschauerin schockiert bis angewidert sein, wie zwei Menschen auseinandergetrieben wird und sich ein Verhältnis mehr und mehr vergiftet. Julia Koschitz spielt dies in einer Mischung aus Eiseskälte und Verletzlichkeit. Ihre Figur verliert sich in ihrem Streben nach einer Trennung, verliert dabei auch jedes Gefühl für Verhältnismäßigkeit. Weil du mir gehörst spricht dabei zudem ein heikles Thema an und zeigt, wie hilflos man in einer solchen Situation sein kann. Vor allem die Entfremdung der Tochter, der von der Mutter eingetrichtert wird, wie schlecht ihr Vater ist, zeigt auf, wie sehr wir zum Teil von anderen beeinflusst werden, ohne uns dessen bewusst zu sein.

Gleichzeitig ist das Drama, welches auf dem Filmfest München 2019 Premiere feierte, nicht unbedingt subtil. Auch wenn an manchen Stellen versucht wird, Julia zu mehr zu machen als der bösen, rachsüchtigen und manipulativen Ex, so richtig weit kommt der Film nicht. Drehbuchautorin Katrin Bühlig (Du sollst hören) ist so sehr auf die Trennung zwischen gut und böse fixiert, dass sie nicht mehr als das zu erzählen hat. Von der Schwiegermutter aus der Hölle ganz zu schweigen. Hinzu kommt, dass die Geschichte nicht unbedingt nachzuvollziehen ist. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als Julia durch den Umzug den gesetzlich vorgeschriebenen Zugang zur Tochter verhindert, hätte eigentlich etwas geschehen müssen. Umso mehr, da Tom da eh schon im Kontakt mit dem Jugendamt war. Aber auch wenn man da so manches Fragezeichen setzen darf, gehört Weil du mir gehörst zu den besseren Dramen, die das öffentlich-rechtliche Fernsehen zu gesellschaftlichen Themen produziert hat.

Credits

OT: „Weil du mir gehörst“
Land: Deutschland
Jahr: 2019
Regie: Alexander Dierbach
Drehbuch: Katrin Bühlig
Musik: Sebastian Pille
Kamera: Ian Blumers
Besetzung: Felix Klare, Julia Koschitz, Lisa Marie Trense, Teresa Harder, Lutz Blochberger

Trailer

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Weil du mir gehörst
fazit
„Weil du mir gehörst“ zeigt auf, wie eine Frau systematisch die Beziehung zwischen ihrem Exmann und der gemeinsamen Tochter sabotiert. Sonderlich subtil und ausgewogen ist das nicht. Das Drama hinterlässt aber Eindruck, wenn mittels Manipulation und Lügen ein Krieg geführt wird, der den anderen völlig überfordert.
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