Saw V
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Saw V

Inhalt / Kritik

Saw Collection
„Saw V“ // Deutschland-Start: 15. Januar 2009 (Kino) // 27. Januar 2022 (DVD/Blu-ray, Collection)

Nach vielen Jahren, in denen die Zeitungen voll waren mit den neuesten Schlagzeilen über seine Morde und in denen sowohl Polizei als auch FBI hinter ihm her waren, sind die Taten Jigsaws nun zu Ende, nach dem Tode John Kramers (Tobin Bell). Während jedoch Reporter das Ende der tödlichen Fallen des Killers verkünden und der leitenden Beamte Detective Mark Hoffman (Costas Mandylor) geehrt wird für seine Verdienste in dem Fall, hat in erster Linie FBI Agent Peter Strahm (Scott Patterson) noch Zweifel daran, dass die Taten wirklich vorbei sein sollen. Zwar ist Kramer tot, doch bereits an vergangenen Tatorten hatte er den Verdacht, dass neben Kramer und dessen Komplizin Amanda Young noch eine dritte Person im Spiel sei, deren Identität bislang noch nichts an Licht gekommen ist. Schlimmer noch, Strahm vermutet im FBI oder bei der Polizei diesen Komplizen. Als er wenig später im Krankenhaus vom Tod seiner Kollegin hört, ist er fest entschlossen, endlich jenen dritten Täter zur Strecke zu bringen.

Parallel wachen fünf Personen in einem dunklen Raum auf, ohne jegliche Erinnerungen, wie sie dorthin gelangt sind und werden prompt von einer Nachricht Jigsaws begrüßt, die ihnen eröffnet, sie müssten nur ihrem eigentlichen Instinkt dieses eine Mal nicht folgen und sie könnten überleben. Wenig später geht für sie das perfide Spiel des Killers los, welches sie von einem Raum in den nächsten führt, wo sie zahlreiche Prüfungen bestehen müssen.

Frisches Blut für Jigsaw

Nachdem Regisseur Darren Lynn Bousman mehr als deutlich gemacht hatte, nicht noch einen weiteren Eintrag des Saw-Franchise zu inszenieren und sich stattdessen mehr auf sein ambitioniertes Projekt Repo! The Genetic Opera konzentrieren wollte, suchte man nun nach einem neuen Regisseur. Schließlich fiel die Wahl auf David Hackl, der bereits als Produzent sowie als Second Unit Regisseur in den vergangenen Filmen der Reihe in Erscheinung getreten war, und mit Saw V sein Regiedebüt gab. Die Fortsetzung schließt nahtlos an das Geschehen des letzten Teils an und fügt der Reihe, die man indessen noch mehr als eine Gesamterzählung betrachten kann, noch ein weiteres Kapitel hinzu, was jedoch in mehr als nur einer Hinsicht sich in Wiederholungen und Unstimmigkeiten verliert.

Gerade im Horrorgenre gibt es sehr viele mehr oder weniger erfolgreiche Filmreihen, von denen einige, trotz absteigender Qualität pro Eintrag, sich eine sehr loyale Fangemeinde erfreuen können. Nicht nur, dass dieser letzte Aspekt auf die Saw-Filme zutrifft, hinzu kommt noch, dass die ersten drei Fortsetzungen, von wenigen Ausrutschern abgesehen, sich durchaus auf einem ähnlichen thematischen wie auch ästhetischen Niveau bewegten, was auf Reihen wie Freitag der 13., Halloween oder Nightmare on Elm Street nicht zutrifft. Mit dem fünften Eintrag in der Reihe wendet sich nun das Blatt, auch wenn man dies mitnichten der Regie vorwerfen sollte, sondern vielleicht eher dem Drehbuch. Abgesehen von Costas Mandylors Charakter findet sich wenig in puncto Figurenentwicklung, und sogar bei Detective Hoffman sollte man dies mit Vorsicht genießen, wird bei diesem Charakter doch lediglich ein Aspekt weitergeführt, der sich bereits im vierten Teil der Filmreihe andeutete. Besonders enttäuschend sind jene fünf armen Seelen, die sich Jigsaws Prüfungen stellen müssen und bei denen man mehr als einmal sich fragen wird, mit welcher Qualifikation diese Menschen in leitenden Funktionen gewählt wurden oder in diesen arbeiten, wenn diese noch nicht einmal etwas sehr Offensichtliches bemerken, was einen Ausweg bieten könnte.

„Töten ist geschmacklos.“

Ein weiterer Kritikpunkt ist die intendierte Ablösung von Tobin Bell in der Rolle des Jigsaw. Hatte Shawnee Smith als Amanda Young noch einige gute Momente, vor allem wenn es um die Darstellung der Beziehung ihrer Figur zu der des Killers ging, ist die „Ablösung“ nun mehr als enttäuschend. Bis auf wenige Szenen kommt Bells Figur eigentlich kaum vor, was Saw V im direkten Vergleich zu den Vorgängern nicht gut bekommt, der Handlung einen faszinierenden Aspekt wegnimmt, der keinesfalls adäquat ersetzt wird. Viel mehr als eine Wiederholung von Tatsachen und Gegebenheiten, die als weitere Puzzlestücke für die vorherigen Filme dienen, ist leider nicht zu finden, was sehr schade ist und eine Verschwendung des großen Talents Tobin Bells.

Im Kontext einer Horrorreihe, wie den bereits aufgeführten Beispielen, schleichen sich Wiederholungen, Banalitäten und Redundanzen in die Handlung ein, was nur halbwegs aufgefangen wird durch die perfiden Fallen, die Jigsaw (oder sein Gefolge) seinen Opfern stellt, die vielleicht noch einer der letzten Schauwerte des Filmes sind.

Credits

OT: „Saw V“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: David Hackl
Drehbuch: Patrick Melton, Marcus Dunstan
Musik: Charlie Clouser
Kamera: David A. Armstrong
Besetzung: Tobin Bell, Costas Mandylor, Scott Patterson, Betsy Russell, Mark Rolston, Julie Benz, Carlo Rota, Meagan Good

Bilder

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"Saw V" ist eine insgesamt enttäuschende Fortsetzung des "Saw"-Franchises. Während David Hackls Inszenierung solide ist, schwächelt vor allem das Drehbuch, wird zu berechenbar und ideenlos, sodass letztlich auch eine der Hauptaspekte der Serie zu einer Art Randnotiz verdonnert wird.
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