Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen Demain
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Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen

Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen Demain
„Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ // Deutschland-Start: 2. Juni 2016 (Kino) // 14. Oktober 2016 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Klimawandel, Artensterben, Finanzkrisen, Verkehrskollaps, Energieverschwendung – es läuft so vieles falsch in unserer Welt, und diese Stichworte sind nur einige Beispiele dafür. Wie wird die Welt für unsere Kinder und für kommende Generationen aussehen, wenn wir einfach so weitermachen wie bisher? Diese Frage stellte sich vor einigen Jahren auch die Schauspielerin, Regisseurin und Aktivistin Mélanie Laurent (Inglourious Basterds) nach der Geburt ihres ersten Kindes. Statt schwarzzusehen und den Lauf der Dinge einfach hinzunehmen, machte sie sich lieber gemeinsam mit dem Filmemacher Cyril Dion auf die Suche nach Möglichkeiten, all den Fehlentwicklungen entgegenzusteuern. Die Ergebnisse ihrer Suche haben die beiden in der inspirierenden Dokumentation Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen festgehalten.

Das geht doch besser!

Auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten für viele der dringendsten Probleme bereisen die beiden mehrere Kontinente, führen Interviews mit Experten und entdecken Projekte, die einem vor Augen führen, dass alle Krisen lösbar sind – vorausgesetzt, man bringt etwas Optimismus, einen starken Willen und die Fähigkeit, aus lange gewohnten Denk- und Handlungsmustern auszubrechen mit. Zunächst zeigt der Film jedoch kurz den Status Quo: einer 2012 im Fachmagazin „Nature“ erschienenen Studie zufolge sind die durch die Menschheit vorgenommenen Veränderungen des Planeten so drastisch und schnell wie dies noch nie zuvor in der Erdgeschichte der Fall war. Wir brauchen immer mehr Nahrung, gleichzeitig zerstören wir aber immer größere Teile der Erde. Noch dazu tickt die Uhr, denn unweigerlich rückt der Punkt näher, an dem diese Veränderungen irreversibel sind.

Seine eigene Bedeutung begründet der Film mit einem Interview mit dem britischen Aktivisten Rob Hopkins, der darlegt, wie wichtig positive Geschichten über die Kraft der Menschheit sind. Also macht sich das Filmteam auf die Suche nach eben solchen. Dabei widmet sich der Film unterschiedlichen Themengebieten wie Ernährung, Verkehr und Stadtentwicklung, Energiegewinnung oder dem Wirtschaftskreislauf. Es ist tatsächlich äußerst inspirierend und ermutigend, dass Dion und Laurent auf all diesen Gebieten Menschen entdecken, die Lösungen gefunden zu haben scheinen. Ein äußerst komplexes und problematisches Thema etwa ist die Nahrungsmittelproduktion für eine immer weiter wachsende Weltbevölkerung. Das weltweit immer noch meist vorherrschende System des industrialisierten Ackerbaus sind wir zwar alle mittlerweile gewöhnt. Es ist aber ein System, das vor allem aufgrund der Interessen mächtiger Konzerne aufrechterhalten wird und keineswegs alternativlos ist. Die Filmemacher stellen mehrere Projekte zur lokalen Nahrungsmittelproduktion vor, die etwa Wert auf „urban agriculture“ legen, also ein System, bei dem die Nahrung dort angebaut wird, wo die Menschen wohnen und nicht hunderte oder tausende von Kilometern zu den Endverbrauchern transportiert wird.

Wichtig: voneinander lernen können

Laurent und Dion zeigen sich dabei stets wissbegierig, stellen sich aber nie selbst in den Vordergrund. Stattdessen lassen sie die Fachkenntnis, die Erfahrung und den Enthusiasmus ihrer Interviewpartner für sich sprechen. Der Film weist zwar immer wieder auf Missstände hin, bleibt aber nie rein anklagend, sondern weist den Weg zu Lösungen. So zeigt er etwa am Beispiel von Kopenhagen, dass im Großstadtverkehr Radfahrer, Fußgänger und Autos durchaus gleichberechtigt nebeneinander existieren können. Durch den Ausbau des für Radfahrer und Fußgänger zur Verfügung stehenden Platzes ist die Stadt sicherer, gesünder und lebenswerter geworden und kann so als Vorbild für andere Städte dienen, um dem furchtbar ineffizienten, lauten und schmutzigen Konzept des PKW-Verkehrs eine attraktive Alternative gegenüberzustellen. Vorbilder, wie man etwas besser machen könnte, gibt es viele, wie der Film zeigt. Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt können voneinander lernen, wenn es darum geht, etwa das Zusammenleben nachhaltiger zu gestalten.

Jedes einzelne der im Film angesprochenen Themengebiete und Projekte wäre es wert, viel ausführlicher behandelt zu werden. Ziel des Films ist es jedoch gar nicht, all diese Themen möglichst erschöpfend zu behandeln. Vielmehr soll eben dargestellt werden, dass Lösungen existieren, dass es weltweit schlaue und kreative Köpfe gibt, die an den Problemen arbeiten und dass die Art und Weise, wie viele Dinge bisher gelaufen sind, eben keinesfalls in Stein gemeißelt ist. Ja, Veränderungen brauchen natürlich ihre Zeit. Gleichzeig macht Tomorrow aber auch deutlich, dass wirklich jede/r Einzelne dazu beitragen kann, die wichtigen Probleme unserer Zeit in den Griff zu bekommen. Das ist dann trotz aller Schreckensbotschaften, die das aktuelle Weltgeschehen bereithält, tatsächlich eine äußerst positive, ermutigende Botschaft.

Credits

OT: „Demain“
Land: Frankreich
Jahr: 2015
Regie: Cyril Dion, Mélanie Laurent
Drehbuch: Cyril Dion
Musik: Fredrika Stahl
Kamera: Alexandre Léglise

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
César 2016 Bester Dokumentarfilm Sieg
Prix Lumières 2016 Bester Dokumentarfilm Nominierung

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fazit
„Die Welt ist voller Lösungen“, wie der deutsche Untertitel des Films sagt. „Tomorrow“ zeigt einige davon auf und motiviert dazu, sich selbst Gedanken darüber zu machen, warum die Dinge nicht anders laufen, wie es in verschiedenen Bereichen besser sein könnte und was wir alle dazu beitragen können. Die Welt braucht mehr optimistische Botschaften wie die dieses Films!
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