
Als die Leiche von Marlies Thalmeier (Isabella Surel) an einer Ortsausfahrt im Münchner Umland gefunden wird, ist der Schock groß. Wer könnte nur die Pflegebereitschaftsmutter ermordet haben? Da ihr Pflegekind Noah, das sie im Kinderwagen mitgenommen hatte, spurlos verschwunden ist, liegt der Verdacht nahe, dass beides miteinander zusammenhängt. Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und seine Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) ermitteln in dem Fall und nehmen dabei besonders Ines Hübner (Lilith Kampffmeyer) unter die Lupe, die Mutter von Noah. Schließlich war das Kind gegen ihren Willen vom Jugendamt weggenommen worden, damit sich die Thalmeiers vorübergehend darum kümmern. Doch auch bei denen hängt der Haussegen schief …
Krimi mit viel Drama
Weiter geht es mit Der Alte. Insgesamt acht neue Folgen werden in der neuen Staffel ausgestrahlt, die dritte, seitdem Thomas Heinze die Hauptrolle übernommen hat. Zum Auftakt ging es in Blume des Bösen um eine vergiftete Gärtnerin, die in einem Bett aus weißen Lilien aufgebahrt wurde. Mit Zwischenstation kommt nun die zweite Folge. In Schönheit sterben ist dort weniger angesagt, der Tatort ist als letzte Ruhestätte wenig poetisch. Aber dem Publikum dürfte das vermutlich egal sein. Man schaut sich die ZDF-Krimiserie schließlich an, um rätseln und grübeln zu dürfen. Die Episode ist ein klassischer Whodunit, der mit dem Fund einer Leiche beginnt und anschließend davon erzählt, wie nach dem Täter oder der Täterin gesucht wird.
Verbunden wird das, wie bei so vielen deutschen Fernsehkrimis, mit viel Drama. Wenn einer Frau das eigene Kind weggenommen wird, weil sie sich nicht mehr darum kümmern kann, ist das schon ein harter Stoff. Es hat in den letzten Jahren auch immer mal wieder reine Dramen gegeben, die mit ähnlichen Geschichten gearbeitet haben, darunter das sehenswerte All to Play For. Natürlich kann Der Alte: Zwischenstation da nicht vergleichbar in die Tiefe gehen, das klappt schon aufgrund der kurzen Laufzeit von weniger als einer Stunde nicht. Hinzu kommt, dass diese und andere ernste Themen, wenn es um die Probleme innerhalb der Pflegefamilie geht, sich den knappen Raum mit der Mördersuche teilen müssen. Mehr als ein bisschen an der Oberfläche kratzen ist da nicht drin.
Wieder besser geworden
Immerhin überzeugt das Drama aber im Grunde schon, was mehr ist, als man von vielen TV-Krimis sagen kann. Wo oft die Verwicklungen aus dem Nichts kommen und über alles drüber gestülpt wurden, da entwickelt sich hier der Fall wirklich aus der Tragik heraus. Das heißt aber nicht, dass deswegen alles realistisch ist. Die Geschichte von Der Alte: Zwischenstation ist schon konstruiert, da darf man keine größeren Erwartungen haben. Aber es reicht für eine solide Mischung, deren Ermittlungsschritte funktionieren. Das stimmt einen nach dem schwachen Staffelauftakt wieder etwas optimistischer. Nächste Woche geht es mit Der letzte Song weiter.
OT: „Der Alte: Zwischenstation“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Elke Hauck
Drehbuch: Dagmar Rehbinder
Musik: Nick Glowna
Kamera: Kaspar Kaven
Besetzung: Thomas Heinze, Stephanie Stumph, Yun Huang, Sidonie von Krosigk, Lena Meckel, Mara-Sophie Schmidt, Annika Blendl, Lilith Kampffmeyer, Samuel Müller, Christian Beermann, Roland Bonjour, Ninel Geiger, Lenny Den Dooven, Isabella Surel, Katja Amberger
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