Wenn du wuesstest wie schoen es hier ist Tv Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© Graf Film/Toni Muhr

Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist

Wenn du wuesstest wie schoen es hier ist Tv Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist“ // Deutschland-Start: 16. Juli 2018 (ZDF)

Inhalt / Kritik

In der ehemaligen Bergbaugemeinde Hüttenberg im Kärntner Hinterland ist normalerweise nie sehr viel los. Das macht die Arbeit des Postenkommandanten Hannes Muck (Gerhard Liebmann) recht einfach, Gewaltverbrechen kennt man hier nur aus dem Fernsehen. Das ändert sich, als bei einer Rettungsübung im stillgelegten Bergwerk eine Leiche gefunden wird. Die Tote stellt sich als die 16-jährige Tochter des Landtagsabgeordneten Alois Prant (Fritz Egger) heraus. Bei einem derart wichtigen Fall ist klar, dass schnell Ergebnisse hermüssen. Und eben das traut man Muck nicht zu, weshalb ihm Chefinspektor Heinrich Plöschberger (Simon Hatzl) aus Klagenfurt vorgesetzt wird. Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb die Ermittlung für Muck so schwierig sind. Er muss schließlich lauter Leute aus dem eigenen Umfeld befragen – und die sind alles andere als begeistert …

Zurückhaltender Krimi

Auch wenn die Landkrimis Ende 2024 ihr zehnjähriges Jubiläum feierten und in der Heimat eine Fangemeinde hat, hierzulande hat sich die österreichische Krimireihe nie so wirklich durchgesetzt. Die Gründe sind vielfältig. So wurde der Reihenname bei uns nur gelegentlich verwendet, weshalb man gar nicht auf die Idee kommt, dass die Filme zusammengehören. Dann erfolgt die Ausstrahlung auf verschiedenen Sendern, was ebenfalls die Identität erschwert. Und dann ist da noch die wechselnde Besetzung. Während beispielsweise bei den Steiermark-Krimis jedes Mal dieselben Figuren dabei sind und somit für einen Wiedererkennungswert sorgen – siehe kürzlich Steirergift und Steirermord –, wird bei den anderen Regionen kein Wert auf Kontinuität gelegt. So ist dann auch Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist ein Einzelfilm gewesen. Erst fünf Jahre später gab es mit Waidmannsdank einen zweiten Film aus Kärnten, der mit dem ersten aber nichts zu tun hatte.

Das ist schon schade, weil die Hauptfigur des Debüts Spaß macht. Natürlich ist es nicht übermäßig originell, wenn ein provinzieller Polizist mit einem aus der Stadt zusammenarbeiten muss, das findet sich in Krimis andauernd. Reibungen sind bei einer solchen Konstellation Standard, das Publikum soll damit Spaß haben. Ein bisschen Komik ist damit dann auch bei Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist dabei, ohne dass daraus aber eine dieser polternden Dorf-Krimikomödien würde. Man mag es hier etwas leiser. Das gilt dann auch für den Protagonisten, der zurückhaltend ist, schüchtern, eigentlich gar nicht gemacht für diese Konfrontationen, die eine solche Mordermittlung beinhaltet. Er wirkt dann auch immer etwas fehl am Platz, obwohl er in seiner Heimat unterwegs ist.

Nett, mit inhaltlichen Schwächen

Das ist schon irgendwie alles ganz nett, man verbringt ganz gern etwas Zeit mit diesem unbedarften Mann, der durch die Gegend stolpert, das Herz am rechten Fleck hat, dabei aber reichlich naiv ist. Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist handelt auf gewisse Weise von einem Erwachsenwerden, wenn Muck bei der Beschäftigung mit seiner Heimat feststellen muss, dass er diese und die anderen Menschen nicht so gut kennt, wie er dachte. Das funktioniert auch wegen der Besetzung gut. Gerhard Liebmann (Welcome Home Baby, Dorfkrimi: Die tote Braut) gefällt in der Rolle des freundlichen Polizisten, dessen Beschäftigung mit den Abgründen anderer Menschen auch dazu führt, dass er sich in seinem eignen Leben neu orientieren muss.

Während das alles unterhaltsam ist und auch das Setting für Laune sorgt, ist der Kriminalfall selbst nicht weiter erwähnenswert. Natürlich funktioniert das immer, wenn in einer dörflichen Gemeinde hinter der adretten Fassade viel Schmutz wartet. Originell ist es jedoch kaum, die diversen Enthüllungen zwischendurch hinterlassen wenig Eindruck. Und das gilt dann auch für die Auflösung. Die ist zwar schon recht überraschend, gleichzeitig jedoch nicht interessant. Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist ist in der Hinsicht schon ein wenig plump. Aufgrund der Stärken ist das aber einer der besseren Landkrimis, reinschauen kann man hier für die zwischen skurril und melancholisch wechselnden Atmosphäre allemal.

Credits

OT: „Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist“
Land: Österreich
Jahr: 2015
Regie: Andreas Prochaska
Drehbuch: Stefan Hafner, Thomas Weingartner
Musik: Stefan Bernheimer
Kamera: Thomas Kiennast
Besetzung: Gerhard Liebmann, Simon Hatzl, Branko Samarovski, Fritz Egger, Jana Thomaschütz, Ines Honsel, Susanne Kubelka

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist
fazit
„Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist“ handelt von einem ruhigen Dorfpolizisten, der plötzlich einen Mord lösen muss. Das macht Spaß wegen der Hauptfigur, auch die Atmosphäre ist gelungen. Der Kriminalfall an sich ist hingegen weniger erwähnenswert, gerade die Auflösung überzeugt nicht wirklich.
Leserwertung2 Bewertungen
7.6
6
von 10