Kristen Bell, William Jackson Harper, Jameela Jamil, D’Arcy Carden, Manny Jacinto, Ted Danson, Marc Evan Jackson, Tiya Sircar
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The Good Place – Staffel 1

Inhalt / Kritik

Kristen Bell, William Jackson Harper, Jameela Jamil, D’Arcy Carden, Manny Jacinto, Ted Danson, Marc Evan Jackson, Tiya Sircar
„The Good Place – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 4. Februar 2022 (DVD/Blu-ray)

Eleanor Shellstrop (Kristen Bell) ist tot. Das ist die schlechte Nachricht. Dafür ist sie im Good Place gelandet, dem Himmel sozusagen. Das ist die gute Nachricht, welche ihr von Michael (Ted Danson) mitgeteilt wird, dem Architekten, welcher jenen Bereich designt hat, an dem sie nun verweilt. Gemeinsam mit ihr haben es unter anderem Chidi (William Jackson Harper), Tahani (Jameela Jamil) sowie Jianyu (Manny Jacinto) hierher geschafft. Bald schon geschehen allerdings merkwürdige Dinge im Good Place, was Michael beinahe in eine Sinnkrise stürzt. Während er keine Ahnung hat, wie alles so aus den Fugen geraten kann, entwickelt Eleanor ihre ganz eigene Theorie dazu: Michael scheint der Ansicht zu sein, dass sie auf Erden humanitäre Arbeit verrichtet hat, in Wahrheit hat sie allerdings nichts anderes getan als die Personen um sich herum zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen und Senioren am Telefon überteuerte Placebos anzudrehen. Sie vertraut sich Chidi an, der fortan versucht Eleanor beizubringen, ein besserer Mensch zu sein, um sich ihren Platz im Himmel zu verdienen und die Probleme zu beheben. Zunächst scheint sich auch alles zu bessern, doch dann erreicht Eleanor eine Nachricht: Jemand ist hinter ihr Geheimnis gekommen …

Besserung eines schlechten Menschen

Kristen Bell ist in The Good Place ziemlich gegen den Strich besetzt. Auch wenn vorlaute Charaktere ihr nicht unbedingt fremd sind, haftet den von ihr verkörperten Rollen doch für gewöhnlich etwas Liebenswürdigeres an. Keine Sorge, im Verlaufe der ersten Staffel werden wir schon noch lernen, das Liebenswürdige an Eleanor zu sehen, was zu einem Gutteil an ihrer Wandlung liegt, aber von Anfang an ist die skrupellose Verkäuferin ein Mensch, den wir an sich eher nicht mögen würden. Bell ist zum Glück sehr gut darin, eine schlechte Person zu spielen; irgendwelche Hemmungen seitens der Mimin hätten den zugrundeliegenden Humor an vielen Stellen schlicht unterminiert. Stattdessen zelebriert sie die Schlechtigkeit ihrer Rolle geradezu.

Während Eleanor die designierte Protagonistin ist, lebt The Good Place nicht zuletzt von seinem Ensemblecast. William Jackson Harper war bereit, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen, bevor er für die Serie engagiert wurde. Die mit der im Hinterkopf gefassten Entscheidung, sowieso aufhören zu wollen, einhergehende Entspannung scheint ihm nicht nur dabei geholfen zu haben, die Rollen zu bekommen, sondern bildet auch einen famosen Kontrast zum von Selbstzweifeln und stressgeplagten Chidi. Für Jameela Jamil hingegen ist es beinahe umgekehrt: Die britische Journalistin und Radiomoderatorin hatte keinerlei Schauspielerfahrung und zog ursprünglich nur deshalb in die USA, um eine Karriere als Autorin zu starten.

Viel Stoff zum Nachdenken

Die Darsteller sind sicher mit das stärkste, wenn auch lange nicht das einzige Argument, das sich für The Good Place ins Feld führen lässt. Die Schreibe ist relativ unkonventionell und der ein oder andere Zuschauer wird vielleicht etwas Eingewöhnungszeit benötigen, bevor er sich auf die Serie einlassen kann. Spätestens der kleine Minitwist am Ende der dritten Episode sollte dann den Großteil des Publikums für sich gewinnen, sodass die Aufmerksamkeit bis zur finalen Folge der ersten Staffel nicht mehr abreißt. Wer bis zu dieser Stelle nicht überzeugt ist, der vermag vielleicht auch mit dem Rest nichts anzufangen. Allerdings sollte in diesem Fall nicht zu vorschnell geurteilt werden, was etwaige Ungereimtheiten in der Handlung angeht – das Staffelfinale wartet mit einer Wende auf, welche zugegebenermaßen zwar nicht sonderlich unvorhersehbar, dafür aber fantastisch inszeniert ist. Insbesondere wer bei der Erstausstrahlung mitverfolgt hat, wie sich selbsternannte Experten im Internet über vermeintliche Fehler beschwerten und die Serie verunglimpften, wird sich das Gefühl der Genugtuung kaum verkneifen können, weiterhin drangeblieben zu sein.

Gemeinsam mit Eleanor lernen wir in Chidis Unterricht über verschiedene ethische Konzepte sowie Ansichten diverser Philosophen der Geschichte. Das geht für Uneingeweihte selten übers Schulniveau hinaus, ist aber wunderbar aufgearbeitet – und verleitet sicherlich deutlich effektiver zum Lernen und zur Eigenrecherche als es ein dröger Schulunterricht tun könnte. Wer sich etwas besser mit Philosophie auskennt, wird allerdings mehr daraus ziehen können, da die Macher durchaus das ein oder andere easter egg mit eingebaut haben. Wem der ganze „Philosophiequatsch“ egal ist, der hat die erste Staffel vielleicht nicht nur unfreiwillig besser verstanden als so manch anderer, findet aber gemeinsam mit diesem hier dennoch jede Menge guter Unterhaltung.

Credits

OT: „The Good Place“
Land: USA
Jahr: 2016
Regie: Drew Goddard, Michael McDonald, Beth McCarthy-Miller, Payman Benz, Morgan Sackett, Tucker Gates, Trent O’Donnell, Tristram Shapeero, Dean Holland, Linda Mendoza, Lynn Shelton, Michael Schur
Drehbuch: Michael Schur, Alan Yang, Aisha Muharrar, Joe Mande, Matt Murray, Dylan Morgan, Josh Siegal, Megan Amram, Dan Schofield, Jen Statsky, Demi Adejuyigbe, Andrew Law
Musik: David Schwartz
Kamera: David J. Miller, Barry Peterson
Besetzung: Kristen Bell, William Jackson Harper, Jameela Jamil, D’Arcy Carden, Manny Jacinto, Ted Danson, Marc Evan Jackson, Tiya Sircar

Bilder

Trailer

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„The Good Place“ ist ein als Sitcom verkleideter Crashkurs in Philosophie für Anfänger. Die Serie besticht mit ihrem fantastischen Cast und dem humorvollen, teils unkonventionellen Writing.
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