Shanghai Knights
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Shanghai Knights

Inhalt / Kritik

Shanghai Knights
„Shanghai Knights“ // Deutschland-Start: 25. Dezember 2003 (Kino) // 13. Dezember 2004 (DVD)

Im Auftrag des britischen Lords Nelson Rathbone (Aidan Gillen) wird das kaiserliche Siegel in Peking gestohlen. Dessen dabei tödlich verletzter Hüter (Kim Chan) entsendet seine Tochter (Fann Wong) in die Vereinigten Staaten von Amerika, um ihren Bruder Chon Wang (Jackie Chan) zu finden, welcher dabei helfen soll, den Mörder zu stellen sowie das Siegel zurückzubringen. Als Wang davon erfährt, reist er nach New York City, um sich von dort gemeinsam mit seinem alten Freund Roy O’Bannon (Owen Wilson) nach London aufzumachen, wo sich der gesuchte Verbrecher aufhalten soll.

Mehr Witze, aber nicht witziger

Shanghai Knights bietet mehr Humor und mehr Action als Shang-High Noon, der erste Film der Reihe. Mehr Humor heißt aber leider nicht, dass der Streifen auch lustiger ist. Manche der Witze regen kaum zum Schmunzeln an, andere höchstens zum Augenverdrehen. Es gibt immer noch genügend amüsante Jokes, aber insgesamt ist die Dichte der Gags, die sitzen, eher gering. Ein wenig wirkt es, als hätten die Autoren Alfred Gough und Miles Millar generell nicht so viel Gedankenarbeit in ihr Skript investiert. Viele Fortsetzungen können durchaus unabhängig vom Vorgänger angeschaut werden, so verhält es sich auch bei Shanghai Knights. Allerdings kann in diesem Fall die Kenntnis des ersten Teils für mehr Verwirrung sorgen als dass sie hilfreich wäre. Was dem Film weiterhin bleibt, ist die Chemie zwischen Jackie Chan und Owen Wilson. Diese mag nicht ganz so stark sein wie mit Chris Tucker in Rush Hour, ist aber dennoch deutlich zu spüren.

Enttäuschende Action

Mehr Action heißt hier glücklicherweise weitgehend auch bessere Action, mit einer Ausnahme. Was auf dem Papier das größte Highlight sein sollte, wird im Film zur größten Enttäuschung. Jeder, der ein Fan der Akteure oder auch nur ein Bewunderer ihrer Arbeit ist, wird wohl ein gewisses Maß der Verzückung verspüren, bei dem Gedanken an einen Kampf zwischen Jackie Chan und Donnie Yen. Ihre beiden Stile sind so unterschiedlich, harmonieren theoretisch trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ziemlich hervorragend miteinander. Wie das handgreifliche Aufeinandertreffen in Shanghai Knights dann aber in Szene gesetzt wurde, ist wahrlich keinem der Beteiligten würdig – und damit sind hier nicht nur die Kombatanten gemeint.

Der Kampf an sich ist bereits viel zu kurz, damit jedoch nicht genug wird darüber hinaus auch noch teilweise auf andere Bilder umgeschnitten, die damit gar nichts zu tun haben, lediglich als Parallelhandlung gleichzeitig stattfinden. Die Kameraeinstellungen sind zwar überwiegend in Ordnung, allerdings ist das Gerät vor allem in einer Perspektive viel zu weit vom Geschehen weg platziert. Das einzig wirklich gute daran ist die Grundidee zur Choreographie. Chan und Yen sind ihre eigenen Spezialeffekte, für einen fantastischen Kampf zwischen den beiden wäre wenig mehr nötig gewesen als eine statische Halbtotale, mit vielleicht ein paar für das Auge angenehmen Zwischenschnitten.

Nicht nachdenken, bitte

Die wenigsten Leute werden einen Film mit Jackie Chan ernsthaft allein des Plots wegen anschauen. Auch in Shanghai Knights ist er lediglich ein Gerüst, an dem sich alles andere hangelt. Das ist hier zwar nie so faul, wie es sein könnte, und es gibt in der Tat auch einige nette Anspielungen auf andere Filme oder historische Ereignisse (wie inakkurat implementiert sie auch immer sein mögen). Aber dass anscheinend niemand der Macher daran gedacht hat, warum Fans des ersten Teils ein Verständnisproblem damit haben könnten, dass der von Owen Wilson verkörperte Charakter hier wieder Roy O’Bannon heißt, ist schon ziemlich verblüffend. Immerhin der Titel kann mit dem pfiffigen Wortspiel des Vorgängers mithalten.

Credits

OT: „Shanghai Knights“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: David Dobkin
Drehbuch: Alfred Gough, Miles Millar
Musik: Randy Edelman
Kamera: Adrian Biddle
Besetzung: Jackie Chan, Owen Wilson, Aaron Taylor-Johnson, Tom Fisher, Aidan Gillen, Fann Wong, Donnie Yen

Trailer

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Wenn es zwei Wild-West-Helden in „Shanghai Knights“ nach London verschlägt, dann geht das nicht immer so lustig zu wie es könnte, aber dafür umso actionreicher. Mag der Hauptkampf auch eine Enttäuschung sein, bleibt doch immer noch die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern.
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