Filmdoku drehen: Das sollte man beachten [Anzeige]

Gute Dokumentarfilme zeigen die Welt, so wie sie ist, und können dabei äußerst vielseitig sein. Sie ermöglichen dem Publikum einen Einblick in andere Kulturen, Jahrhunderte und Lebensrealitäten. Dabei bringen sie Wahrheiten ans Licht oder beleuchten bereits verfügbare Informationen von einer anderen Seite. Sie greifen politische, gesellschaftliche und ganz alltägliche Themen auf und wecken starke Emotionen in ihren ZuschauerInnen. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Ein guter Dokumentarfilm versucht, die Wirklichkeit möglichst realitätsnah wiederzugeben. Dieser Ratgeber behandelt, was es beim Drehen einer erfolgreichen Filmdoku alles zu beachten gibt.

1. Das Um und Auf: Eine strukturierte Planung

Es ist zu empfehlen, früh genug mit der Planung zu beginnen. Dokumentationen nehmen viel Zeit und Energie in Anspruch. Je mehr Zeit jedoch in die Vorarbeit investiert wird, desto reibungsloser läuft die tatsächliche Dreharbeit ab. Folgende Fragen sollten zu Beginn geklärt werden: Was möchte ich mit der Dokumentation aussagen? Wen will ich interviewen? Welche Fragen möchte ich beantwortet haben? Woher nehme ich Bildmaterial und Musik? Wo darf ich drehen? Eine gründliche, breite Recherche ist das Grundgerüst für eine erfolgreiche Dokumentation. Auch Interviewfragen sollten im Vorhinein ausgearbeitet werden. Später kann entschieden werden, welche Quellen und Informationen auch wirklich verwertet werden.

2. Exposé und Treatment

Im Exposé geben FilmemacherInnen einen kurzen Grundriss des Themas, das sie in ihrem Film behandeln möchten. Es stellt klar, um welche Art Film es sich handelt und wie lang die Dokumentation werden soll. Das Treatment ist in der Regel noch viel ausführlicher. Es liefert eine detaillierte Inhaltsangabe des Filmes und die Gründe, wieso das Filmteam sich mit diesem Thema beschäftigen möchte. Zusätzlich beantwortet es alle Fragen zu Filmcrew und Drehort und sorgt für einen strukturierten Drehalltag.

3. Direct Cinema vs. Cinema Verita

Im Direct Cinema beobachtet der Filmemacher oder die Filmemacherin die Geschehnisse, ohne direkt einzugreifen. Der Regisseur ist wie eine Fliege an der Wand und dokumentiert das Geschehen authentisch. Im Cinema Verita darf der Regisseur hingegen eigene Auftritte machen und auch nachgestellte Szenen inszenieren. Diese sollten jedoch immer als solche gekennzeichnet sein. Egal welche Option gewählt wird: ein Voiceover Sprecher für die Dokumentation ist fast immer eine Notwendigkeit. Diese sind schnell zu finden.

4. Urheberrechte beachten!

Werden für den Film Clips benötigt, die nicht selbst gedreht werden, muss unbedingt das Urheberecht beachtet werden. Dies kann zum Beispiel von Bedeutung sein, wenn historisches Material verwendet wird. Archivmaterialien müssen gekennzeichnet und Verwertungsrechte angefordert werden. Auch Musik kann man nicht einfach so einfügen. Hier gilt es die entsprechenden Rechte zu kaufen oder die Musik selbst aufzunehmen. Ebenso sollte mit der Drehortsuche früh genug begonnen werden. Ein guter Drehort sollte interessant sein und das Gesagte im Film bildlich untermalen. Um an öffentlichen Orten drehen zu dürfen, muss man Genehmigungen anfordern. All das kostet Zeit und sollte in der Planung nicht vernachlässigt werden.

5. Objektivität wahren

Das Ziel einer Dokumentation sollte nicht sein, den ZuschauerInnen eigene Ansichten aufzudrängen oder die Meinungen des Publikums zu manipulieren. Es ist wichtig, verschiedenen Perspektiven eine Bühne zu geben und objektiv Bericht zu erstatten. Zum Beispiel, indem man Interviewexperten unterschiedlicher Meinungen befragt und diesen eine Plattform bietet. Natürlich ist es häufig nicht zu verhindern, dass der eigene Standpunkt des Dokumentarfilmenden vermittelt wird. Das ist kein Problem. Doch dem Zuschauer und der Zuschauerin sollte es möglich sein, unabhängig anhand der Dokumentation ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.



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