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Nord Nord Mord: Clüver und die fremde Frau

„Nord Nord Mord: Clüver und die fremde Frau“ // Deutschland-Start: 11. September 2013 (ZDF) // 10. April 2015 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche einer Frau aus dem Meer geborgen wird, ist klar, dass es sich um ein Verbrechen handeln muss. Schließlich wurde die Tote misshandelt, bevor man sie über Bord warf. Theo Clüver (Robert Atzorn), Ina Behrendsen (Julia Brendler) und Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) nehmen daraufhin die Ermittlungen auf. Eine erste Spur führt zu Diana (Henrike von Kuick), mit der sich die Tote ein Hotelzimmer geteilt hatte. Aber auch die Geschwister Jochen (Felix Klare) und Sabine Graskamp (Nicole Marischka) werden von dem Trio unter die Lupe genommen. Nur ist dabei völlig unklar, warum jemand Claudia Gollnik, so der Name des Opfers, getötet haben sollte. Als die drei tiefer in die Geschichte einsteigen, stellen sie fest, dass die Spur in die Vergangenheit führt und die Sache deutlich größer ist als angenommen …

Rückkehr des Sylter Polizeitrios

Inzwischen gehört Nord Nord Mord zu den produktivsten Krimireihen im ZDF, allein 2023 sind vier neue Filme ausgestrahlt worden. Umso erstaunlicher ist, wie gemächlich das Ganze seinerzeit losging. Zwar war Nord Nord Mord im April 2011 nicht unerfolgreich, immerhin sahen mehr als vier Millionen Menschen zu. Dennoch dauerte es im Anschluss ganze zweieinhalb Jahre, bis es ein Wiedersehen mit dem Team gab. Das Publikum war trotz der langen Wartezeit aber treu geblieben. Tatsächlich war der zweite Teil Clüver und die fremde Frau sogar deutlich erfolgreicher, am Ende waren es im Vergleich zum Auftakt über drei Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen mehr, die wissen wollten, was es mit dem rätselhaften Mord auf sich hat.

Dabei hat sich gemessen am Auftakt gar nicht wirklich viel verändert. Der größte Unterschied ist noch, dass Feldmann nicht mehr der Neue ist und überall aneckt. Er bleibt allerdings für den Humor verantwortlich. Ob er jetzt den stinkenden Teil der Kriminalarbeit übernehmen muss oder sich ein kleines Labor einrichtet, wo er mal so richtig wissenschaftlich arbeiten darf: Das ist schon recht komisch. Amüsant ist auch der Auftritt von Andreas Pietschmann als windiger Notar. Im Vergleich zu späteren Teilen ist Nord Nord Mord: Clüver und die fremde Frau dennoch eher zurückhaltend. Ein Grund dafür ist, dass Clüver ein ganz anderer Typ als Sievers ist, der inzwischen die Hauptfigur ist. Clüver ist hier eher ein mitfühlender Kümmerer, der gleich in mehreren Situationen Herz zeigt, während sein Nachfolger als chronischer Griesgram auftritt und damit für Lacher sorgt.

Interessante Geschichte, zäh erzählt

Bei der Geschichte gibt es hingegen keine grundsätzlichen Unterschiede. Nord Nord Mord: Clüver und die fremde Frau ist ein klassischer Whodunit. Drehbuchautor Thomas O. Walendy, der an ganz vielen Teilen der Reihe beteiligt war, zuletzt an Sievers und die fünf Fragezeichen, lässt den Film mit einer Leiche beginnen, danach wird anderthalb Stunden lang der Täter bzw. die Täterin gesucht. Dabei rücken mehrere Leute in den Mittelpunkt der Ermittlung. Es dauert jedoch eine ganze Weile, bis auch tatsächlich mögliche Motive auftauchen. Man lässt sich hier recht viel Zeit, während die unterschiedlichsten Spuren verfolgt werden.

Das ist Stärke und Schwäche des Films. Auf der einen Seite ist die Geschichte durchaus interessant und komplex, wenn da auf einmal lauter Zusammenhänge klarwerden und die so verstreut liegenden Hinweise sich langsam zu einem Bild zusammenfügen. Es führt aber auch dazu, dass sich Nord Nord Mord: Clüver und die fremde Frau etwas zieht. Von einer frühen Verfolgungsjagd abgesehen geschieht nicht viel, was für Spannung sorgen könnte. Der Humor ist wie gesagt weniger stark ausgeprägt. Stattdessen gibt es den Versuch, etwas Tragik zu erzeugen. Aber auch das ist zurückhaltend. Eine Szene mit Peter Kurth geht zu Herzen. Ansonsten wird das emotionale Potenzial aber kaum genutzt. In der Summe ist das dennoch solide und sehenswerter als viele Krimis, die derzeit im Fernsehen ausgestrahlt werden.

Credits

OT: „Nord Nord Mord: Clüver und die fremde Frau“
Land: Deutschland
Jahr: 2013
Regie: Anno Saul
Drehbuch: Thomas O. Walendy
Musik: Fabian Römer, Steffen Kaltschmid
Kamera: Wedigo von Schultzendorff
Besetzung: Robert Atzorn, Julia Brendler, Oliver Wnuk, Henrike von Kuick, Felix Klare, Nicole Marischka, Tanja Schleiff, Jürgen Tarrach, Peter Kurth, Andreas Pietschmann

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Nord Nord Mord: Clüver und die fremde Frau
fazit
Zweieinhalb Jahre hatte das Publikum warten müssen, bis es mit „Nord Nord Mord: Clüver und die fremde Frau“ einen zweiten Film um das Polizeitrio auf Sylt gab. Die Wartezeit hat sich aber zumindest zum Teil gelohnt. So ist die Geschichte durchaus interessant. Es dauert aber recht lange, bis der Krimi wirklich Fahrt aufnimmt, mitunter zieht sich das deutlich.
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