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Schnitzel geht immer

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„Schnitzel geht immer“ // Deutschland-Start: 18. Januar 2017 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Günther Kuballa (Armin Rohde) und Wolfgang Krettek (Ludger Pistor) haben eine Idee, wie sie endlich der Arbeitslosigkeit entkommen können: Sie machen gemeinsam einen Laden für T-Shirt-Druck auf! Das Einzige, was sie dafür brauchen, sind 4000 Euro. Und eben dieses Startkapital soll ihnen Frau Gottschalk (Ramona Kunze-Libnow) ermöglichen, ihre Sachbearbeiterin beim Jobcenter Dortmund. Die hält jedoch nichts davon, erteilt ihnen eine klare Abfuhr. Über Umwege ergibt sich jedoch eine andere Chance. So hat Johanna (Kathi Angerer) bei ihrem Praktikum bei einer Quizshow die Antworten für die nächste Folge mitgehen lassen, durch die sich richtig viel Geld verdienen ließe. Als Günther und Wolfgang den Zettel bekommen, sind sie fest entschlossen, diesen Vorteil zu nutzen. Tatsächlich werden sie für die Show als Kandidaten akzeptiert. Doch damit fangen die Probleme erst an …

Dritter Anlauf für die Arbeitslosen

Um die vier Millionen Menschen erhielten in den letzten Jahren durchschnittlich das Arbeitslosengeld II, welches umgangssprachlich auch als Hartz IV bekannt war und inzwischen vom Bürgergeld abgelöst wurde. Das sind nicht so viele, wie einem manche Stammtische weismachen wollen, aber doch genug, dass sie eine feste Größe in der Gesellschaft darstellen. Und doch sind diese Männer und Frauen in Filmen oft unsichtbar. Vom gelegentlichen Sozialdrama abgesehen, welches die Missstände in diesem Land anprangern will, gibt es kaum Platz für sie in hiesigen Geschichten. Umso erfreulicher ist daher die Schnitzel-Reihe, welche 2009 mit Schnitzel für alle begonnen hat und 2022 mit Das Weihnachtsschnitzel den bislang fünften Teil erhielt. Denn im Mittelpunkt der ARD-Filmreihe stehen zwei Langzeitarbeitslose, die sich irgendwie durchs Leben wurschteln.

Das gilt auch für Schnitzel geht immer, den 2017 das erste Mal ausgestrahlten dritten Teil. Wie immer darf das Publikum hier zusehen, wie die zwei versuchen, sich irgendwie aus ihrer unglücklichen Lage zu befreien und dabei nur noch mehr Chaos verursachen. Los geht es dabei mit ihren Plänen für einen neuen T-Shirt-Druck-Laden, bei dem nicht nur Frau Gottschalk fragt, ob das denn noch zeitgemäß ist. Aber so weit kommt es ohnehin nicht. Stattdessen dreht sich ein Großteil der Geschichte um die Teilnahme an einer Quizshow, für die unsere beiden Antihelden einige Fragen unter der Hand erhalten haben. Dass das Betrug ist, ist klar. Dennoch dürfte es nur wenige Zuschauer und Zuschauerinnen geben, die es ihnen an der Stelle übelnehmen würden, wenn sie doch einmal Glück haben sollten. Es sind ja nur 4000 Euro. Das ist nicht viel für einen Traum.

Viel Humor, wenig Entwicklung

So richtig viel wird über den moralischen Aspekt des Betrugs auch nicht gesprochen. Stattdessen will Drehbuchautor Ingo Haeb (Legend of Wacken) mit seiner Geschichte in erster Linie unterhalten. Ein Mittel dafür ist die Frage, ob die zwei Protagonisten mit ihrer Mogelei durchkommen. Als Running Gag läuft da ein konkurrierendes Quiz-Paar (Dagmar Sachse, Peter Trabner) herum, das den beiden ihr Glück missgönnt und sie deshalb unbedingt überführen will. Auch das komplizierte Verhältnis zwischen Günther und Frau Gottschalk ist in Schnitzel geht immer eine Quelle des Humors. Wobei die zwei nicht zwangsläufig Konflikte mit der Außenwelt brauchen, um komisch zu sein. Sie sind auch so immer mal wieder amüsant, nicht zuletzt wegen des spielfreudigen Duos.

Als Gegenpol gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, der Johanna betrifft, für die Günther Gefühle entwickelt. Johanna selbst ist als Figur mäßig interessant, wirkliche Charakterzüge wurden der stillen Frau, die ebenfalls arbeitslos ist, nicht mitgegeben. Da sie aber nur ein Element unter vielen ist, stört das nicht weiter. Zwar verpasst es Schnitzel geht immer, eine wirkliche Entwicklung aufzuzeigen, in dem Film passiert sehr viel, nur um den Status Quo beizubehalten. Aber es ist schon eine nette Komödie mit Figuren, die trotz oder auch wegen ihrer Macken sympathisch sind und die aufzeigen, was es heißt, am unteren Ende der Gesellschaft herumzukrebsen und sich doch nicht unterkriegen zu lassen.

Credits

OT: „Schnitzel geht immer“
Land: Deutschland
Jahr: 2017
Regie: Wolfgang Murnberger
Drehbuch: Ingo Haeb
Musik: Matthias Weber
Kamera: Peter von Haller
Besetzung: Armin Rohde, Ludger Pistor, Therese Hämer, Cristina do Rego, Ramona Kunze-Libnow, Kathi Angerer, Nico Ramon Kleemann, Dagmar Sachse, Peter Trabner

Bilder

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Schnitzel geht immer
fazit
„Schnitzel geht immer“ ist ein netter Teil aus der Komödienreihe um zwei Arbeitslose und deren Versuche, wieder Fuß zu fassen. Im Mittelpunkt steht die Teilnahme an einer Quiz-Show, was zum Anlass wird für jede Menge Chaos. Das ist ganz vergnüglich, auch wenn am Ende nichts wirklich vorangegangen ist.
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