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Der Alte: Der große Bruder

„Der Alte: Der große Bruder“ // Deutschland-Start: 14. April 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Markus Schwarzhuber (Guido Broscheit), Gründer und Inhaber einer Waschstraßenkette, erschlagen in seiner Nobelvilla aufgefunden wird, deutet alles auf einen Einbruch hin. Schließlich wurden Küche und Garage verwüstet, es fehlt auch ein großer Geldbetrag. Seltsam ist jedoch, dass es keinerlei Einbruchspuren gibt. Dafür finden Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) ein Skateboard, das zu Nico „Krake“ Bauer (Luke Matt Röntgen) führt, einem vorbestraften Jugendlichen. Doch die Erklärung ist komplizierter, wie dessen Betreuer Holger Gieser (Tristan Seith) verrät. Denn Krake ist mit Liss (Bianca Nawrath) zusammen, der Tochter des Verstorbenen …

Die Geschichte krimineller Jugendlicher

So richtig überzeugend war der Einstieg von Thomas Heinze beim ZDF-Dauerbrenner Der Alte bislang nicht. Zwar konnte man dem erfahrenen TV-Darsteller das nur wenig zum Vorwurf machen, da die Fehler woanders zu finden waren als in seiner Leistung. Das ändert aber nichts daran, dass sowohl die Auftaktsfolge Abstiegsangst wie auch Die Bedürftigen und Die letzte Chance mäßig waren. Die Serie war dabei jeweils mehr daran interessiert, die neue Hauptfigur einzuführen, als diesem einen spannenden Kriminalfall mitzugeben. Mit Der große Bruder, der vierten Folge mit dem neuen Kommissar Bergmann, geht es jetzt aber bergauf. Zumindest gibt es dieses Mal keinen Anlass zum Ärger.

Die nunmehr 457. Folge der 1977 gestarteten Reihe zeigt sich dabei von einer gesellschaftlich interessierten Seite. Los geht diese mit einem zwar nicht übermäßig raffinierten, aber zumindest erfolgreichen Diebstahl in einem Schuhgeschäft. Damit gibt Der Alte: Der große Bruder bereits grob vor, worum es geht: Jugendliche, die das mit den Gesetzen nicht so genau nehmen. Wobei Drehbuchautorin Eva Marel Jura versucht, diese nicht als reine Kriminelle darzustellen. Gerade Krake darf ambivalenter sein, wenn er seiner kleinen Schwester etwas Gutes tun möchte. Außerdem kommt er aus schwierigen Verhältnissen und versucht gerade, sich aufzurappeln und ein eigenes Leben aufzubauen. Dass dabei der Vater seiner Freundin stirbt, droht nun alles wieder zunichtezumachen, selbst wenn es gar nicht sicher ist, dass er es ist. Überhaupt wird es dieses Mal richtig tragisch.

Als Krimi Durchschnitt

Die Auflösung, was geschehen ist, fällt dabei zweckmäßig aus. Sie ist zwar nur zum Teil nachzuvollziehen, ist aber nicht ganz so sehr an den Haaren herbeigezogen. Insgesamt ist Der Alte: Der große Bruder stimmiger, als es die letzten Folgen waren. Man hat hier zumindest das Gefühl, dass jemand genau wusste, was erzählt werden soll. Bei Bergmann geht es dieses Mal nicht so wirklich weiter, was aber nicht stört, da zuvor schon einiges getan wurde. Dafür hat Gerichtsmedizinerin Dr. Luisa Geiger (Sidonie von Krosigk) eine wichtigere Szene, nachdem sie zuletzt wenig Gelegenheit hatte, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Das ist dann zwar immer noch nicht die hohe Krimikunst. Aber es reicht für den Durchschnitt, was in dem Segment nicht selbstverständlich ist.

Credits

OT: „Der Alte: Der große Bruder“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Astrid Schult
Drehbuch: Eva Marel Jura
Musik: Nikolaus Glowna
Kamera: Michael Boxrucker
Besetzung: Thomas Heinze, Stephanie Stumph, Yun Huang, Sidonie von Krosigk, Lena Meckel, Mara-Sophie Schmidt, Bianca Nawrath, Luke Matt Röntgen, Wanda Perdelwitz, Guido Broscheit, Tristan Seith, Max Woelky

Bilder

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Der Alte: Der große Bruder
fazit
Nach mehreren enttäuschenden Folgen ist „Der Alte: Der große Bruder“ immerhin Durchschnitt. Auch wenn der gesellschaftlich orientierte Fall um Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen nicht bis zum Schluss glaubwürdig ist, ist er insgesamt doch in sich stimmig.
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