Meine Mutter traut sich was TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
© ARD Degeto/Martin Rottenkolber

Meine Mutter traut sich was

Meine Mutter traut sich was TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
„Meine Mutter traut sich was“ // Deutschland-Start: 27. März 2020 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Nach längerem hin und her haben sich die Wirtin Antonia „Toni“ Janssen (Diana Amft) und ihr Sternekoch Rufus van Berg (Stephan Luca) entschieden, dass sie sich endlich das Jawort geben wollen. Dabei möchten sie die Feier möglichst klein und unspektakulär halten, ganz ohne Schnickschnack und viel Tamtam. Jedoch hat Toni die Rechnung ohne ihre Mutter Heidi (Margarita Broich) gemacht, die der festen Überzeugung ist, dass nur eine große Hochzeit eine wirkliche Hochzeit ist. Und als wären die Auseinandersetzungen mit ihr nicht schon nervenaufreibend genug, machen auch Carl (Walter Kreye) und Luise (Sabine von Maydell) Ärger, die Eltern von Rufus. Deren Ehe kriselt schon länger, weshalb Luise um jeden Preis verhindern will, dass die Ehe ihres Sohnes geschlossen wird …

Der vermeintliche Höhepunkt

Verliebt, verlobt, verheiratet lautet nicht nur eine alte Redewendung. Auch bei der ARD-Reihe Meine Mutter … schien man dieser festen Abfolge zu vertrauen, als es darum ging, die Geschichten der Filme festzulegen. So erzählte der erste Teil Meine Mutter ist unmöglich davon, wie sich die Wirtin und der Koch durch eine blöde Verwechslung über den Weg laufen und ineinander verlieben. Die Fortsetzung Meine Mutter spielt verrückt ging dann zum nächsten Schritt über, handelte von den Unsicherheiten bei der Beziehung und endete schließlich mit der Verlobung der beiden. Da ist es nur folgerichtig, dass im dritten Film Meine Mutter traut sich was dann die Hochzeitsglocken klingeln sollen, quasi der krönende Abschluss.

Wer die ersten beiden Teile gesehen hat, wusste aber natürlich vorher schon, dass das nicht so einfach würde, wie sich das Paar das zuvor ausgemalt hat. Denn da ist immer noch Heidi, die eine derart prominente Rolle in dem Leben von Toni spielt, dass die gesamte Reihe nach ihr benannt wurde. Sie schert sich auch nicht darum, dass sie übergriffig ist und sich ständig in etwas einmischt, was sie nicht angeht. Das macht sie zu einer tendenziell immer etwas nervigen Figur. Gleichzeitig füllt sie Margarita Broich mit so viel Präsenz, dass die Szenen noch am ehesten die Bezeichnung Komödie verdienen, welche die ARD in den Filmen sehen will. Das gilt dann auch für Meine Mutter traut sich was, wo die Mama partout nicht einsehen will, dass die Traumhochzeit in dem Fall der Traum der Tochter heißen soll und nicht ihr eigener.

Nervig und nichtssagend

Dass sie noch vergleichsweise erträglich wirkt, hängt mit dem Kontrast zusammen. Neuzugang Luise, die für diese Folge eingeführt wurde, ist ein so unausstehlicher Mensch, dass alle anderen damit quasi automatisch aufgewertet werden. Vor allem zu Beginn ist das ganz schlimm, wenn sich Meine Mutter traut sich was auf dümmliche Esoterik-Klischees zurückzieht und auch sonst nicht viel Gutes über die Figur zu sagen hat. Sie ist besserwisserisch und distanziert, womit sie natürlich überhaupt nicht in die Familie passt. Interessant ist diese Charakterzeichnung nicht, zumal diese zwei Eigenschaften irgendwie kein stimmiges Bild ergeben. Sie ist auch nicht so komisch, wie Drehbuchautor Christian Pfannenschmidt wohl dachte, als er sie über Fengshui und energetische Strömungen philosophieren lässt.

Erst später wird versucht, der Figur auch noch eine Geschichte mit auf den Weg zu geben, die erklären soll, warum sie ist, wer sie ist. Aber es ist ein kläglicher Versuch, der die diversen anstrengenden Momente vorher nicht wirklich rechtfertigt. Dafür hätte der Film einen Tiefgang haben müssen, den die Reihe nicht bieten kann oder will. Das bedeutet nicht, dass Fans der anderen Teile nicht auch bei Meine Mutter traut sich was ihren Spaß haben können. Aber es ist eben nicht mehr als die übliche Berieselung, welche das öffentlich-rechtliche Fernsehen gern für den Abend ins Programm nimmt. Anspruchslose Wergwerfware, die nicht weh tut, aber eben auch keine guten Argumente liefert, warum man sich das nun anschauen sollte.

Credits

OT: „Meine Mutter traut sich was“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: John Delbridge
Drehbuch: Christian Pfannenschmidt
Musik: Michael Beckmann, Tom Stöwer
Kamera: Harald Cremer
Besetzung: Diana Amft, Stephan Luca, Margarita Broich, Nikolaus Benda, Walter Kreye, Sabine von Maydell

Bilder

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Meine Mutter traut sich was
Fazit
Nachdem es in den ersten beiden Filmen um die Gefühle zwischen der Wirtin und dem Sternekoch gingen, dürfen bei „Meine Mutter traut sich was“ nun die Mütter die Pläne torpedieren. Das ist wie bei den anderen Teilen nicht so komisch, wie die Verantwortlichen wohl dachten. Wenn nicht gerade eine der Figuren nervt, langweilt die TV-Produktion.
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