
Als die Studentin Annika Haase (Marie Meinzenbach) tot im Weinberg gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Warum sollte sie jemand ermordet haben? Staatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold) sowie das Polizeiduo Christian Schubert (Simon Eckert) und Kerstin Klar (Fiona Coors) gehen der Sache nach, ermitteln im Umfeld des Opfers. Zu diesem gehört zum einen der Gärtner Markus Braun (Leonard Kunz), mit dem die Tote bis vor Kurzem zusammen war, zum anderen ihr Professor Fischer (Max Hopp). Doch beide sind keine Hilfe. Seltsam ist jedoch, dass sie offensichtlich an der Universität an giftigen Substanzen experimentierte. Könnte der Mord etwas damit zu tun haben?
Nicht viel zu rätseln
Weiter geht es mit den Wiederholungen von Der Staatsanwalt. Zwar ist die 20. und damit letzte Staffel der beliebten ZDF-Krimiserie bereits angekündigt. Bis es so weit ist, bekommen Fans aber noch alte Folgen zu sehen. Genauer arbeitet sich der Sender gerade durch die 13. Staffel durch. Da gab es zuerst Die Enkelin, bei dem eine Seniorin ermordet wurde, die zuvor Ziel des berüchtigten Enkeltricks war. Anschließend stand Taunushexe auf dem Programm. Dort hatte es eine Bäuerin erwischt, die Suche nach Antworten deckte eine tragische Familiengeschichte auf. Mit Nachts im Weinberg, der dritten Folge der besagten Staffel, bleiben wir prinzipiell im landwirtschaftlichen Bereich. Und auch der erhöhte Dramaanteil vom letzten Mal ist wieder mit dabei.
Üblicherweise setzen Krimis dabei auf einen Mix aus persönlichen und beruflichen Motiven, damit die Bandbreite an Verdächtigen möglichst groß ist. Hier verzichtete man darauf, was letztendlich auch ein Zugeständnis an die kurze Laufzeit von nicht einmal einer Stunde ist. Da muss man sich notgedrungen kurzfassen. Das ist zwar nicht grundsätzlich verkehrt. Problematisch ist jedoch, zumindest für ein Publikum, das gern rätselt, dass die Auswahl an Verdächtigen so gering ist. Allein schon durch das Ausschlussprinzip weiß man daher früh, wer den Mord wohl begangen hat. Die Frage ist nur: aus welchem Grund? Der Staatsanwalt: Nachts im Weinberg liefert erst sehr spät eine Begründung. Diese ist dann zwar nachzuvollziehen, was bei deutschen Krimis keine Selbstverständlichkeit ist. Sie kommt aber sehr plötzlich.
Emotional mit Schwächen
Schade ist zudem, dass die Stelle trotz der damit verbundenen Emotionalität nur wenig Wirkung zeigt. Ein Grund ist die erschreckend schwache schauspielerische Darstellung, die nur wenig Anlass zum Mitfühlen gibt. Allgemein ist die Folge in der Hinsicht nicht wirklich überzeugend. Da auch die Dialoge nicht viel taugen, ein langer Monolog plump alles zusammenfasst, beraubt sich Der Staatsanwalt: Nachts im Weinberg der eigenen Wirkung. Schlecht ist die Folge damit zwar nicht, da gab es bei dieser Serie im Laufe der Jahre misslungenere Beispiele. Aber auch bessere, mehr als Durchschnitt ist das hier trotz des Gefühlhammers nicht. Gesehen haben muss man die Episode nicht wirklich. In zwei Wochen geht es mit Alte Freunde weiter.
OT: „Der Staatsanwalt: Nachts im Weinberg“
Land: Deutschland
Jahr: 2018
Regie: Ulrich Zrenner
Drehbuch: Johannes Rotter
Musik: Ludwig Eckmann, Winfried Zrenner
Kamera: Johannes Kirchlechner
Besetzung: Rainer Hunold, Simon Eckert, Fiona Coors, Max Hopp, Felix von Manteuffel, Maja Celine Probst, Leonard Kunz, Astrid Posner
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