
Als Sofia Nikova (Eva Luca Klemmt) vergiftet in ihrer Wohnung gefunden wird, ermitteln Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Hauptkommissarin Julia Schröder (Anika Baumann) und Oberkommissar Alexander Witte (Jannik Mioducki) in verschiedene Richtungen. Dabei ist vor allem auffällig, dass die Mitarbeiterin einer Wiesbadener Autowerkstatt zuletzt mehrfach in Autounfälle verwickelt war und dafür hohe Versicherungssummen kassiert hat. Raoul Bender (Robin Sondermann), Inhaber der Autowerkstatt, und Kfz-Sachverständiger Lorenz Will (Uwe Preuss) werden dazu befragt. Oder könnte die Antwort mit einem der Unfälle zusammenhängen, in die Nikova verwickelt war?
Der Anfang vom Ende
Nachdem Fans von der ZDF-Krimiserie Der Staatsanwalt in den vergangenen Wochen eine Reihe von Wiederholungen alter Staffeln sehen durften, zuletzt Vollstreckt über den Mord an einem Gerichtsvollzieher, dürfen sie sich nun auf tatsächlich neuen Stoff freuen. Die Freude ist dabei jedoch gemischt, da die 20. Staffel auch die letzte sein wird. Hauptdarsteller Rainer Hunold, der seit der ersten Staffel 2005 dabei war und Aushängeschild der Serie wurde, will nicht mehr, womit die gesamte Produktion ein Ende finden wird. Die Freude wird zudem kurz sein: Während es die Jahre davor immer acht Folgen pro Staffel gab, ist das Finale mit nur vier Episoden gerade mal halb so lang. Andererseits ist der Einstieg Der Tod hat Vorfahrt auch nicht so toll, dass man im Anschluss größere Trennungsschmerzen befürchten müsste.
Grundsätzlich ist die Geschichte dabei schon in Ordnung. Der typischen Formel solcher Whodunit-Krimis folgend gibt es am Anfang den Fund einer Leiche, anschließend wird geschaut, wer den Mord begangen hat. Dabei kommen wie immer mehrere Leute in Frage, die es aus unterschiedlichsten Motiven getan haben könnten. Wobei Der Staatsanwalt: Der Tod hat Vorfahrt insofern die Suche stark einschränkt, indem klar wird, dass die Antwort irgendwie mit den Unfällen zu tun haben muss. Viel mehr als das erfahren wir gar nicht über die Tote, die im Mittelpunkt steht, dabei aber keine Persönlichkeit erhält. Bei den anderen sieht es etwas besser aus, der oft etwas nichtssagende Witte darf ein unerwartetes Mathegenie sein. Die Verdächtigen profitieren von der Besetzung, mit Uwe Preuss und Robin Sondermann hat man zwei genreerfahrene Schauspieler engagiert.
Nicht sehr interessant
Einige Szenen sind dann auch ganz gut. Eher weniger beglückend ist die Auflösung des Falls, die nicht so wirklich überzeugend ausgefallen ist. Das Motiv ist zwar nachvollziehbar, was bei deutschen Fernsehkrimis keine Selbstverständlichkeit ist. Interessant ist die Geschichte aber kaum. Der Staatsanwalt: Der Tod hat Vorfahrt plätschert insgesamt auch ein wenig vor sich her, selbst die an und für sich dramatischen Schicksale, die am Rande behandelt werden, hinterlassen nicht viel Eindruck. Am Ende reicht es zwar noch für Durchschnitt, Fans der Serie werden schon bedient. Nächste Woche darf es bei der Folge Verfeindet aber gern inhaltlich etwas spannender werden, unbedingt gesehen haben muss man das hier sicher nicht.
OT: „Der Staatsanwalt: Der Tod hat Vorfahrt“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Susanne Boeing
Drehbuch: Ralf Kinder
Musik: Martin Berger, Martin Rott
Kamera: Jakob Ebert
Besetzung: Rainer Hunold, Anika Baumann, Jannik Mioducki, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Uwe Preuss, Jule Gartzke, Robin Sondermann, Linda Pöppel, Sevda Polat
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