Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens TV Fernsehen ZDF Streamen Mediathek online DVD
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Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens

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„Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens“ // Deutschland-Start: 23. April 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Heilsbringer oder der personifizierte Teufel? Bei Theis Jørgensen gingen die Meinungen weit auseinander. So war er einer der führenden Köpfe hinter einem neuen Hafenprojekt, welches dem Ort viel Geld bringen soll, aber auch das Ende kleiner Geschäfte bedeuten könnte. Von dem Schaden an der Umwelt ganz zu schweigen. Als Jørgensen erstochen aufgefunden wird, mangelt es daher nicht gerade an potenziellen Tätern und Täterinnen. Vor allem eine Aktivistengruppe, die hart gegen das Projekt gekämpft hat, rückt in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Gleichzeitig droht neuer Ärger, als Marianne (Laura Drasbæk) und Flemming (André Babikian) darüber nachdenken zusammenzuziehen – wovon Mariannes Ex-Mann Dan (Peter Mygind), der zugleich Flemmings bester Freund und Kollege ist, nichts ahnt …

Das Drama geht weiter

Und wöchentlich meuchelt das Murmeltier. Nachdem vergangenes Wochenende die dritte Staffel der ZDF-Krimireihe Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle mit Schmuggelei ihren Anfang nahm, steht nun mit Das Cannes des Nordens bereits der zweite von vier Filmen an. Fans wissen dabei bereits, was sie erwartet. Sicher, bei Serien und Filmreihen ist das zu einem gewissen Grad fast immer der Fall. Schließlich soll ja ein Stammpublikum aufgebaut werden, das jedes Mal brav einschaltet. Da braucht es schon Verlässlichkeit. Und doch dürfte es kaum ein Beispiel geben, das derart berechenbar ist. Tatsächlich sind sich die Filme so ähnlich, dass man sie im Anschluss kaum auseinanderhalten kann.

Um es vorwegzunehmen: Ja, auch dieses Mal wird ein größerer Teil wieder dem Liebesdreieck von Dan, Marianne und Flemming gewidmet. Seit dem allerersten Film der Reihe – Die Tote am Strand – ist die Krise zwischen den ersten beiden ein Thema. Inzwischen ist die Konstellation noch komplizierter geworden, indem der beste Freund mit der Frau zusammen ist. So etwas kann natürlich passieren. Die Art und Weise, wie die Reihe das aber jedes Mal breittritt und gar nicht daran denkt, eine nennenswerte Entwicklung einzubauen, ist schon sehr dreist. Tatsächlich könnte man es sogar als Running Gag auffassen, wie sehr man auch bei Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens wieder auf der Stelle tritt. Mit dem Unterschied, dass das hier nicht komisch ist, sondern lächerlich.

Ein bisschen (mehr) Spaß muss sein

Beim Fall sieht es etwas besser aus. Im Vergleich zum letzten Mal ist die Anfangssituation weniger originell. Dass ein verhasster Immobilienhändler ermordet wird, ist nicht unbedingt ungewöhnlich. Auch bei den potenziellen Tätern und Täterinnen ist wenig, das aus dem Rahmen fällt. Lediglich eine längere Passage, bei der es darum geht, einer Frau auf den Zahn zu fühlen, die sich zuvor mit dem Toten getroffen hat, wird es kurios. Tatsächlich wird Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens hier zu einem seltenen Beispiel dafür, dass die Reihe bewusst komisch sein will. Der Witz ist zwar auch nicht wahnsinnig einfallsreich. Inmitten der Seifenoper sticht es dennoch hervor und sorgt für eine willkommene Auflockerung.

Ansonsten ist der Film über weite Strecken unauffällig. Der Whodunnit-Part ist solide, erfüllt die Erwartungen, die man an einen TV-Krimi haben kann. Bei der Auflösung darf man hingegen wieder etwas mit den Augen rollen. Viel zu oft wird bei der Reihe, die von den Romanen von Anna Grue inspiriert wurden, aufs Drama gesetzt, selbst außerhalb des Liebesdreiecks. Bei Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens ist das nicht anders. Wer das bei den vorangegangenen Filmen mochte – und das müssen einige gewesen sein, sonst gäbe es keine drei Staffeln –, darf das auch dieses Mal toll finden. Wer hingegen einfach nur einen guten Krimi sehen möchte, sollte auch weiterhin einen Bogen um die dänischen Produktionen machen.

Credits

OT: „Sommerdahl“
Land: Dänemark
Jahr: 2022
Regie: Rumle Hammerich
Drehbuch: Gitte Løkkegaard, Lolita Bellstar
Vorlage: Anna Grue
Musik: Jeppe Kaas
Kamera: Rasmus Arrildt
Besetzung: Peter Mygind, Laura Drasbæk, André Babikian, Lotte Andersen, Mathias Käki Jørgensen, Peter Gantzler, Mia Helene Højgaard, Maibritt Saerens, Nicolai Jandorf, Casper Kjær Jensen, Olaf Højgaard, Puk Scharbau, Kurt Ravn

Bilder

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Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens
fazit
Wenn in „Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens“ ein verhasster Immobilienhändler ermordet wird, mangelt es nicht an Verdächtigen. Abgesehen von einer unerwartet komischen Passage ist das aber kaum erwähnenswert, zumal die Reihe noch immer viel zu viel Drama hineinpackt.
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