Wenn das alljährliche Minigolf-Turnier ansteht, ist halb Hengasch auf den Beinen. Dazu zählen auch Heino Fuß (Sebastian Schwarz) und Jennifer Dickel (Eva Bühnen), für die eine Teilnahme an dem kleinen Großereignis Pflicht ist. Doch dann verschwindet Jenny spurlos, weshalb das Dorf in heller Aufregung ist, kann das doch den Sieg kosten. Könnte die Absage, die sie zuvor auf eine Bewerbung für die Reiterstaffel erhalten hat und die sie schwer enttäuscht hat, sie dazu gebracht haben? Marie Gabler (Katharina Wackernagel), die ohne ihr Wissen die Bewerbung aufgemotzt hatte, macht sich zumindest große Vorwürfe deswegen. Aber vielleicht steckt ja auch jemand anderes dahinter, schließlich wird bei den Hengasch Open mit harten Bandagen gekämpft …
Und wieder kein Mord
Seit Mord mit Aussicht aus der Sommerpause zurück ist, sorgt sie für ein ständiges auf und ab bei dem Publikum. So war die Auftaktfolge Marie rennt über eine Zeitschleife und einen wiederkehrenden Unfall für viele ein Grund, der Krimiserie Lebewohl zu sagen. Es gab ja nicht einmal einen Fall. Danach ging es jedoch aufwärts. Mit dem Krimispiel-Szenario von Mörderspiel war immerhin ein echter Mord verbunden. Renate war dann die erste Folge seit Langem, die man tatsächlich als Krimi bezeichnen durfte. Also ist jetzt wieder alles gut? Leider nein, denn mit der aktuellen Folge Minigolf Mafia macht die ARD-Serie wieder eine Rolle rückwärts. Einen Mord gibt es hier nicht. Man kann sich sogar darüber streiten, ob das Verschwinden von Jenny als Kriminalfall durchgeht.
Zu rätseln gibt es jedenfalls nicht sehr viel. So sieht das Publikum ziemlich früh, dass die Polizistin entführt wurde. Selbst die verantwortliche Person wird gezeigt. Sicher, einige Punkte werden erst im weiteren Verlauf der Folge geklärt. Aber es ist jetzt nicht so, dass man als Zuschauer bzw. Zuschauerin unbedingt mitfiebern würde. Kurzfristig wird bei Mord mit Aussicht: Minigolf Mafia zwar aufs Gas getreten und eine Situation geschaffen, die theoretisch für Nervenkitzel gut sein könnte. Dennoch, erwarten sollte man sich davon nichts. Als Krimi ist die Folge unbefriedigend und zudem langweilig, da selbst für die nicht einmal 50 Minuten Laufzeit einfach zu wenig geschieht.
Nicht wirklich witzig
Bleibt noch der Humor, der sowieso in vielen Folgen im Mittelpunkt steht. Gewitztelt wird erwartungsgemäß die ganze Zeit, wobei man sich dabei auf den absurden Konkurrenzkampf konzentriert. Dabei stehen die Maßnahmen der Teilnehmenden in keinem Verhältnis zu der Bedeutung des Turniers. Mord mit Aussicht: Minigolf Mafia macht sich da schon über die Dorfbevölkerung lustig. Das ist an manchen Stellen schon amüsant. Aber nicht genug, um damit wirklich die ganze Laufzeit zu füllen. Zusammen mit dem nicht vorhandenen Fall ist das dann einfach alles dürftig. Daran kann auch das gutgelaunte Ensemble nichts ausrichten. Dieses mag beim Dreh vielleicht wirklich Spaß gehabt haben, auf das Publikum überträgt sich dies jedoch kaum.
OT: „Mord mit Aussicht: Minigolf Mafia“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Felix Stienz
Drehbuch: Johannes Rotter, Martin Ritzenhoff, Frederick Schofield
Musik: Andreas Schilling
Kamera: Brendan Uffelmann
Besetzung: Katharina Wackernagel, Sebastian Schwarz, Eva Bühnen, Petra Kleinert, Kai Schumann, Marie Burchard, Thekla Viloo Fliesberg, Peter Trabner, Leon Seidel, Andi Giesser
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