The 12th Man – Kampf ums Überleben
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The 12th Man – Kampf ums Überleben

The 12th Man
„The 12th Man – Kampf ums Überleben“ // Deutschland-Start: 7. Juni 2018 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Norwegen, 1943. Zwölf Männer haben sich zusammengefunden, um einen Anschlag auf die deutschen Besatzer zu wagen. Doch der Plan schlägt fehl, noch bevor sie die Bomben zünden können, die sie auf dem Fischerboot transportieren, werden sie vom Feind geschnappt. Während die anderen brutal gefoltert, verhört und exekutiert werden, gelingt Jan Baalsrud (Thomas Gullestad) die Flucht. Aber was nun? Allein und nur mit geringem Vorsprung flieht er vor den Deutschen, ohne Ausrüstung, durchnässt und mitten im Winter. Auf Gnade braucht er dabei nicht zu hoffen. Im Gegenteil: Sturmbannführer Kurt Sage (Jonathan Rhys Meyers) ist fest entschlossen, den Flüchtigen zu schnappen und ihn wie schon seine Kameraden zu bestrafen. Baalsruds einzige Chance sind die Menschen, denen er unterwegs begegnet. Aber auch für sie ist der Einsatz sehr gefährlich …

Die wochenlange Flucht vor dem Feind

Wenn sich Filme mit dem Zweiten Weltkrieg befassen, dann steht Norwegen eher selten im Mittelpunkt. Über mehrere Jahre hinweg von den Deutschen besetzt, war das skandinavische Land nicht unbedingt entscheidend für den größeren Kriegsverlauf. Und doch haben es zuletzt mehrere Werke zu uns geschafft, in denen das Schicksal norwegischer Männer und Frauen während dieser Zeit thematisiert wurde. War Sailor konzentrierte sich dabei auf zwei Freunde und deren Familien, die plötzlich in den Krieg hineingezogen wurden und auf Jahre hinweg davon geprägt sind. Narvik wiederum erzählt von einer frühen Schlacht, als noch die Hoffnung bestand, die Invasoren wieder aus dem Land werfen zu können. Ein bisschen älter ist The 12th Man – Kampf ums Überleben, das aber wie die beiden genannten Filme eine durchaus spannende Geschichte auf Lager hat.

Der Krieg an sich spielt dabei nicht die zentrale Rolle. So bekommen wir nichts von den Kampfhandlungen mit. Der Einstieg, wenn die Saboteure in die Hände des Feindes fallen, ist relativ kurz. Stattdessen konzentriert sich der Film auf die wochenlange Flucht des Protagonisten quer durchs Land. Da liegt der Vergleich zu Einer kam durch auf der Hand, dort war es ein deutscher Pilot, der vor den Engländern flieht. Bei The 12th Man – Kampf ums Überleben ist der Überlebenskampf jedoch um einiges drastischer dargestellt. Durch das Setting des winterlichen Norwegens ist schon der bloße Weg eine Herausforderung. Selbst ohne Verfolger hätte das hier das Potenzial für einen Survival Thriller gehabt. Durch den konstanten Zeitdruck, wenn die Deutschen Baalsrud quer durchs Land jagen, wird die Spannung noch weiter erhöht.

Spannend und inspirierend

Auf der einen Seite ist das hier eine typische One-Man-Show, bei der ein Held gegen alle Gefahren antreten und Übermenschliches leisten muss. Hauptdarsteller Thomas Gullestad (Kadaver) macht hierbei auch eine gute Figur, überzeugt in den vielen brenzligen Situationen, durch die sich der flüchtende Saboteur schlagen muss. Und doch liegt die Besonderheit der Geschichte, wie hier Wildfremde dem Protagonisten zur Hilfe eilen und sich dadurch selbst in große Gefahr bringen. The 12th Man – Kampf ums Überleben ist die Geschichte eines sowohl individuellen wie auch kollektiven Mutes. Das Publikum darf und soll hier ganz gerührt sein, wie die Leute zusammenhalten und dem Feind strotzen. Ganz einfache Leute, die eigentlich genug mit ihrem eigenen Leben zu tun haben.

Ganz ohne Pathos geht das nicht, man ist sich hier schon der Emotionalität der Geschichte bewusst und wollte diese betonen. Aber es hält sich insgesamt noch in Grenzen, das ist gerade bei Kriegsfilmen oft deutlich schlimmer. Auch die hin und wieder etwas ungelenken Dialoge stören nicht weiter. The 12th Man – Kampf ums Überleben ist ein packendes, stellenweise inspirierendes Abenteuer, das gleichermaßen von den Naturaufnahmen wie dem Cast getragen wird. Neben Gullestad überzeugt auch Jonathan Rhys Meyers (The Good Neighbor – Das Böse wohnt nebenan). Der Brite, der in den letzten Jahren nicht immer ein glückliches Händchen bei seiner Rollenwahl hatte, gibt als gnadenloser Gestapo-Mörder einen starken Gegenspieler ab, bei dem es einem auch losgelöst von dem winterlichen Wetter eiskalt den Rücken hinunterlaufen kann.

Credits

OT: „Den 12. Mann“
Land: Norwegen
Jahr: 2017
Regie: Harald Zwart
Drehbuch: Petter Skavlan
Vorlage: Astrid Karlsen Scott
Musik: Christophe Beck
Kamera: Geir Hartly Andreassen
Besetzung: Thomas Gullestad, Jonathan Rhys Meyers, Marie Blokhus, Mads Sjøgård Pettersen, Vegar Hoel, Håkon T. Nielsen, Eirik Risholm Velle, Daniel Frikstad

Bilder

Trailer

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The 12th Man – Kampf ums Überleben
fazit
„The 12th Man – Kampf ums Überleben“ erzählt die wahre Geschichte eines norwegischen Saboteurs, der inmitten eines harschen Winters wochenlang vor den Deutschen floh. Das ist spannend und zum Teil inspirierend, wenn er immer wieder Hilfe von Fremden erhält, zudem stark bebildert. Da sieht man dann auch über gelegentlich weniger überzeugende Abschnitte hinweg.
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von 10