Batman 1989
© Warner Bros.

Batman

Batman Collection
„Batman“ // Deutschland-Start: 26. Oktober 1989 (Kino) // 1. Februar 2013 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Millionär Bruce Wayne (Michael Keaton) ist durch seine zahlreichen gesellschaftlichen Aktivitäten in ganz Gotham City bekannt. Dabei ahnen die Menschen nicht, dass er ein Doppelleben führt und nachts als Batman Verbrecher jagt. Von denen gibt es mehr als genug in der Stadt. Unter anderem treibt Jack Napier (Jack Nicholson) sein Unwesen, ein besonders skrupelloser Gangster. Als der bei seinem Boss Carl Grissom (Jack Palance) in Ungnade fällt, soll er mit seinem Leben bezahlen. Stattdessen kommt es zu einem schrecklichen Unfall, an dem auch Batman beteiligt ist und der ihn entstellt zurücklässt. Als Joker wiedergeboren beginnt er Gotham zu terrorisieren. Gleichzeitig stellt er der Journalistin Vicky Vale (Kim Basinger) nach, auf die Wayne selbst ein Auge geworfen hat und die ihrerseits an dem Fall Batman dran ist …

Ein komisches Phänomen mit vielen Folgen

Es mag heute kaum mehr vorstellbar sein, aber es gab tatsächlich eine Zeit, in der nicht jeden Monat ein Superheld im Kino zu sehen war, der in einem mal mehr, mal weniger bekannten Comic seinen Ursprung feierte. Vereinzelt gab es solche natürlich schon, allen voran die erfolgreichen Superman-Filme mit Christopher Reeves in der Hauptrolle. Ansonsten fand man diese Geschichten eher im Fernsehen. Umso erstaunlicher war der Erfolg von Batman, als der im Sommer 1989 weltweit in die Lichtspielhäuser stürmte und dabei diverse Rekorde brach. Die Geschichte um einen Millionär, der in seiner Freizeit als Fledermaus verkleidet Verbrecher jagt, war seinerzeit ein absolutes Phänomen und führte zu einer Reihe weiterer Comic-Adaptionen. Dabei war der Film mit einigen Entscheidungen verbunden, die schon damals für Verwunderungen sorgten. Sowohl Regisseur Tim Burton wie auch Hauptdarsteller Michael Keaton waren in erster Linie für Komödien bekannt, etwa Beetlejuice, eine erste Zusammenarbeit der beiden. Wie kommt man von dort zu einem Superheldenfilm?

Einleuchtender war da schon die Besetzung mit Jack Nicholson als Joker. Schließlich hatte der zuvor schon in Shining und Die Hexen von Eastwick bewiesen, dass er gut gelaunten Wahnsinn und bedrohliche Abgründe zusammenführen konnte. Er ist dann auch der eindeutige Star in Batman. Nicht nur dass Nicholson in den Credits immer als Erster genannt wurde, wie er es sich vertraglich hatte zusichern lassen. Sein Auftritt in der Rolle des sadistischen Killerclowns ist derart markant und ikonisch, dass der titelgebende Protagonist immer wieder in dessen Schatten verschwindet. Noch schlimmer erwischte es aber Vicky Vale. Die wird zu Beginn zwar als selbstbewusste Reporterin eingeführt, verkommt später aber zur Damsel in Distress. Sie ist ein hübsches Objekt, um das gestritten wird. Mehr war nicht drin.

Lächerlich und spaßig

Wobei man so oder so keine Erwartungen an den Inhalt haben sollte. Die Geschichte ist dünn und teilweise lächerlich. Aber eben gewollt lächerlich: Anders als The Dark Knight knapp zwei Jahrzehnte später, das versuchte, aus dem Stoff etwas ganz Düsteres zu machen, wurden hier noch die Comic-Ursprünge gefeiert. Hier darf alles knallbunt und überdreht sein. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen keine Gefahr herrscht. Der Joker hier ist nicht minder brutal, scheut sich nicht davor zurück, zahlreiche Menschen zu töten. Tatsächlich war der Film für damalige Verhältnisse durchaus düster, zumal damit auch ein jüngeres Publikum noch angesprochen werden sollte – wenngleich nichts im Vergleich zu Batmans Rückkehr, bei dem es dann richtig tief in die Abgründe hineinging und alle Figuren völlig kaputt waren.

Hier ist das nur angedeutet. Der Spaß steht im Vordergrund. Den kann man mehr als drei Jahrzehnte später hiermit noch immer haben. Dabei ist es nicht nur Nicholson und die Bekenntnis zum Comichaften, die Batman sehenswert machen. Auch die Ausstattung trägt maßgeblich zu dem Vergnügen bei. Das mit einem Oscar ausgezeichnete Szenenbild macht Gotham City zu einem Ereignis, das deutlich mehr Charakter hat, als es bei vielen anderen Comic-Adaptionen der Fall ist. Hier gibt es ständig etwas zu sehen und zu bewundern, wenn wir uns an der Seite des gespaltenen Helden durch die Stadt schlagen. Selbst wenn der Inhalt nur zweckmäßig ist, gerade bei einem Film, der rund zwei Stunden lang ist: Das Spektakel hat einen ganz eigenen Charme, dem der Zahn der Zeit nicht viel anhaben konnte und den die Nachfahren nur in seltenen Fällen erreichten.

Credits

OT: „Batman“
Land: USA
Jahr: 1989
Regie: Tim Burton
Drehbuch: Sam Hamm, Warren Skaaren
Musik: Danny Elfman
Kamera: Roger Pratt
Besetzung: Jack Nicholson, Michael Keaton, Kim Basinger, Robert Wuhl, Pat Hingle, Billy Dee Williams, Michael Gough, Jack Palance

Trailer

Filmfeste

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1990 Bestes Szenenbild Anton Furst, Peter Young Sieg
BATFA 1990 Bester Nebendarsteller Jack Nicholson Nominiert
Beste Kostüme Bob Ringwood Nominiert
Bestes Make-up Paul Engelen, Nick Dudman Nominiert
Bestes Szenenbild Anton Furst Nominiert
Bester Ton Don Sharpe, Tony Dawe, Bill Rowe Nominiert
Golden Globes 1990 Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) Jack Nicholson Nominiert

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Batman
fazit
„Batman“ war seinerzeit ein Phänomen, das zahlreiche andere Comic- und Superhelden-Filme nach sich zog. Die Geschichte war dabei schon damals dünn, bei den Figuren gibt es auch nicht viel zu holen. Ein entfesselter Jack Nicholson und das preisgekrönte Szenenbild machen dafür bis heute viel Spaß und haben einen ganz eigenen Charme.
Leserwertung1 Bewertung
9.5
7
von 10