Cocaine Bear
© Universal Pictures

Cocaine Bear

Cocaine Bear
„Cocaine Bear“ // Deutschland-Start: 13. April 2023 (Kino) /7 29. Juni 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als der Drogenschmuggler Andrew C. Thornton II (Matthew Rhys) 1985 eine ganze Ladung von Kokain aus dem Flugzeug wirft, ahnt er nicht, was er damit anrichten wird – zumal er kurze Zeit später eh in den Tod gestürzt ist. So will der Drogenkönig Syd White (Ray Liotta) um jeden Preis seine Ware zurück und schickt deshalb Daveed (O’Shea Jackson Jr.) hinterher, der sich gemeinsam mit Whites Sohn Eddie (Alden Ehrenreich) auf die Suche begibt. Dabei ahnen sie nicht, dass in der Zwischenzeit ein Schwarzbär die Beute gefunden und sich darüber hergemacht hat. Aber auch die beiden Kinder Dee Dee (Brooklynn Prince) und Henry (Christian Convery) sind über die Drogen gestolpert. Währenddessen macht sich Dee Dees Mutter Sari (Keri Russell) auf die Suche nach ihrer verschwundenen Tochter und bekommt dabei Unterstützung durch die Park-Rangerin Liz (Margo Martindale) und den Aktivisten Peter (Jesse Tyler Ferguson) …

Vorsicht, bissiges Tier!

Auch wenn Hollywood dafür nicht mehr so viel Verwendung hat, so haben Horrorfilme rund um blutrünstige Tiere doch eine lange Tradition. Das bekannteste Beispiel ist bis heute sicherlich Der weiße Hai. Tatsächlich erscheinen zuletzt sogar wieder auffallend viele Titel rund um den Jäger der Meere, zuletzt etwa Year of the Shark. Andere Tiere werden da seltener bedacht, obwohl auch sie eigentlich sehr gefährlich sind oder sein können. So sollte man tunlichst Begegnungen mit wilden Bären vermeiden, gegen die der Mensch im Zweifelsfall nicht viel ausrichten kann. Diese Erfahrung müssen auch eine Reihe von Leuten machen, die in Cocaine Bear die Bekanntschaft eines Exemplars machen, das – der Titel nimmt es bereits vorweg – vollgestopft ist mit Kokain.

Das klingt erst einmal nach einer völlig bescheuerten Idee. Und doch hat die Geschichte einen wahren Kern, wie auch zu Beginn des Films verraten wird. Tatsächlich gab es Andrew C. Thornton II, der Kokain aus einem Flugzeug warf und beim Sturz ums Leben gekommen ist. Es gab auch einen Bären, der Teile des Kokains gefuttert hat. Was im Anschluss geschehen ist und welche Auswirkungen dies auf das Tier hatte sind, nicht bekannt. Nur dass es an der Überdosis starb. Das ist eigentlich tragisch. Aber eben auch so irre, dass man daraus einen Film machen kann. Cocaine Bear nimmt das Szenario dann auch dankbar auf, schert sich aber wenig um Realismus und historisch korrekte Wiedergabe der Ereignisse. Vielmehr wollte man mit dem Ganzen einfach Spaß haben und das Publikum auf einen irren Trip mitnehmen, in mehr als einer Hinsicht.

Tödlicher Humor

Phasenweise funktioniert das überraschend gut, auch weil das Ganze mit viel Humor genommen wird. Regisseurin Elizabeth Banks (3 Engel für Charlie) ist sich der Absurdität ihrer Geschichte sehr wohl bewusst und kostet diese immer mal wieder aus. Wenn das Tier alles dafür tut, um an weiteren Stoff zu kommen, ist das ebenso komisch wie die diversen völlig überzogenen Todesszenen. Wobei es nicht allein die Idee des zugedröhnten Killerbären ist, mit der die Zuschauer und Zuschauerinnen zum Lachen gebracht werden sollen. Hinzu kommen bei Cocaine Bear eine Reihe überzeichneter Figuren, sei es nun die lokale Gang, die nicht in der nötigen Liga mitspielt, oder auch die resolute Rangerin, wie immer eindrucksvoll von Margo Martindale verkörpert.

Gleichzeitig sind die Figuren aber auch Teil des Problems. So ist der Film über weite Strecken mehr mit den Menschen und ihren Geschichten beschäftigt als mit dem Bären. Vermutlich befürchtete man, dass die eigentliche Jagd nicht genug hergeben würde, um die erforderlichen anderthalb Stunden zu füllen. Tatsächlich ist die Abwechslung auch so nicht besonders hoch. Das ist schade, ebenso die geringe Spannung: Durch die durchgängig überzogene Art ist das hier mehr Komödie als wirklich Horror. Es gibt kaum Anlass, warum man bei diesen Figuren mitfiebern sollte. In der Summe ist Cocaine Bear damit ein nett irrer Genrebeitrag, der gerade auch in der Gruppe Spaß machen kann. Mehr als das sollte man nicht erwarten.

Credits

OT: „Cocaine Bear“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Elizabeth Banks
Drehbuch: Jimmy Warden
Musik: Mark Mothersbaugh
Kamera: John Guleserian
Besetzung: Keri Russell, O’Shea Jackson Jr., Christian Convery, Alden Ehrenreich, Brooklynn Prince, Isiah Whitlock Jr., Margo Martindale, Ray Liotta, Jesse Tyler Ferguson, Aaron Holliday

Bilder

Trailer

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Cocaine Bear
fazit
„Cocaine Bear“ hat eine irre Geschichte, wenn ein Schwarzbär im Drogenrausch Jagd auf Menschen und mehr Stoff macht. Phasenweise macht das Spaß, auch weil der Fokus auf der Absurdität der Ereignisse liegt. Spannend ist die Horrorkomödie jedoch kaum, zumal das Geschehen immer wieder durch die Vielzahl an Figuren ausgebremst wird.
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von 10