Damaged
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Damaged

„Damaged“ // Deutschland-Start: 10. Oktober 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Chief Inspector Glen Boyd (Gianni Capaldi) und seiner Kollegin Laura Kessler (Katie Dickie), als sie in Edinburgh die übel zugerichtete Leiche einer Frau finden. Dabei stellt sich heraus, dass der Vorfall frappierend an eine Mordserie erinnert, die sich einige Jahre zuvor in Chicago zugetragen hat. Wer diese damals begangen hat, konnte nie geklärt werden. Trotz intensiver Suche blieben die Detectives Dan Lawson (Samuel L. Jackson) und Walker Bravo (Vincent Cassel) ohne Erfolg – und das, obwohl die Frau von Lawson eines der Opfer war. Ist der Mörder von damals nun in Großbritannien unterwegs? Für das Duo ist der neue Fall ein Anlass, den alten vielleicht doch noch zu einem Abschluss zu bringen und damit selbst Frieden zu finden …

Stars jagen einen Serienmörder

Sie erfreuen sich einer konstant hohen Beliebtheit: Filme und Serien, in denen Morde begangen werden und die Hauptfiguren die Verantwortlichen stoppen müssen. Während es bei regulären Krimis üblicherweise „normale“ Motive gibt, warum jemand tötet, gibt es einen eigenen Teilbereich, in dem der Mord kein Mittel zum Zweck ist. Vielmehr wird er selbst zelebriert, als eine Art Ritual. Beispiele dafür gibt es viele, zu den bekanntesten zählen sicherlich Sieben und Hannibal. Zwei der vielen Referenzen, mit denen sich neue Titel immer messen lassen müssen. So dann auch Damaged. Leider fällt dieser Vergleich aber nicht sehr schmeichelhaft aus. Obwohl die US-amerikanisch-britische Coproduktion mit einigen großen Namen protzen kann, ist das Ergebnis nicht sonderlich eindrucksvoll geworden.

Die Idee, dass da jemand gezielt Jagd auf Gläubige macht und die Morde an diesen groß in Szene setzt, ist dabei eigentlich vielversprechend. Das lässt religiöse Auseinandersetzungen erwarten, vielleicht im Stil von Heretic. Geht es um jemanden, der Religion als solche ablehnt oder einer anderen anhängt? So oder so, am Ende wird bei Damaged nicht viel draus gemacht. Dass es während der Jagd keine großen Diskussionen mit dem Täter geben kann, ist zwar klar, schließlich soll auch gerätselt werden, wer die Morde begangen hat. Und doch ist es enttäuschend, wie wenig aus diesem Stoff gemacht wird. Letzten Endes spielt er überhaupt keine Rolle. Da werden dann zwar ein paar Symbole verteilt. Das war es aber auch schon. Man setzt auf Bilder und einen Schockfaktor, ohne inhaltlich etwas beizutragen.

Öde bis ärgerlich

Das ist dann zwar schade, aber das geringere Problem. Schlimmer ist, dass der Thriller nie wirklich spannend wird. Einfach nur in regelmäßigen Abständen Menschen zu töten, reicht dafür nicht aus. Anstatt in der Hinsicht mehr zu machen, wird ein größerer Fokus auf die drei Hauptfiguren gelegt, die allesamt durch ihre Erfahrungen kaputt gegangen sind – Damaged trägt seinen Titel nicht ohne Grund. Teilweise hängen diese Abgründe mit den alten Morden zusammen. Bei Glen ist es der Verlust des Kindes und das damit verbundene Auseinanderbrechen seiner Beziehung. Prinzipiell funktioniert das, auch wenn das drei Mann starke Drehbuchteam nicht viel Eigenes beizutragen hat. Das wirkt dann doch eher wie eine Checklist, die abgehakt wird, was nicht unbedingt zur Spannungskurve beiträgt.

Das muss einen alles nicht stören, über weite Strecken funktioniert das schon. Ärgerlich ist aber, wie unsinnig die Geschichte im weiteren Verlauf wird. Gerade beim Ende darf man sich schon richtig veralbert vorkommen. Und dann wären da noch die unfassbar schlechten Dialoge, bei denen unklar ist, wie sie ihren Weg ins fertige Produkt schaffen konnten. Ebenso unklar ist, warum sich die Schauspieler damit abgefunden haben. Sicher, Samuel L. Jackson dreht so viel und zeigt dabei nicht immer große Ansprüche, weshalb das nicht ganz so überrascht. Bei Vincent Cassel ist es aber schon etwas erstaunlich. So oder so, gesehen haben muss man Damaged nicht unbedingt. Selbst die Actionszenen sind letztendlich zu schwach, als dass die eine Sichtung rechtfertigen würden. Eine absolute Katastrophe ist der Film zwar kaum, eine Enttäuschung aber durchaus.

Credits

OT: „Damaged“
Land: USA, UK
Jahr: 2024
Regie: Terry McDonough
Drehbuch: Koji Steven Sakai, Gianni Capaldi, Paul Aniello
Musik: Andrea Ridolfi
Kamera: Matthias Pötsch
Besetzung: Samuel L. Jackson, Vincent Cassel, Gianni Capaldi, Laura Haddock, John Hannah, Kate Dickie

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Damaged
fazit
„Damaged“ lässt drei Polizisten los, die gemeinsam Jagd auf einen brutalen Serienmörder machen. Trotz Starbesetzung ist das Ergebnis aber wenig sehenswert. So ist der Thriller über weite Strecken eher langweilig. Später ärgert man sich dann über die bescheuerte Geschichte und die missglückten Dialoge.
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