Die Herrschaft des Feuers Reign of Fire
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Die Herrschaft des Feuers

Die Herrschaft des Feuers Reign of Fire
„Die Herrschaft des Feuers“ // Deutschland-Start: 9. Januar 2003 (Kino) // 30. Juli 2007 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der junge Quinn (Ben Thornton) entdeckt 2008 in London beim Besuch einer Baustelle unter der Leitung seiner Mutter (Alice Krige) eine unterirdische Höhle. Beim Erkunden stößt er auf ein riesiges Wesen aus längst vergangener Zeit und weckt es unabsichtlich auf. In den folgenden Jahren vermehren sich die Drachen wie verrückt, während die Menschheit immer weiter dezimiert wird. 2020 wohnt Quinn (jetzt: Christian Bale) mit einer Gemeinde von Überlebenden in einer Burg. Sein bester Freund Creedy (Gerard Butler) steht immer an seiner Seite, aber nicht jeder ist ihm unbedingt wohlgesonnen. Eines Tages steht Van Zan (Matthew McConaughey) mitsamt seiner Truppe von US-Militärs vor den Toren und verlangt Einlass. Die Gruppe besteht aus erfahrenen Drachentötern, die nichts davon halten, sich feige zu verstecken. Außerdem haben sie einen Weg entdeckt, wie sie den Kampf endgültig gewinnen können …

Einflussreiches Feuer

Die Herrschaft des Feuers war seinerzeit zwar nicht unbedingt ein Flop, aber leider auch weit von einem finanziellen Erfolg entfernt. Dabei war der Film über die Jahre einflussreicher, als die meisten ahnen mögen. Die Technologie hinter dem Feuerspeien der Drachen wurde eigens für den Streifen erfunden. Später wurde sie etwa für Harry Potter und der Feuerkelch oder die Serie Game of Thrones wiederverwendet. Das heißt natürlich nicht, dass es diese Werke ohne Die Herrschaft des Feuers automatisch nie in ihrer jetzigen Form gegeben hätte, aber es ist doch angemessen, die Pionierarbeit zu würdigen. Die Spezialeffekte in Die Herrschaft des Feuers wissen auch heute noch zu überzeugen, während das CGI vielleicht bei seinem Erscheinen im Jahre 2002 bereits ein wenig veraltet war. Wer den Film allerdings in seiner Jugend gesehen hat, dem wird das kaum aufgefallen sein. Da der Streifen hierzulande nur in wenigen Kinos lief und später auch nicht allzu oft im Fernsehen ausgestrahlt wurde, war er in der Schule fast so etwas wie ein Geheimtipp – das natürlich in einer Zeit, bevor es Streamingservices gab und jeder freien Zugang zum Internet hatte.

Ebensowenig werden sich Jugendliche an der Einstiegsszene gestört haben, aber aus heutiger Sicht drängen sich dazu doch einige Fragen auf. Wieso sich ein Kind einfach so ohne Schutzhelm (oder überhaupt) auf einer großangelegten Baustelle herumtreiben darf, von Arbeitern ermuntert wird, in unerforschte Erdlöcher zu steigen und dann auch noch allein gelassen wird … na ja, vielleicht besser doch nicht darüber nachdenken. Im Übergang danach behilft sich der Film mit viel Exposition im Voiceover. Das ist verständlich, weil er eine Geschichte in der Postapokalypse erzählen möchte und nicht viel Zeit zur Verfügung hat, um vollumfänglich darzustellen, wie es dazu kommen konnte. Das mag vielen übereilt erscheinen und öffnet vielleicht auch die Falltür für das ein oder andere Plothole. Dieser Rezensent jedoch gibt dem Film dafür einen Freifahrtschein, da es einfach der schnellste Weg war, ans Eingemachte zu gehen.

Trotz Mängeln sehenswert

Schon eine der ersten Szenen in der „neuen Welt“ zeigt, dass es hier nicht nur um Action geht – auch wenn es davon reichlich gibt. Wenn Quinn und Creedy vor den Kindern den Kampf zwischen Darth Vader und Luke Skywalker in einer Art Theatervorführung nachspielen, wird der Sinn von Menschlichkeit spürbar. Natürlich sind alle Filme und deren Vorführmöglichkeiten verloren gegangen, aber es zeigt sich, dass die Menschheit als solche immer einen Weg finden wird, weiter zu bestehen. Die Herrschaft des Feuers enttäuschte damals nicht nur an den Kinokassen, sondern wurde auch von vielen Kritikern nicht unbedingt wohlwollend aufgenommen. Der Film aber ist ein kleines Juwel, und auch wenn sich manche Schwächen nicht wegdiskutieren lassen, sollten Freunde von Mittelalter, Drachen und Postapokalypse ihm gerne eine Chance geben. Drachen waren damals auch gar nicht so sehr im Fokus in der Filmlandschaft, bis dahin gab es eigentlich nur Dragonheart.

Credits

OT: „Reign of Fire“
Land: Irland, UK, USA
Jahr: 2002
Regie: Rob Bowman
Drehbuch: Gregg Chabot, Kevin Peterka, Matt Greenberg
Musik: Edward Sheamur
Kamera: Adrian Biddle
Besetzung: Christian Bale, Matthew McConaughey, Izabella Scorupco, Gerard Butler, Scott Moutter, David Kennedy, Alexander Siddig, Ned Dennehy, Rory Keenan, Terence Maynard, Ben Thornton, Alice Krige

Trailer

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Die Herrschaft des Feuers
fazit
„Die Herrschaft des Feuers“ ist ein kleiner Geheimtipp. Der postapokalyptische Kampf gegen Drachen überzeugt mit viel Action, lässt aber auch das Menschliche nicht zu kurz kommen.
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