Kids vs Aliens
© Plaion Pictures
„Kids vs. Aliens“ // Deutschland-Start: 28. September 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Gary (Dominic Mariche), Jack (Asher Grayson) und Miles (Ben Tector) sind nicht nur beste Freunde, sondern träumen auch davon, gemeinsam einen großen Fantasy-Film auf die Beine zu stellen. Unterstützung erhalten sie dabei von Samantha (Phoebe Rex), der älteren Schwester von Gary. Zumindest dachten sie das. Tatsächlich ist die aber längst dabei, sich von den drei Jungs und ihren Freizeitaktivitäten zu lösen. Ganz zufällig ist das nicht, fühlt sie sich doch zu Billy (Calem MacDonald) hingezogen und möchte um seiner willen etwas erwachsener sein. Er ist es auch, der sie dazu überredet, eine große Halloween-Party bei ihr zu Hause zu veranstalten, nachdem sie von ihren Eltern zu Hausarrest verdonnert wurde. Bald muss sie feststellen, dass dies keine gute Idee ist, als die Party völlig aus dem Ruder läuft. Doch das größere Problem ist ein anderes und kommt von ganz weit weg …

Viele Kids, wenig Aliens

Dass Jason Eisener Horrorfilme liebt, wird ihm wohl niemand abstreiten. Das hat er mehrfach bewiesen, sei es in Kurzfilmen, die er eigenständig oder im Rahmen von Anthologien wie S-V/H/S gedreht hat. Auch sein Action-Splatter-Spielfilm Hobo with a Shotgun geizte 2011 nicht gerade mit Blut und erfreute sich damit größerer Beliebtheit. Einige Jahre war es aber recht ruhig um den kanadischen Regisseur und Drehbuchautor geworden. So drehte er zwar zwei Dokuserien rund ums Thema Wrestling. Fiktional geschah da aber nichts mehr. Mit Kids vs. Aliens meldete er sich letztes Jahr aber wieder zurück, der lang erwartete zweite Langfilm des Filmemachers. Wobei „lang“ vielleicht nicht das beste Wort ist, schließlich ist das Werk gerade einmal 75 Minuten lang – den mehrminütigen Abspann miteingerechnet.

Anfangs sieht es danach aus, als wolle Eisener auch dieses Mal seinem Faible für Wrestling nachgehen. So steht in einer Scheune eine Art Wrestling-Ring, es dürfen auch mehrfach Kenntnisse in dieser Sportart demonstriert werden. Von den Aliens ist hingegen nichts zu sehen. Ein paar frühe Anzeichen wurden zwar schon eingebaut, damit das Publikum vorbereitet ist. Bis aber tatsächlich mal etwas geschieht und der Film auch seinem Titel gerecht wird, ist die halbe Laufzeit bereits vor. Stattdessen befasst sich Kids vs. Aliens mit dem kriselnden Verhältnis der beiden Geschwister. Außerdem ist da noch die Party, die im Stil von Project X immer weiter eskaliert, während Samantha vergeblich versucht, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. Dabei stechen jedoch in erster Linie die Kostüme der Gäste hervor, es ist nun einmal Halloween. Auf der Party selbst geschieht nichts, was man nicht schon von ähnlichen Komödien gesehen hat: Sex, Alkohol und mutwillige Zerstörung.

Nur manchmal unterhaltsam

Stehen dann irgendwann doch einmal die Außerirdischen vor der Tür und verlangen gewaltsam Eintritt, geht es schon ordentlich zur Sache. Dabei sollte man weder fantasievolle Designs noch eine einfallsreiche Handlung erwarten. Für beides hatte Eisener keinen Sinn. Dafür wird einiges an Blut vergossen, dazu gibt es jede Menge giftigen Schleim, der eher unerfreuliche Auswirkungen auf den menschlichen Bioorganismus hat. Nur weil in Kids vs. Aliens überwiegend junge Protagonisten und Protagonistinnen unterwegs sind, heißt das nicht, dass da mit Samthandschuhen gekämpft wird. Spannend ist das trotz des hohen Einsatzes jedoch weniger, dafür ist das alles zu bewusst überzogen. Von Anfang an ist da sehr viel Humor im Spiel. Auch wenn auf den üblichen Portalen von Horror und Science-Fiction die Rede ist und der Film auf diversen Genrefestivals eine Heimat fand – das ist über weite Strecken mehr Komödie als sonst etwas.

Es ist nur keine übermäßig unterhaltsame Komödie. Zwar sind die Figuren ebenso überzeichnet wie die anderen Elemente. Das bedeutet aber nicht, dass das automatisch Spaß macht. Tatsächlich sind die drei Jungs wahnsinnig nervig. Etwas besser sieht es bei Billy aus, da Nachwuchsdarsteller Calem MacDonald sich kopfüber in seine beschränkte Rolle des selbstsüchtigen Teenie-Arschlochs stürzt. Der Film selbst ist da mit seinen Retroanleihen deutlich sympathischer – ein Film von einem Fan für Fans. Trotz einer zunehmenden Brutalität kommt die Geschichte aber nie so wirklich in die Gänge. Da diese auch noch mehr oder weniger abrupt abbricht, Eisener offensichtlich auf eine Fortsetzung schielt, ist Kids vs. Aliens ein Film, der zwar nicht schlecht ist. Er holt aus dem Ganzen aber viel zu wenig heraus, da hätte man einiges mehr erwarten dürfen.

Credits

OT: „Kids vs. Aliens“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Jason Eisener
Drehbuch: John Davies, Jason Eisener
Musik: Andrew Gordon Macpherson
Kamera: Mat Barkley
Besetzung: Dominic Mariche, Phoebe Rex, Calem MacDonald, Asher Grayson, Ben Tector, Emma Vickers, Isaiah Fortune

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Kids vs. Aliens
fazit
Drei Jungs, eine eskalierende Halloween-Party und extraterrestrische Invasoren: „Kids vs. Aliens“ bringt einiges mit, um für Kurzweil zu sorgen. Bis die Geschichte aber mal an Fahrt aufnimmt, ist der halbe Film vorbei. Und auch im Anschluss bleibt er trotz viel Schleim und Blut unter den Möglichkeiten, weshalb die Retro-Sci-Fi-Horror-Komödie zwar schon sympathisch ist, aber nur gelegentlich unterhaltsam.
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