Deep Blue Sea

Deep Blue Sea

Deep Blue Sea
„Deep Blue Sea“ // Deutschland-Start: 28. Oktober 1999 (Kino) // 6. August 2001 (DVD)

Inhalt / Kritik

In einer abgelegenen Forschungsstation mitten im Ozean versucht das Team um Doktor Susan McCallister (Saffron Burrows) mittels der Forschung an Haien an ein Mittel zu gelangen, welches Krankheiten wie Alzheimer endgültig heilen könnte. Nachdem ihnen ein Hai entkommen konnte und nur durch das beherzte Eingreifen des Haibetreuers Carter Blake (Thomas Jane) wieder eingefangen werden konnte, macht dich der Industrielle und Geldgeber des Forschungsprojekts, Russell Franklin (Samuel L. Jackson) selbst ein Bild vom Stand der Dinge in der Einrichtung. Ein erster Versuch bringt vielversprechende Ergebnisse, doch es kommt abermals zu einem Zwischenfall, der einen der Wissenschaftler mit einer lebensgefährlichen Verletzung zurücklässt. Ein Tropensturm bringt den eintreffenden Rettungshubschrauber ins Trudeln, sodass dieser die Forschungsstation schwer beschädigt und die Labore droht zu überfluten. Zu allem Überfluss sind auch die Haie in die Station gelangt und machen nun Jagd auf die Überlebenden der Katastrophe, die sich von Ebene zu Ebene kämpfen müssen, während die Einrichtung um sie herum zu zerfallen droht.

Haie, die Gedanken lesen

Nach eigener Angabe war es ein wiederkehrender Albtraum, der Drehbuchautor Duncan Kennedy zu der Idee für Deep Blue Sea brachte. In diesem war er gefangen in einem engen Gang und verfolgt von Haien, die seine Gedanken scheinbar lesen konnten, was ihm reichte als Inspiration für die Tiere, die man schließlich im fertigen Film sehen konnte. Vielleicht ist gerade diese Angabe Kennedys so etwas wie der Schlüssel zu einem Film, der Elemente von Science-Fiction, Action und dem Horrorgenre vermischt, und dabei, besonders gegen Ende, immer mehr wie eine B-Movie Variante von Steven Spielbergs Der weiße Hai wirkt.

Diese Kritik, die auch von damaligen Rezensenten des Films geteilt wurde, darf man jedoch keinesfalls als negativ verstehen, auch wenn die Formulierung so anmuten mag. Vielmehr ist  Renny Harlin (Cliffhanger – Nur die Starken überleben, Stirb Langsam 2) der Traum eines jeden B-Movie-Regisseurs gelungen, nämlich einen solchen zu inszenieren, aber mit einem großzügigen Budget, was man alleine schon an den aufwändigen Unterwasseraufnahmen sieht. Generell ist Deep Blue Sea auf visueller Ebene auch heute noch sehr gelungen, denn neben den Effekten, die für das Design der Haie verantwortlich sind, sind deren Angriffe ebenso sehr gelungen. Der erste Angriff während der Operation oder die Szenen in der Küche sind visuell und von der Spannungsdramaturgie her mehr als sehenswert und dürften mit ein Grund sein, warum der Film bis heute einen positiven Ruf genießt unter Filmfans und es im Jahre 2018 gar zu einer Fortsetzung kam, die aber wahrlich nicht an den ersten Teil heranreicht.

Das Wasser bis zum Hals

Wie schon in seinem bisher besten Film Cliffhanger – Nur die Starken überleben zeigt sich Renny Harlin nicht nur als Talent für Actionszenen, sondern ebenso in der Inszenierung von Räumen. Abgesehen von den bereits erwähnten Beispielen ist besonders die Anspannung unter den Figuren zu spüren, die such auf engstem Raume und unter zunehmend gefährlichen Umständen gegen einen unermüdlich angreifenden, schlau agierenden Kontrahenten antreten, der ihnen immer einen Schritt voraus scheint. Vielmehr scheinen diese Haie wie die Dinosaurier in Jurassic Park zu sein, bedenkt man, wie sie den menschlichen Charakteren zusetzen und wie sie mit ihrer Umgebung interagieren. Die Bedrohung, die von ihnen ausgeht, wird durch die bereits aus Der weiße Hai bekannte „Haifischkamera“ betont, was zu gleichen Teile eine respektvolle Anspielung aus Spielbergs Film ist und ebenso ein spannungsförderndes Element.

Von den Darstellern an sich sticht eigentlich keiner besonders heraus, ist Deep Blue Sea doch eher als eine Ensembleleistung zu verstehen. Einzig vielleicht beweist der immer wieder unterschätzte Thomas Jane seine Vielseitigkeit als Schauspieler, der als wortkarges, pragmatisch veranlagtes Raubein wie die Faust aufs Auge in einen solchen Film passt.

Credits

OT: „Deep Blue Sea“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Duncan Kennedy, Donna Powers, Wayne Powers
Musik: Trevor Rabin
Kamera: Stephen F. Windon
Besetzung: Thomas Jane, Saffron Burrows, LL Cool J, Samuel L. Jackson, Jacqueline McKenzie, Michael Rapaport, Stellan Skarsgård

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Deep Blue Sea
Fazit
„Deep Blue Sea“ ist ein wilder Genremix, der aber zu unterhalten versteht. Besonders aus audiovisueller Sicht ist Renny Harlins Film sehenswert und sehr spannend inszeniert, auch wenn er nicht gerade das Rad neu erfindet. Ein actionreicher Unterhaltungsfilm ist ihm und seinem Team aber auf jeden Fall gelungen.
Leserwertung7 Bewertungen
5.6
6
von 10