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© ARD Degeto Film/BR/Westside Filmproduktion GmbH/Joe Alblas/Composing: Matthias Klegraf

Mord auf dem Inka-Pfad

„Mord auf dem Inka-Pfad“ // Deutschland-Start: 30. April 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Peru, 1997: Die Hochzeitsreise von Jona Kepler (Thomas Prenn) und Ursula Glück (Amelie Kiefer) endet in einer Katastrophe, als die beiden in ihrem Zelt überfallen werden. Ursula wird dabei angeschossen und stirbt später im Krankenhaus an ihren Verletzungen. Von den Angreifern fehlt dabei aber jede Spur. Oder hat es sie vielleicht gar nicht gegeben? Zumindest die Münchner Kommissarin Rita Berg (Nina Gummich) ist misstrauisch, glaubt der Geschichte des Ehemanns nicht, der sich zunehmend in Widersprüchen verheddert. Nur sind ihr die Hände gebunden, es fehlt an eindeutigen Beweisen für seine Schuld, auch wenn sie von dieser überzeugt ist. Erschwerend kommt hinzu: Jona ist Israeli und wäre der Erste aus Israel, der in Deutschland wegen Mord angeklagt wird …

Die Geschichte eines wahren Falls

Inzwischen ist es ja nahezu unmöglich, den allgegenwärtigen True-Crime-Produktionen zu entkommen. Ganze vorne dabei ist natürlich Netflix, die quasi dauernd irgendwelche Dokumentationen in diesem Bereich veröffentlichen. Hinzu kommen vereinzelt fiktionalisierte Fassungen, wie es zuletzt bei iHostage über eine Geiselnahme in einem Apple Store der Fall war. Mit Mord auf dem Inka-Pfad mischt nun auch die ARD mal wieder in diesem lukrativen Markt mit. Dieses Mal wird ein Mordfall behandelt, der sich 1997 in Peru zugetragen hat. Im wahren Leben hieß das Opfer Ursula Glück-Tesler, der Ehemann Ilan Kan Sandy Tesler. Der grundsätzliche Ablauf wurde aber beibehalten und orientiert sich an den damaligen Vorgängen.

Anlass zum Rätseln bietet die Serie dabei nicht. Nicht nur, dass das Ergebnis feststeht, seit vielen Jahren schon. Seither kamen auch keine neuen Erkenntnisse hinzu, die eine Wiederaufnahme rechtfertigen müssen. Es bleiben nicht einmal so viele Restzweifel, dass es für Verschwörungstheorien reichen würde. Sicher, da ist die Sache mit den fehlenden eindeutigen Beweisen, weshalb die ganze Ermittlung auch so mühselig war. Dennoch ist die Geschichte in Mord auf dem Inka-Pfad ziemlich klar. So klar, dass man sich fragen darf, ob es überhaupt eine Serie zu dem Fall gebraucht hätte. Inhaltlich gibt der gar nicht so wahnsinnig viel her. An manchen Stellen sind da zwar Ansätze für ein Psychogramm zu finden, gerade auch beim Ehemann. Sehr weit wird das aber nicht verfolgt.

Lang und ereignislos

Das ist auch deshalb schade, weil die Zeit eigentlich ausgereicht hätte. Tatsächlich ist sie sogar sehr großzügig angelegt: Vier Folgen à 45 Minuten hätte es nicht gebraucht, um die Geschichte zu erzählen. Die meiste Zeit geht noch dafür drauf, wie die Gruppe selbst nach Peru reist, um sich das alles persönlich anzuschauen. Der Aufwand, der da betrieben wurde, war schon sehr groß. So groß, dass auch eine Diskussion angebracht gewesen wäre, ob das noch in einem vertretbaren Verhältnis steht. Mord auf dem Inka-Pfad vermeidet aber auch in der Hinsicht eine Grundsatzfrage, wie viel Wahrheit und Gerechtigkeit „wert“ sind. Dabei hätte auch das ein spannender Ansatz sein können. Denn so unerträglich der Gedanke ist, dass jemand nicht für einen Mord bestraft wird: Die dafür ausgegebenen Summen fehlen an anderer Stelle.

Wenn es etwas gibt, was die Serie sehenswert macht, dann sind das die Bilder. Zwar wurde nicht an Originalschauplätzen in Peru gedreht, sondern „nur“ in Südafrika. Trotzdem können sich diese Pfade sehen lassen und sorgen für Atmosphäre. Man folgt da doch dem Prinzip der Donnerstagabendkrimis im Ersten, die mit internationalen Kulissen Stimmung erzeugen wollen. Das reicht aber nicht aus, um wirklich die Laufzeit zu füllen. Tatsächlich ist Mord auf dem Inka-Pfad insgesamt sogar eher langweilig, wenn das alles nicht so wirklich vorankommt und kaum etwas Relevantes passiert. Das passt dann natürlich zu Ermittlungen, die selbst lange schleppend waren und sich nicht an das TV-Krimiformat halten. Nur muss man dann eben auch die Frage stellen, ob es überhaupt eine gute Idee war, aus dem Stoff eine Adaption fürs Fernsehen machen zu wollen.

Credits

OT: „Mord auf dem Inka-Pfad“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Nina Wolfrum
Drehbuch: Mika Kallwass, Nina Wolfrum
Musik: Steph Copeland, Michelle Osis
Kamera: Andreas Köhler
Besetzung: Nina Gummich, Thomas Prenn, Amelie Kiefer, Florian Karlheim, Juergen Maurer

Bilder

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Mord auf dem Inka-Pfad
fazit
Basierend auf einem wahren Fall erzählt „Mord auf dem Inka-Pfad“ von einer Hochzeitsreise, die tödlich endete und jahrelange Ermittlungen nach sich zog. Interessante Themen gibt es darin schon, sie werden aber trotz einer großzügigen Laufzeit kaum vertieft. Tatsächlich ist die Serie insgesamt eher langweilig, auch wenn sie hübsch bebildert ist.
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