Im Herzen des Dschungels Edge of the World
© Plaion Pictures

Im Herzen des Dschungels

Im Herzen des Dschungels
„Im Herzen des Dschungels“ // Deutschland-Start: 25. November 2001 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als James Brooke (Jonathan Rhys Meyers) 1839 zusammen mit seinem Cousin Arthur (Dominic Monaghan) und seinem Neffen Charley (Otto Farrant) erreicht, ist er überwältigt von dem Anblick. Dabei hat der Brite bereits einiges erlebt, sowohl als Soldat wie auch privat. Das hat ihn aber kaum darauf vorbereitet, welche Abenteuer er in dem Dschungel erleben wird. Unter anderem gerät er zwischen die Fronten zweier Rivalen, bekommt es mit Piraten zu tun und muss sich auch mit seinem eigenen kulturellen Erbe auseinandersetzen, als Borneo zu einer Kolonie gemacht werden soll, was er ebenso ablehnt wie die Sklaverei. Aber auch die Liebe wartet auf ihn an diesem fremden Ort …

Erinnerung an einen Abenteurer

Früher einmal, da gehörten Abenteuerfilme fest zum Kinoangebot dazu. Die Möglichkeit, fremde Orte zu erkunden, Landschaften zu sehen, die man sonst nie zu Gesicht bekommen würde und dabei spannende Momente zu erleben, das war immer mit einer ganz besonderen Unterhaltung verbunden. Inzwischen sind sie aber rar geworden, wohl auch, weil die Welt schon zu bekannt geworden ist und man nicht mehr ohne Weiteres das Gefühl hat, hier noch etwas entdecken zu können. The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt ist eine der seltenen Ausnahmen. Ansonsten bleibt Filmschaffenden nichts übrig, als fremde Welten zu erfinden oder in die Vergangenheit zu reisen, siehe etwa Indiana Jones und das Rad des Schicksals. Oder eben auch Im Herzen des Dschungels.

Wobei der Film insofern keine andere Wahl hatte, da er auf einer wahren Geschichte basiert. Genauer geht es hier um Sir James Brooke, der als Abenteurer unterwegs war, einen Aufstand in Borneo friedvoll beendete und in Folge der erste „Weiße Raja“ von Sarawak im Norden Borneos wurde. Das klingt ein bisschen nach White-Savior-Syndrom. Tatsächlich ist Brooke hier schon auch als Held positioniert, wenn er sich gegen Sklaverei ausspricht und auch verhindert, dass gefangene Feinde getötet werden. Ein paar Macken bleiben aber, gerade der nicht ganz so ruhmreiche Umgang mit Frauen. Dennoch, superspannend ist das Ergebnis nicht, die Figurenzeichnung ist bei Im Herzen des Dschungels eher überschaubar. Bei den Leuten um Brooke herum ist sie sogar nicht existent, da wird nichts investiert.

Stimmungsvolles Setting

Dabei hat der Film schon einiges zu erzählen, an Themen mangelt es nicht. Da geht es um Fragen, wie verschiedene Kulturen miteinander umgehen, Gerechtigkeit und Menschenwürde. Ein paar Punkte haben auch ein exotisches Flair, wenn es um die Einheimischen auf Burnau geht, ihre Traditionen und Bräuche. Das beste Argument, sich Im Herzen des Dschungels einmal anzuschauen, ist aber die Optik. Der Film wurde tatsächlich im Dschungel Borneos gedreht und hat entsprechend viel fürs Auge zu bieten. Ein gewisses Abenteuergefühl entsteht dabei quasi automatisch, zumal dann eben noch die eine oder andere brenzlige Situation auftritt, bei der es zu einer tatsächlichen Gefahr kommt. Auch das trägt zum Unterhaltungswert bei.

Nur ist das nicht genug. Der Film hat zwar eigentlich sehr viel zu erzählen, an Inhalt mangelt es ihm nicht. Es passiert nur zum einen nicht so wahnsinnig viel, zum anderen werden die verschiedenen Themen nicht sonderlich vertieft. Im Herzen des Dschungels gleicht mehr einem Touristentrip durch die Wälder, weniger einer wirklichen Auseinandersetzung mit der Historie. Insofern hängt es davon ab, mit welchen Erwartungen man hier einschaltet. Wenn man einfach nur ein bisschen Flair genießen will, eine Reise an einen fernen Ort und in eine lang zurückliegende Vergangenheit, wird da schon bedient. Hat man jedoch einen Anspruch an etwas mehr Gehalt, könnte das eher ernüchternd sein. So wahnsinnig viel bleibt von dem Streifen, bei all der historischen Bedeutung nicht zurück, man erfährt auch nicht genug, um den Film historisch Interessierten ans Herz zu legen.

Credits

OT: „Edge of the World“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Michael Haussman
Drehbuch: Rob Allyn
Musik: Will Bates
Kamera: Jaime Feliu-Torres
Besetzung: Jonathan Rhys Meyers, Dominic Monaghan, Atiqah Hasiholan, Otto Farrant, Samo Rafael, Bront Palarae, Shaheizy Sam, Hannah New

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Im Herzen des Dschungels
fazit
„Im Herzen des Dschungels“ erinnert an den Abenteurer James Brooke, der im 19. Jahrhundert Borneo erkundete und dort zu einem Anführer wurde. Dabei gibt es schöne Dschungelaufnahmen zu sehen, zudem gibt es mehrere interessante Themen. Die werden aber kaum vertieft, das hat hier mehr von einer Sightseeing-Tour.
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