Executive Decision Einsame Entscheidung
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Einsame Entscheidung

Executive Decision Einsame Entscheidung
„Einsame Entscheidung“ // Deutschland-Start: 9. Mai 1996 (Kino) // 19. August 2011 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als eine Boeing 747 von einer Gruppe Terroristen entführt wird, fordern diese die Entlassung eines vor wenigen Wochen von den US-Geheimdiensten gekidnappten Terroristenführers. Als Teilnehmer des Krisenstabs im Pentagon fungiert Dr. David Grant (Kurt Russell) als Berater für internationalen Terrorismus. Er hat sogleich eine weitere Hiobsbotschaft zu verkünden, denn hinter der Entführung vermutet er einen Angriff auf die USA mittels eines Nervengases, welches sich an Bord der Maschine befinden soll. Ein Einsatzteam unter der Leitung von Colonel Austin Travis (Steven Seagal), zu dem ebenso Grant zählt, soll sich mittels eines Stealth-Flugzeugs der Boeing nähern und sich nach einem waghalsigen Andockmanövers daran machen, sowohl die Terroristen auszuschalten als auch die Bombe an Bord zu entschärfen. Doch die Terroristen haben das Flugzeug fest in ihrer Kontrolle und das Suchen nach der Bombe gestaltet sich für die Männer als gefährlich.

Entscheidungen auf höchster Ebene

Vielleicht liegt es an den tragischen Ereignissen des 11. September 2001 und deren Folgen, dass man heutzutage kaum noch über einen Film wie Einsame Entscheidung spricht. Gerade das Szenario einer Flugzeugentführung durch aus dem arabischen Sprachraum kommende Terroristen war zwar typisch für das Actiongenre in den 1990ern, doch ist in der Folge eher schlecht gealtert. Kann man über derlei Parallelen hinwegsehen, ist das Regiedebüt von Stuart Baird, der sich in Hollywood eher einen Ruf als Editor gemacht hat, durchaus sehenswert, alleine schon wegen seiner Besetzung.

Was sich zunächst wie ein typischer Actionfilm anhört, wird nach einer Weile zu einem überaus spannenden Thriller. Interessanterweise (oder ironischerweise) fällt dies zusammen mit dem Leinwandtod von einer der Figuren, die man eher als Held in einem solchen Werk verortet hätte. Sobald das Einsatzteam sich an Bord der Boeing befindet, holen Baird und sein Team, vor allem Kameramann Alex Thomson und der Schnitt, an dem Baird selbst mitarbeitete, viel aus diesem Handlungsort heraus. Die engen Gänge, die Lichtverhältnisse sowie der gelegentliche Wechsel hin zu jenen Männern, die in einem Büroraum sitzen und über den Fortgang der Ereignisse bestimmen, machen viel von der Spannungsdramaturgie von Einsame Entscheidung aus. Das Autorenduo Jim und John Thomas übertreibt es gegen Ende zwar etwas mit den Wendungen, doch tut dies der Spannung keinen Abbruch, was bei einem über zweistündigen Film schon etwas heißen will.

Ruhig bleiben und das Flugzeug landen

Auch schauspielerisch weiß Einsame Entscheidung zu überzeugen. Insbesondere Kurt Russell als David Grant darf seine Fähigkeiten im Actiongenre beweisen, wenn er eine Figur verkörpert, die sich nicht in seinem Element wiederfindet, aber nun gezwungen ist, zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Im Zusammenspiel mit Darstellern wie dem immer wieder sehr guten John Leguizamo oder Halle Berry zeigen sich die darstellerischen Vorzüge der Produktion, selbst wenn gegen Ende hin die Parallelen zu John McTiernans Stirb langsam immer deutlicher werden.

Als weiteres visuelles Bonbon sei noch das eingangs erwähnte Andockmanöver zwischen den zwei Flugzeugen erwähnt, was schon aufgrund seiner Länge, so etwas wie einen Höhepunkt innerhalb der Handlung darstellen soll. Neben den bereits besprochenen Punkten wie der Kamera und dem Schnitt kommt hier auch der bisweilen etwas arg überzogen-patriotisch wirkende Score Jerry Goldsmiths zum Tragen, welcher die Anspannung und die Gefahr dieser Situation hervorhebt.

Credits

OT: „Executive Decision“
Land: USA
Jahr: 1996
Regie: Stuart Baird
Drehbuch: Jim Thomas, John Thomas
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Alex Thomson
Besetzung: Kurt Russell, Steven Seagal, Halle Berry, John Leguizamo, Oliver Platt, Joe Morton, David Suchet, BD Wong

Trailer

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Einsame Entscheidung
Fazit
„Einsame Entscheidung“ ist ein sehr solider und unterhaltsamer Actionthriller. Abgesehen von den Actionszenen überzeugen die Spannungsdramaturgie sowie die Darsteller, sodass man Stuart Bairds Film, trotz seiner etwas problematischen Elemente, durchaus eine Chance geben kann.
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