Verwünscht Enchanted
© Disney
Verwünscht Enchanted
„Verwünscht“ // Deutschland-Start: 20. Dezember 2007 (Kino) // 8. Mai 2008 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als Edward (James Marsden), Prinz des Königreichs Andalasia, Giselle (Amy Adams) gegenübersteht, funkt es sofort. Schon am nächsten Tag wollen die beiden heiraten. Bei Edwards Stiefmutter, der skrupellosen Königin Narissa (Susan Sarandon), hält sich die Freude angesichts des jungen Glücks jedoch ziemlich in Grenzen, muss sie doch befürchten, auf diese Weise den Thron zu verlieren. Damit es erst gar nicht so weit kommen kann, schubst sie die unerwünschte Braut in spe in einen tiefen Brunnen. Problem gelöst. Dachte sie zumindest. Stattdessen landet diese in New York, wo sie die Bekanntschaft des Scheidungsanwalts Robert (Patrick Dempsey) und dessen Tochter Morgan (Rachel Covey) macht. Als bekannt wird, was mit Giselle geschehen ist, machen sich Edward und das Backenhörnchen Pip auf den Weg von der Märchenwelt in die reale Welt, um sie zu retten. Aber auch Narissa bleibt nicht untätig und schickt ihren treuen Diener Nathaniel (Timothy Spall) hinterher …

Zwei Welten treffen aufeinander

Zeichentrickfilme von Disney und Märchen, das ist eine Kombination, die eine lange Tradition hat und zahlreiche Klassiker hervorbrachte. Vom allerersten abendfüllen Animationsfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge bis zu Die Schöne und das Biest, da waren schon viele große und einflussreiche Titel dabei. In den 2000er Jahren wandelte sich das. Nicht nur dass die traditionellen 2D-Werke Disneys zunehmend an Bedeutung verloren, mit Märchen hatten diese nur noch wenig am Hut. Erst gegen Ende des Jahrzehnts besann man sich wieder auf die eigenen Wurzeln, versuchte es mit dem Doppelschlag Küss den Frosch und Rapunzel – Neu verföhnt noch mal, mit unterschiedlichem Ergebnis. Doch schon vorher gab es eine kurze Rückkehr zu dem, was das das Unternehmen einst so stark macht. Zumindest gewissermaßen.

So ist Verwünscht nicht nur eine Mischung aus Zeichentrick und Realfilm. Er nimmt das mit den Märchen auch nicht so wahnsinnig ernst. Tatsächlich wirken die ersten Minuten so, als hätte Regisseur Kevin Lima (Der Goofy Film, Tarzan) hier eine Parodie der besagten Märchen vorgelegt. Die Art und Weise, wie sich die beiden Hauptfiguren das erste Mal über den Weg laufen und sofort die Hochzeit geplant wird, das ist schon eine sehr zugespitzte Fassung der klassischen Motive. Und auch später werden die alten Filme immer mal wieder aufs Korn genommen, wenn beispielsweise Giselle die Märchenlogik auf die reale Welt anzuwenden versucht. Dass das nicht so ganz kompatibel ist, das ist klar. Wenn es bei der Begegnung immer wieder zu Missverständnissen kommt, dann ist das schon recht lustig.

Amüsant, wenn auch wenig überraschend

So ganz konnte man dann aber doch nicht davon lassen, alte Konventionen zu bedienen und Erwartungen erfüllen zu wollen. Verwünscht spielt mit den Regeln des Genres, zeigt Absurditäten auf. Wirklich brechen will die Regeln aber – vergleichbar zur Märchenkomödie Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen einige Jahre später – niemand. Genauer ist das hier dann doch eine dramaturgisch konventionelle Liebeskomödie um zwei Menschen, die anfangs so gar nicht zusammenpassen und am Ende doch zusammenfinden. Hier gibt es zwar keine wirklichen Reibereien zwischen Giselle und Robert, wie es oft in solchen Filmen geschieht. Dennoch dürfte es wenige im Publikum gehen, die nicht wissen, worauf das alles hinausläuft. Das Szenario mag originell sein, innerhalb desselben passiert aber nicht viel Überraschendes.

Spaß macht der Film trotzdem. Neben einem bestens aufgelegten Ensemble, bei dem vor allem die Märchen-Charaktere kein Halten kennen – Amy Adams und James Marsden sind einfach fantastisch als weltfremde Gäste –, gibt es eine Reihe eingängiger Lieder. Gleich drei davon waren im Rennen für einen Oscar für das beste Filmlied. Und auch wenn am Ende keiner davon gewonnen hat, Gründe zum Mitsummen gibt es hier einige. In der Summe ist Verwünscht sicher kein Klassiker, der wie einige der „echten“ Märchenfilme Geschichte geschrieben hat. Er ist auch nicht so magisch wie die Serie Die Märchenbraut seinerzeit, bei der es ebenfalls zu Crossovern der beiden Welten kam. Aber es ist nach wie vor ein vergnügliches Beispiel dafür, dass die alten Geschichten anders erzählt werden können.

Credits

OT: „Enchanted“
Land: USA
Jahr: 2007
Regie: Kevin Lima
Drehbuch: Bill Kelly
Musik: Alan Menken
Kamera: Don Burgess
Besetzung: Amy Adams, Patrick Dempsey, James Marsden, Timothy Spall, Idina Menzel, Rachel Covey, Susan Sarandon

Bilder

Trailer

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Verwünscht
fazit
Was passiert, wenn Märchenfiguren in der realen Welt unterwegs sind? Jede Menge Chaos. „Verwünscht“ beginnt als Parodie auf klassische Zeichentrickfilme von Disney und setzt auch später oft auf Humor. Das ist unterhaltsam und sehr gut gespielt, auch wenn der Film letztendlich doch nicht wirklich an den Konventionen rütteln möchte.
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