
Ozzie (Osric Chau) und Darren (Ken Kirby) haben eine Mission: Sie wollen die Scharlatane dieser Welt entlarven, ihre Tricks und Manipulationen zeigen und dadurch auch den Menschen helfen, die ihnen zum Opfer fallen. Als sie die Geschichte von Margot (Alaina Huffman) hören, scheint der Fall klar zu sein. Die alleinerziehende Mutter behauptet, dass ihr Sohn Jonah (Lincoln Huffman) von Außerirdischen entführt wurde und seither im Rollstuhl sitzt. Die beiden glauben nicht an diese Geschichte, vermuten dahinter den üblichen Schwindel. Und doch will Ozzie sichergehen, dem Jungen zuliebe, für dessen Situation er Mitgefühl empfindet. Tatsächlich verhält sich dieser sehr eigenartig, spricht vom Ende der Welt. Während Margot angibt, dass das Kind gar nicht ihr Sohn ist, wächst in den beiden Männern die Sorge, dass Jonah von seiner Mutter misshandelt wird …
Gibt es Aliens?
Seitdem Menschen das Konzept eines Weltalls mit fremden Planeten verstanden haben, wird gerätselt: Gibt es noch andere Lebensformen außer unseren? Und wenn ja, wie könnten diese aussehen? Für Filmschaffende ist das ein dankbares Thema, da sie hierbei ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Meistens läuft es dann darauf hinaus, dass diese böse sind und auf der Erde die Menschen unterdrücken oder töten wollen. Elevation und Sentinel – Die Invasion sind aktuelle Beispiele dafür, wie die Aliens zu uns kommen und die Menschheit terrorisieren. Mit Jonah – Sie sind unter uns ist nun ein weiterer Film bei uns erschienen, der von dem wenig harmonischen Aufeinandertreffen von Menschen und Außerirdischen erzählt. Oder vielleicht auch nicht?
Tatsächlich lässt es Regisseur und Co-Autor Ben Van Kleek lange offen, ob es denn Aliens gibt oder nicht. Zwar besteht die alleinerziehende Mutter darauf, dass der Sohn von solchen entführt wurde, wirkliche Beweise gibt es aber nicht. Solche Behauptungen findet man immer mal wieder. Die Netflix-Dokumentationen Investigation Alien und Die Alien-Entführung von Manhattan erzählen beispielsweise von derartigen Fällen. Bei Jonah – Sie sind unter uns lernen wir eine Frau kennen, mit der offensichtlich etwas nicht stimmt. Unklar ist jedoch, ob sie eine Betrügerin ist, an einer psychischen Störung leidet oder durch die traumatische Erfahrung derart aus der Bahn geworfen wurde. Die Hinweise sind da lange nicht schlüssig, erst zum Ende hin gibt es eine Antwort. Und selbst bei dieser darf man ein Fragezeichen setzen.
Nicht wirklich spannend
Verkompliziert wird die Angelegenheit durch die eigenartigen Träume, die Ozzie hat. Tatsächlich wird früh klar, dass er eine besondere Vorgeschichte hat, was eine rationale Auseinandersetzung mit dem Thema unmöglich macht. Das hat auch Auswirkungen auf das Genre. Zum einen ist Jonah – Sie sind unter uns natürlich Science-Fiction wegen der Aliengeschichte. Da ist viel Mystery, wenn unentwegt gerätselt werden darf. Aber auch der Dramaanteil ist hoch, wenn es um traumatische Erfahrungen geht, seien sie nun real oder eingebildet. Die Unterscheidung bei Letzterem ist kaum möglich, nicht bei der Mutter, nicht bei dem Journalisten. Tatsächlich verschwimmen die Grenzen immer mehr, man kann sich als Zuschauer bzw. Zuschauerin kaum sicher sein, was da eigentlich geschieht.
So etwas kann spannend sein. Hier gelingt das jedoch eher weniger. Zwar wird der Film an manchen Stellen als Thriller verkauft, den Beweis dafür bleibt er jedoch schuldig. Zum Ende hin eskaliert das zwar schon etwas. Da ist auch eine gewisse bedrohliche Grundstimmung, wenn das Haus der Familie zu einem düsteren Ort ist, voll von Unausgesprochenem. Und doch will der Funke nie ganz überspringen, bleibt der Nervenkitzel auf einem niedrigen Niveau. An manchen Stellen geht Jonah – Sie sind unter uns etwas mehr zu Herzen. Womöglich hätte der Film als reines Drama um kaputte Menschen besser funktioniert. So bleibt aber ein eher unbefriedigendes Werk zurück, das unter seinen Möglichkeiten bleibt.
OT: „Jonah“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Ben Van Kleek
Drehbuch: Ben Van Kleek, Trevor Vandelac
Musik: David Majzlin
Kamera: Brian Cheung
Besetzung: Osric Chau, Alaina Huffman, Ken Kirby, Lincoln Huffman
Amazon (DVD „Jonah – Sie sind unter uns“)
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