Wilsberg - Achtsam bis tödlich TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Wilsberg: Achtsam bis tödlich

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„Wilsberg: Achtsam bis tödlich“ // Deutschland-Start: 8. Februar 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Ekki Talkötter (Oliver Korittke) ist ausgebrannt, braucht eine Auszeit von seiner Arbeit beim Finanzamt. Auf Anraten der anderen begibt er sich deshalb in ein von Lena Beckmann (Lena Schmidtke) und Linus Gerlach (Gustav Schmidt) geleitetes Selbstfindungsretreat, in dem ausgebrannte und kriselnde Menschen wieder Ruhe finden sollen. Damit ist es aber schnell vorbei, als Ekki feststellt, dass auch seine Exfreundin Silke Sestendrup (Nadja Becker) gleichzeitig an diesem Retreat teilnimmt. Und als wäre das nicht schon so Aufregung genug, führen auch der Mord an dem Anwalt Bertram von Winterberg (Daniel Drewes), ein Kollege von Dr. Tessa Tilker (Patricia Meeden), sowie ein älterer Fall, der Overbeck (Roland Jankowsky) beschäftigt, an diesen Rückzugsort. Das ist Grund genug für Georg Wilsberg (Leonard Lansink), einmal selbst nach dem Rechten zu sehen …

Konstruierter Kriminalfall

Es kann doch nie genug Wilsberg geben. Zumindest beim ZDF ist man dieser Ansicht und produziert jedes Jahr drei bis vier neue Teile um den unverwüstlichen Antiquar und Privatdetektiv. Dem Publikum scheint das ganz recht zu sein. Zwar ist die Krimireihe nicht mehr auf dem Popularitätshoch, den sie noch vor einigen Jahren genoss. Bei sechs bis sieben Millionen Zuschauern und Zuschauerinnen sagt man aber nicht nein. Dabei sind viele Teile nur Durchschnitt, zum Teil nicht einmal das. Über dem Gesetz, das vor gerade einmal einem Monat ausgestrahlt wurde, gefiel zwar durch einen schön versnobten Widersacher, war ansonsten aber wenig bemerkenswert. Mit Achtsam bis tödlich, dem 85. Teil des Dauerbrenners, gibt es jetzt dafür wieder einen unterhaltsameren Teil.

Eines vorweg: Wer sich damit schwertut, wenn Geschichten konstruiert sind, braucht es hier erst gar nicht zu versuchen. Die Reihe hat kontinuierlich damit zu kämpfen, die verschiedenen Figuren irgendwie sinnvoll in einem einzigen Fall zu integrieren. Bei Wilsberg: Achtsam bis tödlich ist das nicht anders, wenn gleich zwei zunächst voneinander unabhängige Fälle miteinander verknüpft werden und es dann noch eine private Verbindung gibt. Und als wäre das nicht schon verwickelt genug, ist zusätzlich „zufällig“ die Ex von Ekki im Retreat. Bei dieser Reihe hat man manchmal das Gefühl, dass die Welt sehr klein ist und irgendwie alle mit allen zusammenhängen. Ein bisschen albern ist das ja schon, man versucht da nicht einmal mehr, etwas einigermaßen Glaubwürdiges auf die Beine zu stellen.

Ganz unterhaltsam

Das muss einen aber nicht zwangsläufig stören, solange das Ergebnis unterhaltsam ist. Und zumindest in der Hinsicht funktioniert das dieses Mal besser. Natürlich ist das Setting versponnener Relax-Gurus ein recht dankbares, um verschrobene Figuren vorzustellen oder skurrile Momente zu schaffen. Es ist jetzt auch nicht so, als habe man sich dabei kreativ wirklich verausgabt, letzten Endes läuft es dann doch darauf hinaus, dass mehrere Klischees aufgearbeitet werden und man sich über diese genüsslich lustig macht. Die hohe Kunst ist das nicht, amüsant aber schon. Hinzu kommt, dass Wilsberg: Achtsam bis tödlich mit diesem Rückzugsort auch ein ansprechendes Setting bereitgestellt hat. Es macht schon irgendwie Spaß, dort umherzustreifen, wenn unter anderem ein Gewächshaus und eine Sauna auf dem Ermittlungsplan stehen.

Der Krimipart funktioniert ebenfalls. Zwar gibt es auch dort das Problem, dass das alles etwas konstruiert ist und umständlich Querverbindungen aufgebaut werden mussten. Aber es gibt doch einige nette Wendungen und Überraschungen, wenn sich mit der Zeit herausstellt, dass alles ganz anders ist. Wer ein bisschen rätseln und gleichzeitig Spaß haben möchte, macht mit Wilsberg: Achtsam bis tödlich daher nichts verkehrt. Die Wahrscheinlichkeit, sich in einem halben Jahr noch an den Fall zu erinnern, ist zwar eher überschaubar. Wer diesen Anspruch aber gar nicht hat und einfach nur anderthalb Stunden Zerstreuung sucht, kann hierauf einen Blick werfen. Die Millionen von Fans werden das ohnehin tun.

Credits

OT: „Wilsberg: Achtsam bis tödlich“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Britta Keils
Drehbuch: Markus B. Altmeyer
Musik: Dirk Leupolz
Kamera: Florian Licht
Besetzung: Leonard Lansink, Oliver Korittke, Patricia Meeden, Rita Russek, Roland Jankowsky, Nadja Becker, Tom Beck, Lena Schmidtke, Gustav Schmidt, Claudia Lietz, Sebastian Weiss

Bilder

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Wilsberg: Achtsam bis tödlich
fazit
„Wilsberg: Achtsam bis tödlich“ nimmt das Publikum mit in ein Selbstfindungsretreat für Ausgebrannte, wo es ebenso rätselhaft wie mörderisch zugeht. Die hohe Krimikunst ist das zwar nicht, plausibel ist sowieso gar nichts an diesem Fall. Aber es ist doch recht amüsant, wenn schräge Figuren zusammenkommen und genüsslich verspottet werden.
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