Picture Perfect Der gebuchte Mann
© 20th Century Fox

Der gebuchte Mann

Picture Perfect Der gebuchte Mann
„Der gebuchte Mann“ // Deutschland-Start: 4. Juni 1998 (Kino) // 7. März 2002 (DVD)

Inhalt / Kritik

Für Kate (Jennifer Aniston) gibt es nur ihre Arbeit. Eine Beförderung blieb ihr in der New Yorker Werbeagentur bisher jedoch verwehrt. Ihr Chef (Kevin Dunn) gibt lieber Kollegen den Vorzug, die ein stabileres Umfeld haben – sprich, verheiratet oder zumindest verlobt sind. Als Kate während einer Hochzeit mit dem Hochzeitsfilmer Nick (Jay Mohr) aus Massachusetts fotografiert wird, konstruiert ihre Freundin und Mitarbeiterin Darcy (Illeana Douglas) daraus flugs die Story, dass Nick Kates Verlobter sei. Der Plan scheint aufzugehen, für Kate läuft es im Job nun deutlich besser. Doch dann wird Nick zum Lebensretter, wodurch Kates Leben ruiniert zu werden droht: Nachdem er ein Mädchen aus einem Feuer rettete, taucht er in den Nachrichten auf. Nun möchte Kates Chef ihn kennen lernen und lädt die beiden zum Dinner ein. Kate bleibt nichts anderes übrig, als nach Boston zu fahren und Nick als ihren Verlobten anzuheuern. Dieser lässt sich auf das Spiel ein, hat aber echte Gefühle für sie …

Ein Film ohne Ereignisse

Manche Filme sind einfach da. Sie existieren so vor sich hin, ohne irgendjemanden zu stören. Ihr Vorhandensein trägt allerdings auch nicht sonderlich viel Positives zu irgendetwas bei. Der gebuchte Mann aus dem Jahre 1997 ist so ein Film. Die Handlung plätschert so vor sich hin. Sonderlich mitreißend ist sie nicht, mäandert eher durch die Laufzeit, und lädt den Zuschauer dabei noch nicht einmal unbedingt dazu ein, sich mittreiben zu lassen. Alles ist recht behäbig inszeniert. Dabei ist der Streifen nicht per se langweilig. Er ist eben einfach nur da.

Sicher mag es hier und da Momente geben, in welchen der Zuschauer geneigter ist, dem Geschehen auf dem Bildschirm seine Aufmerksamkeit zu schenken. Als endlich alle bei dem wichtigen Geschäftsessen zusammensitzen und Nick sich nicht ans von Kate verfasste Skript für die Situation hält, hat das schon etwas für sich. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass endlich einmal etwas passiert. Der Kontrast zum bisherigen Verlauf mag dafür verantwortlich sein, dass der Zuschauer die Szene als besser empfindet, sie höher bewertet, als sie es eigentlich verdient hätte.

Kompetent gespielte Überraschungslosigkeit

Die Symptomatik der Trägheit zeigt sich aber nicht nur beim Pacing. Auch die Schauspieler agieren eher behäbig. Dabei ist ihre Leistung nicht einmal als schlecht zu bezeichnen. Da sind eben Darsteller, die Dialoge vortragen. Die Qualität dieser Dialoge ist zugegebenermaßen oftmals nicht die höchste. Die Akteure sind immerhin alle kompetent genug, um trotzdem noch etwas damit anzufangen. Jennifer Aniston und Kevin Bacon, der einen Kollegen spielt, auf den Kate tatsächlich steht, sind dann wohl auch die überzeugendsten Argumente, um bei Der gebuchte Mann einzuschalten, zumindest für die jeweiligen Fans. Aniston war zu diesem Zeitpunkt vor allem für ihre Rolle der Rachel in der Erfolgsserie Friends bekannt, und Kate ist im Grunde eine seriösere Version davon.

Die Handlung ist noch vorhersehbarer als dass Der gebuchte Mann als einer der Filme genannt wird, die in der Einleitung dieser Rezension charakterisiert wurden. Überraschungen gibt es hier keine. Es hilft dem Film auch nicht gerade, dass die Charaktere im Grunde alle irgendwie unsympathische Eigenschaften mitbringen. Die Einstellung von Kates Vorgesetzten ergibt überhaupt keinen Sinn. Wer sich nicht mit einer Beziehung herumplagen muss, wird ja wohl eindeutig mehr Zeit für die Arbeit haben. Kate wird ja auch als Arbeitstier gezeigt, daher ist es schon ziemlich schwaches Writing, ihr eine Beförderung nur deshalb zu verweigern, weil sie keinen privaten Anhang hat.

Das Ende ist dann auch ziemlich schmalziger Kitsch und interessiert sich nicht im Geringsten für Realismus. Der Film eignet sich sicher auch für eine gewisse Zielgruppe, die Der gebuchte Mann an einem einsamen Winterabend einlegen und darüber reminiszieren kann, was in den letzten zwanzig Jahren alles falsch gelaufen ist und was hätte sein können.

Credits

OT: „Picture Perfect“
Land: USA
Jahr: 1997
Regie: Glenn Gordon Caron
Drehbuch: Arleen Sorkin, Paul Slansky, Glenn Gordon Caron
Musik: Carter Burwell
Kamera: Paul Sarossy
Besetzung: Jennifer Aniston, Jay Mohr, Kevin Bacon, Olympia Dukakis, Illeana Douglas, Kevin Dunn, Faith Prince, John Rothman

Trailer

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Der gebuchte Mann
fazit
„Der gebuchte Mann“ ist auf jeden Fall ein Film. Kein besonders spannender, kein besonders langweiliger. Kein besonders gut gespielter, kein besonders schlecht gespielter. Aber es ist auf jeden Fall ein Film. Fans der Hauptdarsteller können einschalten, alle anderen finden sicher Besseres mit ihrer Zeit anzufangen.
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