Seeking Justice Pakt der Rache
© Leonine

Pakt der Rache

Inhalt / Kritik

Seeking Justice Pakt der Rache
„Pakt der Rache“ // Deutschland-Start: 1. Juni 2012 (DVD/Blu-ray)

Als Laura Gerard (January Jones) eines Nachts von einem Fremden brutal überfallen und vergewaltigt wird, weiß ihr Mann Will (Nicolas Cage) nicht mehr wohin mit seiner Wut und seinem Schmerz. Umso verführerischer ist das Angebot, das ihm ein Mann namens Simon (Guy Pearce) macht. Er wäre Teil einer besonderen Organisation, die sich darauf spezialisiert hat, Leuten, die aus irgendeinem Grund nicht für ihre Verbrechen belangt wurden, ihrer gerechten Strafe zukommen zu lassen. Diese würde sich um den Angreifer kümmern, im Gegenzug müsse Will selbst einen Gefallen erfüllen. Der lässt sich auf das Angebot ein. Und tatsächlich muss der Verbrecher seine Tat bald mit dem Leben bezahlen. Doch das bedeutet auch für Will, dass er sein Versprechen einlösen muss. Und dieses hat es in sich, wie er feststellt …

Die Rache als Geschäftsmodell

Im B-Movie-Bereich wimmelt es geradezu von Filmen, in denen ein aufrechter Held ein erlittenes Unrecht rächen will – was meistens dazu führt, dass Dutzende anderer mit dem Leben bezahlen müssen. Pakt der Rache geht prinzipiell in eine ähnliche Richtung, wenn auch hier das Prinzip der Selbstjustiz gepflegt wird. Mit Nicolas Cage wurde zudem ein passender Schauspieler engagiert. Immer wieder mal ist er in solchen Geschichten zu finden. Die können sehr gut sein, siehe Mandy. In den meisten Fällen sind sie es nicht. So auch dieser Streifen, selbst wenn sich dieser von dem Gros der Rachethriller unterscheidet, indem die Hauptfigur hierfür nicht gemacht ist. Will ist ein harmloser Lehrer, der so gar nicht zum Badass taugt, aber irgendwie da reingerutscht ist.

Diese Rache über Bande wird einer gehörigen Portion Verschwörungstheorie verbunden. Wenn in Pakt der Rache mysteriöse Männer im Hintergrund das Gesetz in die Hand nehmen, dann wird da schon deutlich mit beliebten Klischees gespielt. Aber warum nicht? Ein Publikum gibt es hierfür schließlich. Filme wie The Da Vinci Code – Sakrileg leben maßgeblich von der Vorstellung, dass da draußen geheime Organisationen existieren, die in Wirklichkeit die Fäden ziehen. Davon bekommt das einfache Volk aber nichts mit. Der Protagonist wird zu einem Auserwählten, der als Einziger die Wahrheit sieht – und damit auch der Zuschauer, der sich mit diesem identifizieren kann. Dummerweise geht das Wissen aber gleich mit einer erheblichen Lebensgefahr einher.

Und jetzt alle bitte das Gehirn abschalten

Das soll dem Publikum daheim viel Nervenkitzel bescheren. Der Plan könnte bei Pakt der Rache durchaus aufgehen. Es braucht allerdings eine essentielle Voraussetzung: ein Gehirn, das in den Schlafmodus versetzt wurde. Schon die erste Begegnung des wütenden Opfer-Partners mit seinen vermeintlichen Seelenverwandten aus dem Rache-Dezernat ergibt nicht so wirklich viel Sinn. Und das ist nur der Anfang eines Films, bei dem Nachdenken ausdrücklich nur auf eigene Gefahr erfolgen sollte. Dabei ist die Idee einer Selbstjustiz-Organisation gar nicht so neu. In Filmen kommt es immer mal wieder vor, dass eine Hand die andere wäscht, vor allem wenn die so richtig schön blutverschmiert ist. Es ist vielmehr die konkrete Ausgestaltung, die immer wieder für Irritationen sorgt.

Das kann unfreiwillig komisch sein, wenn Cage nicht genau zu wissen scheint, was er gerade tut. Sein Gegenspieler Guy Pearce (Domino – A Story of Revenge) tut das schon, überzieht aber gnadenlos. Wobei nicht immer klar zu trennen ist, wo die Grenzen zwischen einem missglückten Schauspiel und grauenvollen Dialogen liegen. Da Regisseur Roger Donaldson (The November Man) bei den Actionszenen auch nicht das geschickteste Händchen hat und die Geschichte – von dem Schwachsinn mal abgesehen – zu austauschbar ist, fehlt ein guter Grund, warum man sich mit dieser Organisation näher befassen müsste. Es ist nicht einmal so, dass der Film auf eine ähnlich groteske Weise spaßig wäre wie andere Werke von Cage, der für Pakt der Rache seine vierte Goldene-Himbeere-Nominierung als schlechter Hauptdarsteller erhielt. Dafür ist er dann doch zu langweilig.

Credits

OT: „Seeking Justice“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: Roger Donaldson
Drehbuch: Robert Tannen
Musik: J. Peter Robinson
Kamera: David Tattersall
Besetzung: Nicolas Cage, January Jones, Guy Pearce, Harold Perrineau

Bilder

Trailer

Filmpreise Jahr Kategorie Ergebnis
Goldene Himbeere 2012 Schlechtester Hauptdarsteller Nicolas Cage Nominierung

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In „Pakt der Rache“ geht ein Mann auf das Angebot einer geheimnisvollen Organisation ein, sich an dem Angreifer und Vergewaltiger seiner Frau zu rächen, wenn er dieser dafür einen Gefallen tut. Mit dem Film selbst tut man sich hingegen keinen Gefallen. Dafür ist er oft zu bescheuert und ansonsten zu langweilig.
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