Die verkaufte Prinzessin Sechs auf einen Streich Märchen TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek DVD kaufen
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Die verkaufte Prinzessin

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„Die verkaufte Prinzessin“ // Deutschland-Start: 15. Dezember 2023 (DVD) // 25. Dezember 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Wie ihr Großvater vor ihr will Melisa (Judith Neumann) in einem Bergwerk arbeiten. Einfach ist das nicht, ist diese Arbeit doch Männern vorbehalten. Davon will sich die junge Frau aber nicht abhalten lassen und gibt sich kurzerhand als Mann namens Mathis aus. Doch das ist nur die erste Schwierigkeit, das Bergwerk soll geschlossen werden, worüber niemand reden mag. Zur gleichen Zeit hat Prinzessin Sophia (Kristin Alia Hunold) ein anderes Problem. Zwar will ihr Vater Fürst Ingolf (Pasquale Aleardi) abdanken und ihr den Thron vererben. Ihr Onkel Rudolf (ebenfalls Pasquale Aleardi) will aber viel lieber ihren Bruder Berthold (Langston Uibel) an der Macht sehen und intrigiert dafür kräftig. Dieser lässt sich darauf ein, hat er doch tatsächlich selbst Ambitionen und sieht nicht ein, seiner Schwester den Thron zu überlassen, nur weil sie vor ihm geboren ist …

Nachschub aus dem Märchen-Fundus

Weihnachten ist Märchenzeit. Zumindest bei den öffentlich-rechtlichen Sendern wird dann eifrig im Fundus gestöbert und alte Geschichten werden für ein heutiges Publikum aufbereitet. Beim ZDF gab es an Heiligabend im Rahmen der Märchenperlen Rapunzel und die Rückkehr der Falken zu sehen. Im Ersten gibt es traditionell am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag Nachschub, dafür sorgt seit 2008 die Reihe Sechs auf einen Streich. So auch 2023, das einen weiteren Doppelschlag bereithält. Los geht es mit Die verkaufte Prinzessin, tags drauf geht es mit Das Märchen von der Zauberflöte weiter. Dann tauchen wir jeweils am Nachmittag für eine Stunde ein in vergangene Welten, wo Magie noch an der Tagesordnung stand.

Wobei sich der Fantasy-Aspekt in Die verkaufte Prinzessin ziemlich in Grenzen hält. Zwar gibt es in dem Film den Berggeist Mehrich (Emanuel Fellmer), der über die Fähigkeit verfügt, seine Gestalt wandeln zu können. So wahnsinnig wichtig ist die Figur aber nicht für die Geschichte. Stattdessen dreht sich der Film um die Menschen. Genauer besteht das Märchen mehr oder weniger aus zwei separaten Handlungssträngen. Der eine betrifft Melisa, die in die Fußstapfen ihres Großvaters treten möchte, der als Bergmann tätig war. Bei dem anderen geht es um die Thronfolge, wenn zwei Geschwister in einem Konkurrenzkampf sind, wer denn nun den Thron besteigen darf, nachdem der Vater abdankt. Die zwei Stränge haben grundsätzlich erst einmal nicht viel miteinander zu tun, werden mit der Zeit aber verbunden.

Emanzipatorisch, aber wenig märchenhaft

Wobei es zumindest eine thematische Übereinstimmung gibt. Beide Male geht es um Geschlechterbilder, wenn Frauen nicht die Rollen von Männern übernehmen sollen. Sophia ist zwar grundsätzlich von ihrem Vater dazu auserkoren, auf den Thron zu steigen. Der Onkel meint aber, dass eine Frau dazu nicht in der Lage ist. Klar, dass die Protagonistin das in Die verkaufte Prinzessin aber beweisen darf oder zumindest die Chance dazu erhält. Bei Melisa ist das ähnlich. Im Gegensatz zu ihrer Schicksalsgenossin kann sie aber hinter einer falschen Identität verstecken und gibt sich einfach als Mann aus. Das wird ihr von allen geglaubt, obwohl auf den ersten Blick erkenntlich ist, dass es sich um eine Frau handelt. Aber bei Märchen geht es nun einmal nicht um Glaubwürdigkeit.

Ein wirklich märchenhaftes Gefühl will sich dabei hier gar nicht einstellen. Grundsätzlich ist die emanzipatorische Ausrichtung der Geschichte natürlich nicht verkehrt. Interessant ist der Film, der auf Motiven bayerischer Sagen basiert, aber nicht. Dem Ensemble ist dabei kein großer Vorwurf zu machen. Gerade Pasquale Aleardi (Weihnachtspäckchen … haben alle zu tragen) macht in seiner Doppelrolle schon irgendwie Spaß. Dennoch ist Die verkaufte Prinzessin kein übermäßig interessanter Film, vieles ist beliebig, reine Pflichterfüllung. Da gab es unter den Dutzenden Produktionen, welche die ARD für diese Reihe in Auftrag gegeben hat, schon unterhaltsamere Werke.

Credits

OT: „Die verkaufte Prinzessin“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Matthias Steurer
Drehbuch: Su Turhan
Musik: Michael Lauterbach
Kamera: Ralf K. Dobrick
Besetzung: Judith Neumann, Pasquale Aleardi, Langston Uibel, Kristin Alia Hunold, Thilo Prothmann, Sina Reiß, Emanuel Fellmer

Bilder

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Die verkaufte Prinzessin
fazit
„Die verkaufte Prinzessin“ gibt sich gleich doppelt emanzipatorisch, wenn sich eine Prinzessin und die Enkelin eines Bergmanns mit alten Geschlechterbildern herumplagen. Richtig spannend ist das Ergebnis nicht, märchenhaft auch nicht unbedingt. Die auf Motiven von bayerischen Sagen basierende Geschichte ist einfach nicht interessant genug.
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