Die Jones Spione von nebenan Keeping Up with the Joneses
© 20th Century Fox

Die Jones – Spione von nebenan

Die Jones Spione von nebenan DVD
„Keeping up with the Joneses“ // Deutschland-Start: 23. März 2017 (Kino) // 3. August 2017 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Jeff (Zack Galifianakis) und Karen Gaffney (Isla Fisher) leben mit ihren zwei Kindern in einer kleinen Vorortsiedlung in Atlanta. Während diese im Sommerferienlager sind, ziehen gegenüber neue Nachbarn ein: Tim (Jon Hamm) und Natalie Jones (Gal Gadot). Tim ist Verfasser von Reiseliteratur, Natalie bloggende Köchin. Das scheinbar perfekte Paar ist Karen allerdings bereits relativ früh suspekt. Schließlich entdeckt sie ihm Gastgeschenk der beiden eine Wanze. Gemeinsam mit Jeff, der sie zunächst für paranoid hält, schleichen sie sich in das Haus ihrer vermeintlichen Freunde. Dort finden sie heraus, dass die Jones nicht nur Jeff und Karen ausspionieren, sondern auch Jeffs Kollegen – Mitarbeiter einer Firma, die als Zulieferer für das Verteidigungsministerium fungiert. Bald stellen die beiden jedoch fest, dass die vermeintlichen Feinde doch auf ihrer Seite stehen …

Wo ist der Witz?

Auf dem Papier ist Die Jones – Spione von nebenan eine Actionkomödie. Das ist ja erst einmal nicht das schlechteste aller Genres. Es wäre nur ziemlich wünschenswert gewesen, wenn jemand Regisseur Greg Mottola und Drehbuchautor Michael LeSieur von diesem Sachverhalt in Kenntnis gesetzt hätte. Die Gagdichte ist ziemlich niedrig, und das Bisschen, was es an Witzen auf die Leinwand geschafft hat, regt wirklich selten zum Lachen an. LeSieur kam für seine dritte Arbeit aus einer siebenjährigen Pause zurück. Davor hatte er zuletzt das Skript zur Krimikomödie Bruchreif aus dem Jahre 2009 geschrieben, das ebenfalls eine nicht ganz so originelle Prämisse hatte, aber doch besser funktionierte. Mottola hatte von 2007 bis 2011 einen soliden Komödien-Hattrick, mit Superbad, Adventureland und Paul – Ein Alien auf der Flucht, bevor er nach einer fünfjährigen Kinopause hiermit zurückkam. Adventureland war davon der schwächste Film, ebenso der einzige, zu dem Mottola das Drehbuch beisteuerte.

Da liegt es natürlich nahe, den Mann nicht selbst schreiben zu lassen. Hat sich hinterher in diesem Fall nur dann eben als eher nicht so gute Idee herausgestellt. An einer Stelle verabreden Tim und Jeff sich zum Essen. Tim möchte wissen, ob Jeff ob Chinesisch mag. Der Gefragte entgegnet: „Like the food?“ Der Blick, den Jon Hamm ihm daraufhin zuwirft, bevor er bejaht, kann als sinnbildliche Reaktion des Publikums auf den Humor in dem Film verstanden werden. Es ist, als drückte er aus: „Wir haben den Witz schon verstanden. Wir können nur nicht glauben, dass du ihn wirklich gemacht hast.“

Passable Action

Dem Determinans in der Wortzusammensetzung „Actionkomödie“ wurde immerhin schon mehr Aufmerksamkeit zuteil. Die hier vorkommenden Stunts und Explosionen wären in einem reinen Actionfilm zwar kaum zur Zufriedenheit der Zuschauer, in diesem Kontext funktionieren sie jedoch. Der Hang zur Übertreibung bei den entsprechenden Szenen spielt den Erwartungshaltungen des Zuschauers, die von ihm an dieses Genre gestellt werden, in die Hände. Es handelt sich um die spannenderen Momente des Films. Ähnlich wie die Witze sind sie aber eher rar gesät, weshalb die positiven Aspekte des einen Genreteils die negativen des anderen bestenfalls leidlich ausgleichen können.

2022 arbeitete Mottola erneut mit Jon Hamm zusammen, im von ihm geschriebenen Film Confess, Fletch. Diese Zusammenarbeit nun ist ziemlich verständlich. Wenn auch die Action die Verfehlungen im Humorbereich nicht wettmachen kann, das Schauspiel bietet allemal einen Grund zum Einschalten. Das betrifft vor allem, aber nicht nur, den Hauptcast. In kleineren Auftritten überzeugen etwa Maribeth Monroe (The Good Place) und Matt Walsh als befreundetes Pärchen der Gaffneys. Die Hauptdarsteller bringen trotz des müden Materials alle ihr A-Game. Damit werden sie natürlich leider an ein Drehbuch verschwendet, das ihnen nicht gerecht wird.

Credits

OT: „Keeping up with the Joneses“
Land: USA
Jahr: 2016
Regie: Greg Mottola
Drehbuch: Michael LeSieur
Musik: Jake Monaco
Kamera: Andrew Dunn
Besetzung: Zach Galifianakis, Isla Fisher, Jon Hamm, Gal Gadot, Patton Oswalt, Ming Zhao, Matt Walsh, Maribeth Monroe, Michael Liu, Kevin Dunn

Trailer

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Die Jones – Spione von nebenan
Fazit
"Die Jones - Spione von nebenan" weist einen äußerst gut aufgelegten Cast auf, bleibt humortechnisch jedoch leider ziemlich mau. Übertriebene Actioneinlagen lockern das langweilige Skript zwar gelegentlich auf, aber um die Verfehlungen des Films auszugleichen, wäre deutlich mehr nötig gewesen.
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